Das Lied der Linde - Unbekannte Aussagen

Geschrieben von Taurec am 24. Juni 2007 16:11:45:

Hallo!

Wir haben kürzlich das Lied der Linde auf Einflüsse von Ludovicio Rocco und Beobachtungen der Gegenwart in den 1920er Jahren zurückgeführt. Das scheint aber nicht alles zu sein.
Die folgenden beiden Strophen passen da nicht ganz rein:

"Wie im Sturm ein steuerloses Schiff,
Preisgegeben einem jeden Riff,
Schwankt herum der Eintags-Herrscherschwarm,
Macht die Bürger ärmer noch als arm."

Wir hatten mit Fortschreiten der Weimarer Republik hoch frequentierte Regierungswechsel, zum Schluss Präsidialkabinette. Insofern passt das auf den "Eintags-Herrscherschwarm". Was jedoch nicht passt, ist, daß dieser die Bürger ärmer machen soll. Die Leute waren damals zwar durchaus arm, bedingt aber durch Wirtschaftskrise, Reparataionen und Inflation, aber sie wurden nicht von ihrer Regierung wissend arm gemacht.
Den Fall haben wir eher heute mit völlig gesichts-, profil, programm- und ziellosen Politikern, immer neuen Steuern und staatlichen und wirtschaftlichen Maßnahmen, die den Leuten immer mehr Geld aus der Tasche ziehen, während die Gegenleistung immer geringer wird, um ein sterbendes System zu stützen. Die Leute werden ärmer.
Hier wird unsere Gegenwart beschrieben!

Das andere:
"Dantes und Cervantes welscher Laut
Schon dem deutschen Kinde ist vertraut,
Und am Tiber wie am Ebrostrand
Liegt der braune Freund vom Herrmannsland."

Hier wird es noch deutlicher: Deutsche in südeuropäische Urlaubsländer reisend und das bereits als Kind (ich war bereits mit 5 in Italien). Dantes und Cervantes welcher Laut (=die Sprache) ist ihnen nicht etwa vertraut, weil sie diese in der Schule lesen (was gar nicht der Fall ist), sondern weil sie bereits als Kind in den Urlaubsländern diese Sprachen hören. Das gab es in den 20ern nicht, sondern erst und ausschließlich nach dem zweiten Weltkrieg! Der braungebrannte Deutsche lag damals nicht an spanischen und italienischen Stränden. Das beschreibt unsere Gegenwart und die letzten Jahrzehnte!

Entsprechende Stellen finden sich auch nicht bei Ludovicio Rocco.
Dem muß also eine weitere, uns bislang unbekannte Quelle zugrundeliegen, die sich im Lied der Linde widerspiegelt. Womöglich ist das auch eine eigene Schau des Verfassers oder eines nur ihm bekannten Sehers.

Gruß
Taurec
Quellensammlung Schauungen

P.S.: Eventuell gebührende Lorbeeren (oder auch nicht) bitte ich, an BBouvier zu adressieren.

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