Göttliche Spickzettel (Schauungen & Prophezeiungen)

ITOma, Dienstag, 20.03.2012, 23:24 (vor 4419 Tagen) @ BBouvier (2620 Aufrufe)

Hallo BB!

Die Schau Deines Sohnes ist ein sehr eindrückliches Beispiel, das meiner Meinung nach genau zeigt, wofür uns Schauungen ermöglicht/gegeben werden:

nämlich als Hinweis und Warnung: da kommt eine Wegkreuzung in Deinem Lebenslauf, die schaut so und so aus, und Du hast zwei (oder noch mehr) Möglichkeiten zu handeln: greifst Du ein, weil Du ein anständiger Kerl bist, dann ist das Dein Tod. Hältst Du Dich zurück, hast Du noch eine Menge Leben vor Dir. Du entscheidest! Gerade weil Dein Sohn aufgrund seines Wesens sich in solchen Situatioenn fast unausweichlich zum Handeln gedrängt fühlt, wurde ihm genau diese Situation mit ihren Folgen vorab gezeigt. Nur dadurch war er imstande, ausnahmsweise einmal nicht seinem normalen Impuls zu folgen.

Ich denke, daß da ein höheres Wesen eingegriffen hat, das eben nicht wollte, daß Dein Sohn so früh schon stirbt. Ob zu seinem Besten oder nicht, läßt sich aus unserer Froschperspektive schlecht sagen. Zwingen konnte oder wollte es ihn nicht, aber es hat ihm sozusagen einen "Spickzettel" zugesteckt. Den konnte er lesen und befolgen, oder eben nicht. In diesem Punkt hatte er freien Willen.

Ganz ähnlich wie es in der sumerischen Überlieferung der Gott Enki mit dem Menschen Utnapishtim (mythologischer "Vorgänger" Noahs) tat: Als der Gott Enlil sämtliche Menschen durch die Sintflut vernichten wollte, wollte Enki "seine" von ihm geschaffenen Menschen retten und sie warnen. Aber die anderen Götter verboten es ihm. Da griff Enki zu einer List und erzählte Enlils Plan einer "Wand", hinter der (wie er wußte) sich Utnapishtim befand. Später sagt Enki den anderen Göttern, er habe Utnapishtim einen Traum gesandt(!) (Und ich wette, Utnapishtim hat damals allen erzählt, daß er eine Schau hatte!) Die Folgen sind bekannt: Utnapishtim (und mit ihm viele andere in anderen Teilen der Welt, wo es dieselbe Überlieferung gibt) machten sich lächerlich, indem sie Archen auf trockenem Land bautne, und retteten dadurch sich und ihre Nachkommen.

Genau so sehe ich unsere Schauungen. Sie sind ein Mittel der Götter, uns Menschen ein gewisses Maß an Freiheit zu geben, und dadurch das Spiel des Lebens mit ein paar Unwägbarkeiten zu würzen. Ob wir unseren Spielraum ausnützen oder nicht, bleibt uns überlassen.

Und hier unterscheidet sich meine Meinung von der Taurecs. Für mich ist das Schicksal nicht 100% vorbestimmt. Wenn (wie oben Baldur schrieb) ich mich in einer Schau hungernd in Pasing sehe, analysiere ich sie und ziehe dann meine Konsequenzen, in diesem Fall: a) ich ziehe real bestimmt nicht nach Pasing, b) ich sorge dafür, daß ich nicht verhungere, c) ich veröffentliche die Schau, damit andere wissen, daß es in Pasing in Zukunft knapp werden wird, und ihrerseits ihre Konsequenzen ziehen können (oder auch nicht). Schließlich hat es ja wohl einen Sinn, wenn ich so etwas gezeigt bekomme. Andererseits wäre es völlig sinnlos, mir diese Schau zu zeigen, wenn ich gar keine Chance hätte, etwas an den Folgen für mich persönlich und mein Umfeld zu ändern.

Das Beispiel Deines Sohnes zeigt das ja auch ganz deutlich.

Liebe Grüße
ITOma


Gesamter Strang: