Die vertikale Ebene (Schauungen & Prophezeiungen)

Ulrich ⌂, München-Pasing, Dienstag, 27.09.2011, 02:17 (vor 4600 Tagen) @ Alex (2808 Aufrufe)

Hallo Alex,

<Vorsicht, Satire>
was Lorber noch nicht wissen konnte:
http://www.stupidedia.org/stupi/Mondnazi
</Vorsicht, Satire>

Ja, dieser Jesus hat dem Lorber eine Menge eingeredet. Zum Beispiel eine ganze >Menge aus den Bereichen der Chemie und Physik.
Aber auch "ganz einfache" Sachen (die wir aber leider auch heute noch nicht nur >nicht in der Schule lernen, sondern viel schlimmer: sie in der Schule falsch >lernen.)

Falls Lorber's Texte sowohl Informationen enthalten, die erst später von Seiten der Naturwissenschaft bestätigt wurden, als auch ganz offensichtlich absurden Nonsens, dann führt Dein entweder-oder-Umgang mit Lorber's Texten in eine Sackgasse, außerdem zwangsläufig zu blindem Glauben.

Auch diejenigen, die Lorber's Texte wegen der Fülle an Absurditäten ablehnen, würden wohl nicht behaupten, daß auch Lorber's (später) naturwissenschaftlich bestätigte Beschreibungen irgendwelcher Sachverhalte sich letztlich als "falsch" heraustellen werden.

In Umkehrung folgerst Du jedoch leider: Wegen der (wenigen) naturwissenschaftlich bestätigten Inhalte, werden auch die als absurd erscheinenden Behauptungen Lorbers sich irgendwann als "wahr" herausstellen.

Leute wie Gurdjieff, Steiner, Rajneesh, Castaneda, Blavatsky haben die Technik, hanebüchenen Unsinn durch eingestreute schwer zugängliche "richtige" Informationen schmackhaft zu machen, bis zur Perfektion entwickelt.

Der Vergleich mit diesen Leuten hinkt, ich weiß, weil ich nicht bestreiten will, daß Lorber seine Bücher von dritter Seite diktiert bekam, aber diese Marketing-Masche, Info-Müll durch eingestreute "wertvolle" Informationen aufwerten zu wollen, ist wohl auf beiden Seiten des Spiegels weit verbreitet.

Wenn Du Dir ein Bild machen möchtest, welche Ausmaße diese Art der Täuschung und Irreführung annehmen kann, empfehle Dir den Erfahrungsbericht von Ken Webster: "Die vertikale Ebene."

Gustav Meyrink ("Die Verwandlung des Blutes"), ebenso kritisch wie selbstkritisch, meinte zu Lorber:
"K. nannte mir eine Reihe von Büchern, die besonders ersprießlich für mich sein würden. Es waren vor allem die Werke eines gewissen Jakob Lorber. Ich schaffte sie mir alsbald an und las sie gewissenhaft durch. Wenn je einem Menschen übel war, so mir bei der Lektüre. Aber ich belog mich mit einer Ausdauer, die ich heute nicht mehr begreife: das, was da stünde, geschrieben mit verzuckertem Rosenwasser, sei der Inbegriff des Heils."

Mit freundlichem Gruß
Ulrich


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