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Warnung mit Wahlmöglichkeit? (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 21.03.2012, 10:04 (vor 4413 Tagen) @ ITOma (2673 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Mittwoch, 21.03.2012, 10:12

Hallo!

Und hier unterscheidet sich meine Meinung von der Taurecs. Für mich ist das Schicksal nicht 100% vorbestimmt. Wenn (wie oben Baldur schrieb) ich mich in einer Schau hungernd in Pasing sehe, analysiere ich sie und ziehe dann meine Konsequenzen, in diesem Fall: a) ich ziehe real bestimmt nicht nach Pasing, b) ich sorge dafür, daß ich nicht verhungere, c) ich veröffentliche die Schau, damit andere wissen, daß es in Pasing in Zukunft knapp werden wird, und ihrerseits ihre Konsequenzen ziehen können (oder auch nicht). Schließlich hat es ja wohl einen Sinn, wenn ich so etwas gezeigt bekomme. Andererseits wäre es völlig sinnlos, mir diese Schau zu zeigen, wenn ich gar keine Chance hätte, etwas an den Folgen für mich persönlich und mein Umfeld zu ändern.

Ich sehe Dein Auftreten in der Pasingschau ähnlich wie die Szenen, in denen der Waldviertler sich selbst sah.
Der Mann ist mittlerweile so alt, daß er wahrscheinlich schon längst tot sein wird, wenn die ganze Sache eintritt. Er wird garantiert auch nicht mehr als Soldat kämpfen und auch nicht bei der Kaiserkrönung sein.
Die Informationen haben sich ihm symbolisch über Szenen, in welchen er als Erlebender auftrat, mitgeteilt. Aber er hatte nie tatsächlich die Möglichkeit, die Rollen, in denen er sich sah, auch auszufüllen.
Daß bei Dir dasselbe Regiemittel eingesetzt wurde, zeigt sich z. B. daran, daß in der Schau Freunde aus dem Allgäu anwesend waren: Warum um alles in der Welt sollten die aus dem sicheren Allgäu jemals nach München kommen, um dort in einer solchen Lage zu leben?
Oder warum solltest Du aus Deiner Wohnung in den Pasinger Bahnhof ziehen?
Es zeigt sich auch an Elementen wie dem schwarzen Rauch und dem roten Auto in der anderen Schau, daß die Zukunft wohl nicht eins zu eins abgebildet wurde.

Aus der symbolischen Anwesenheit kann man jedoch nicht zwangsläufig schließen, daß man eine Wahlmöglichkeit hätte, dort zu sein oder nicht zu sein. Ich vermute, für Dich bestand überhaupt nie die Gefahr oder die Möglichkeit, als Skelett im Pasinger Bahnhof zu landen.

Vor allem scheint in der Schau ja grundsätzlich gar keine Handlungsanweisung, was Du tun und lassen solltest, um der Situation aus dem Wege zu gehen, enthalten gewesen zu sein, zumindest sofern Du uns alles mitgeteilt hast.
Das läßt sich per Gedankenspiel hypothetisch und im Widerspruch zu dem von mir gerade Postulierten ergründen. Zwei Wahlmöglichkeiten, die sich Dir konkret bieten (man könnte noch weitere konstruieren):
1. Bleibst Du in Deiner jetzigen Wohnung, könntest Du mit Glück durchkommen, ohne je zum Pasinger Bahnhof zu gelangen. Es könnte aber auch sein, daß Dich irgendwann jemand aus der Wohnung vertreibt und Du gezwungen bist, zum Pasinger Bahnhof zu gehen.
2. Beschließt Du zu einem bestimmten Zeitpunkt die Wohnung und München zu verlassen, könntest Du mit Glück ins sichere Alpenvorland gelangen und dort irgendwo unterkommen. Es könnte aber auch sein, daß Du zufällig in eine Flüchtlingsgruppe gerätst, die später von Aufpassern eingehegt und zum Pasinger Bahnhof gekarrt wird.

Solche kritischen Schicksalspunkte wurden Dir gar nicht gezeigt. Die Schau hatte also keinen warnenden Charakter, wie bei BBs Sohn, sondern einen zeigenden. Die Wahlmöglichkeit ergibt sich daraus nicht.

Mir scheint der Sinn der Schau nicht die Vermeidung der Situation für Dich zu sein, sondern der Gewinn allgemeiner Information über München, aus denen jeder (auch Du), der davon Kenntnis nimmt, seine Schlüsse ziehen kann, um sich richtig (d. h. wie von oben gewollt) zu entscheiden. Deine Anwesenheit als Erlebende in der Schau war aber nur akzidentiell.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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