50 jahre und noch Essbar ;)

Geschrieben von Eichbaum am 17. Oktober 2005 13:20:19:

Goettingen. (15.07. / eb)
Nein, Frischbackwaren sind nicht ploetzlich Mangelware geworden, so dass man selbst aelteste Bestaende ausgraben muesste. Ein eventuell massives Ueberangebot gedenkt man auch nicht in
Heimatmuseen oder anderen Einrichtungen einzulagern. Im Europaeischen
Brotmuseum Ebergoetzen bei Goettingen ist nur kuerzlich ein Karton mit
20 Dosen Brot aus dem Zweiten Weltkrieg eingetroffen. Ein Umstand, der
ob seiner Seltenheit eine Meldung (aus der Welt / http://www.welt.de)
wert ist: "Einsatzverpflegung" steht auf dem braunen, staubigen
Pappkarton. Der 84jaehrige Artur Bielinski aus Osterholz-Scharmbeck bei
Bremen hatte ihn im vergangenen Herbst in der Ecke seiner Garage
gefunden. Die Experten sind verbluefft. Das "Kommissbrot" ist nach mehr
als 50 Jahren noch essbar. "Eine Dose -- eine Ration" steht auf dem
Etikett. Der Original-Dosenoeffner befand sich noch im Karton. "Es
schmeckt sogar noch ganz gut", sagt Museumsleiter Wilhelm Bruinjes und
verzieht dabei kaum merklich das Gesicht. "Trocken und ein bisschen nach
Blech", konstatiert er wenig spaeter, kaut aber mutig weiter. Die
Lebensmittelueberwachung in Osterholz-Scharmbeck hat das Schwarzbrot
inzwischen untersucht und als "noch essbar" eingestuft. "Das ist schon
ganz erstaunlich", sagt Bruinjes. Die Haltbarkeit von Dosenbrot liegt
laut Zeitzeugen und Experten bei zehn Jahren. Ueber den Heimatpfleger
von Bad Harzburg, Harry Plaster, ist der Karton mit den noch immer
blitzblanken Dosen zu jeweils 400 Gramm ins Museum gelangt. Der
Heimatpfleger hatte von dem Fund in der Zeitung gelesen und Kontakt zu
dem Finder aufgenommen. Er interessierte sich dafuer, weil das Brot in
der ehemaligen "Delbo Brotfabrik Dehne" in der Naehe seiner Heimatstadt
Bad Harzburg hergestellt worden war. Wie und warum der Karton in der
Garage landete und so lange unbeachtet blieb, ist nicht mehr zu
rekonstruieren.


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