Re: Seher hinterfragt - Irlmaier

Geschrieben von Elfe am 30. März 2010 00:10:15:

Als Antwort auf: Re: Seher hinterfragt - Irlmaier geschrieben von detlef am 29. März 2010 16:07:45:

Hallo!

Ich bin zwar einer der größten Verfechter einer veränderbaren Zukunft, aber so einfach würde ich die Russen nicht über den Haufen werfen!

Vielleicht müssen wir Ihnen nur ausreichend Zeit geben....

Was sind denn "veraltete" Aussagen? Zeigen denn neuere Schauungen notwendigerweise ein aktuelleres Bild von der Zukunft?
Am Aktienmarkt würden wir sagen: das ist schon eingepreist. Bei den Schauungen etwa nicht?
Ist es nicht gerade ein Merkmal, welches bei der Präkognition beobachtet wird: nämlich dann, wenn durch den Versuch des Verhinderns, ein Ereignis erst ausgelöst wird?

Wir haben sehr viele Aussagen, die über die selben Ereignisse berichten. Das untermauert zunächst einmal ihren präkognitiven Charakter.
Aber, nicht alle Seher sehen alle Ereignisse zusammen, die Dreitägige Finsternis, den Krieg und die einzelnen Naturkatastrophen.
Das war auch zu Irlmaiers Zeiten schon so!

Ich habe in meinem letzten Beitrag die Studie von Rhine mit eingebracht, weil ich sie aus mehreren Gründen sehr interessant finde:

- Es handelte sich nicht um eine allgemeine Umfrage. Hier ging es nur um "Fälle", bei denen ein präkognitives Wissen sehr wahrscheinlich oder sogar bis zu einem gewissen Punkt (der Veränderung) sicher war.
- Eine deutliche Mehrheit der Fälle (69 %) wurde als "veränderbar" bewertet. Leider ging aus meiner Sekundärquelle nicht hervor, um wieviele Probanden es sich handelte. Unterstellen wir mal, dass wenige Personen (mit ihrer Überzeugung einer veränderbaren Zukunft) das Ergebnis nicht überproportional "verfälscht" haben (mit einer hohen Anzahl an "veränderten Fällen"), könnte man daraus schließen, dass eine Mehrheit die Erfahrung macht, die Zukunft sei trotz Geschautem veränderbar. Dies könnte erklären, warum die Frage, ob sich nun der Gang der Weltgeschichte wesentlich verändert hat, immer wieder auftaucht. Auch (oder gerade?) bei denen, die eigene Erfahrungen mit Präkognition haben.
- Es bleiben die 31 %.! Nicht alles scheint veränderbar!
Bei den Fällen, bei denen die unerwünschten Ereignisse nicht abgewendet werden konnten, wird auch eine Begründung gegeben: "....the attempted intervention was unsuccessful, most often because the psychic experience had failed to convey enough information to permit the experient to take adequate steps. Strangely enough for a matter so seemingly important, the bulk of precognitive experiences come in the form of unrealistic dreams- the most difficult to recognize as potentially important and the least likely to convey useful details - or as intuitions, which, by their nature, convey few details." (Richard S. Broughton, "Parapsychology, the controversial science", Ballantine Books, 1991, S.19)
Dies erinnert mich an den "Schleier", der über manchen Ereignissen liegt und so eine Veränderung verhindert. Je schwammiger das Geschaute ist, desto mehr Interpretationsmöglichkeiten gibt es. Vielleicht kann man hieraus auch den Schluss ziehen, dass sich ein Ereignis auf vielfältige Weise erfüllen kann? Das Ereignis steht fest, aber es bleibt offen, wie es sich erfüllt.
- Und: "But it is worth noting that in more than a few cases people who tried to intervene felt that their attempts to prevent something from happening actually could have contributed to its occurrence." (Ebenda, S. 21)
Allein diese Aussage lässt sehr viel Raum im Spiel um die Zukunft! Selbst wenn Schlüsselfiguren versuchen sollten, den Verlauf der Dinge zu beeinflussen, könnten sie dadurch genau die entsprechenden Weichen stellen, dass das Geschaute eintrifft. ("Retter der Zukunft" veranlasst Tötung eines kriegslüsternen russischen Präsidenten; es war der dritte Hochgestellte......so ungefähr halt :-) )

Bei früheren Diskussionen war mir aufgefallen, dass ihr bezüglich der Veränderbarkeit der Zukunft zwischen Einzel- und Kollektivschicksalen unterscheidet. Als ich dann das Beispiel mit den drei geretteten Menschenleben las, musste ich daran denken und habe es deswegen besonders hervorgehoben.
Ich stimme aber mit BB überein, wenn sich ein Kollektivschicksal ändern soll, reicht es auch nicht, wenn sich einzelne Personen ändern, es müsste eine kollektive Änderung stattfinden.

Irlmaier selber soll gesagt haben: "Ihr könnt alles wegbeten, nur die dreitägige Finsternis nicht!" (Stephan Berndt,"Prophezeiungen, Alte Nachricht in neuer Zeit", 2008, 3.aktualisierte Auflage, S. 203).
Diese Aussage spiegelt ja die ganze Ambivalenz wider. Er glaubte an die Möglichkeit des Veränderns und gleichzeitig war er überzeugt, dass es nicht immer möglich ist.

Vielleicht würde sich Irlmaier heute wundern, wie lange die Dinge auf sich warten lassen. Aber ob er selber Zweifel hätte, da bin ich mir nicht so sicher. Denn er wird sich auf den Grad seines intuitiven Wissens verlassen, und nicht auf die sichtbaren Veränderungen im Verlauf der Geschichte.

Viele Grüsse, Elfe

PS: Ich glaube, ich lasse ihn auf seiner Säule und freue mich, dass es sich noch ein wenig hinzieht.......



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