Re: Rüstungsausgaben; - ekelhaft !

Geschrieben von detlef am 12. Juni 2007 23:13:43:

Als Antwort auf: Re: Rüstungsausgaben; - ekelhaft ! geschrieben von Murphy am 12. Juni 2007 21:09:58:

>>moin,
>>ich weiss nicht, welche erfahrungen du hast.
>>meine kampferfahrungen sagen mir, dass man gegen organisierte gruppen sowieso keine chance hat, und gegen mobs und kleine banden gezielte schuesse wirkungsvoller als ein lautes feuerwerk sind.
>>gruss,detlef
>Wenn Du mir zugestehehen würdest, daß die intensive und umfassende theoretische Beschäftigung mit historischen Vorgängen im Kriegswesen, und im Rahmen praktischer deutscher militärischer Ausbildung stattgefundenen habender Übungen - die mit Kriegserfahrung allerdings nicht vergleichbar sind - als "Kampferfahrungen" gelten können, würde ich mich schon als relativ erfahren bezeichnen wollen.

nun ja, bei der BW hab ich auch an uebungen teilgenommen.
aber mit kampferfahrung meinte ich eigentlich mehr etwas, wie das gefuehl zu kennen, noch zu leben, waehrend neben und auch vor einem andere dies gefuehl nicht mehr teilen.
aber jetzt wird ja am hindukusch wieder eine generation in diesen gefuehlen ausgebildet.


>Worauf ich allerding hinauswollte ist, daß eine militärisch unorganisierte Bewaffnung eher zum Gegenteil des angestrebten Ziel führt: man wird zusammengeschossen und abgebrannt.
>Zumindest, sofern die Angreifer bereit sind, etwas für ihr Ziel zu investieren. Hunger ist - so denke ich - ein solch großer Antrieb, für den man bereit ist, sein Leben zu investieren.


hmmm...
also, ich gehe erstmal von bekanntem aus.

es gibt einfach recht wenige menschen, die brauchbar treffen.
von diesen wenigen treffen die allermeisten nur als resultat haeufiger uebungen.

es gibt aeusserst wenige menschen, die von dienst wegen, oder aus privatinteresse so lange die waffen wechseln, bis sie etwas gefunden haben, was gerade DIE idealwaffe fuer sie ist.

deshalb setzen die meisten organisationen und auch individuen auf feuerhagel. nach dem motto, je mehr kugeln unterwegs sind, um so eher trifft eine.
ein nicht sonderlich oekonomisches oder sinnvolles verhalten.
je laenger man bei einer vollautomatik den abzug gedrueckt haelt, um so weiter wandert sie aus dem ziel aus. also kommen die meisten kugeln bei entfernungen von ueber 10 metern dem ziel nicht einmal nahe.
und eine vollautomatik rumschleppen, um sie nur im einzelfeuer zu gebrauchen, ist einfach nur dumm.
ausserdem ist fuer zeiten, wie sie bevorstehen, die simpelste waffe gerade kompliziert genug zum pflegen und reparieren.

ich habe das glueck, und die ausdauer gehabt, zig waffen zu erwerben, und wieder zu tauschen, bis ich waffen fand, die fuer mich wie eine verlaengerung meiner haende sind, und kein fremdkoerper.

einen revolver, und einen karabiner, typ win78 mit dem revolver treffe ich bewegliche hundsgrosse ziele, vom gallopierenden pferd aus, auf bis zu 30 meter sicher.
mit dem karabiner treff ich gleichgrosse ziele sicher bis zu 250 meter ohne optik. (mit einigen "sonntagsschuessen" bis 300 meter)

ich bin auch ein recht guter MG-schuetze gewesen. aber ein MG ist nicht gerade etwas, was man autoritaeten als sinnvolle jagdwaffe erklaeren kann.
aber, NACH zusammenbruch staatlicher ordnung sollte es nicht schwer sein, eines im tausch gegen gold oder blei zu bekommen.
das wird naemlich kommende runde anders sein, als in "zivilisierten" kriegen. der gewinner jeder einzelnen kampfhandlung erhaelt alles. - alles.
...solange er es halten kann, und nicht verliert.

lies mal ueber den 2. weltkrieg. da kannst du feststellen, dass im laufe des krieges der jeweils neueste nachschub an rekruten eine immer niedriger werdende ueberlebensrate hatte, verglichen mit den veteranen.

wenn der naechste konflickt ausbricht, ob hier, oder bei euch, kann man davon ausgehen, dass die ueberwiegende mehrheit der kombatanten zu anfang keinen schimmer von dem haben, was sie tun wollen.

noch mal:
wenn die unruhen beginnen, und noch geordnete polizei und militaertruppen existieren, kann man als einzelner garnichts machen, ausser ein guter unauffaelliger buerger zu sein.
(man kann lediglich vorher verstecke angelegt haben, dass man noch reserven hat, wenn solche heuschrecken einen besucht hatten)
das selbe gilt auch besonders fuer die uebergangszeit, wo intakte truppen mit marodieren beginnen, weil sie nicht versorgt werden.
aber, in der naechsten phase, wenn diese gruppen ihre eigenen offiziere eliminieren, und sich in reine pluenderer und raeuberbanden umstrukturieren, da beginnt es sinnvoll zu werden, die kleineren dieser gruppen aus dem spiel zu nehmen.
- nebeneffekt: wenn man das ein oder zweimal effektiv geschafft hat, wird man genug nachbarn und bekannte finden, die bereit sind, einem zu folgen.
danach wirds leichter.

klar, jedesmal, wo ich hier wenn geschrieben habe, kann man auch der verlierer werden.

was koennt ihr da drueben konkret tun, um eure chancen zu verbessern?
1) eindeutig einen jagdschein machen, oder sportschuetze werden. das gibt legalen zugang zu waffen.

2) selber schlachten. kauft euch lebende huehner, karnickel, schafe und schweine.
selber abstechen, ausnehmen, verarbeiten und essen. das haertet ab.
hab leute neben mir gehabt, die beim ersten anblick von blut und hoeren vom geschrei verwundeter, zeit mit kotzen vergeudet haben, statt zu kaempfen.
das ist dann die sorte menschen, deren ausruestung fuer haertere zur verfuegung stehen wird...

3)kauft euch waffen, die legal sind. - uebt mit ihnen.
handbeil, feuerwehraxt, gute replika von schwertern oder entermessern, pfeil und bogen, armbrust (geht das noch?), sporttaucherharpune...

noch einmal kurz zu "eine militaerisch unorganisierte bewaffnung".
gewoehn dich mal innerlich daran, dass es in zukunft nur noch zwei formen organisation geben wird:
1) die, an denen du teilnimmst. per definition "gut"
2) alle anderen. per definition "boese".


gruss,detlef


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