@Ranma (Freie Themen)

Ulrich ⌂, München-Pasing, Mittwoch, 08.08.2018, 18:43 (vor 2087 Tagen) @ Ranma (らんま) (1100 Aufrufe)

Hallo Ranma,

Ich besitze ein Buch: Agrippa von Nettesheim: Die magischen Werke. Darin konnte ich bisher rein garnichts über Genien finden. Bardon läßt die Genien der Sphären von Mars, Sonne und Saturn aus. Das macht es schwierig für mich, irgendetwas zu rekonstruieren.

die Quelle hatte ich genannt ("Anubis - Zeitschrift für praktische Magie und Psychonautik", Heft 10/Dezember 1988), hier ein Auszug:

"Ich holte sofort beide Bücher und verglich, wie schon so oft zuvor, die Namen der Geister Abramelins mit den Geniens Bardons. Und diesmal merkte ich es sofort: Der Unterschied ist lediglich in der Reihenfolge zu finden, in der die 360 Namen angeführt sind.
Bardon hat die Genien in der Gradfolge der 12 Tierkreisabschnitte gebracht, jeweils mit dem ersten Grad eines Zeichens beginnend und mit dem dreißigsten endend. Abraham von Worms dagegen beschreibt die 360 Vorsteher in einer anderen Reihenfolge. So fasst er zuerst alle zwölf ersten Grade eines jeden Tierkreisabschnittes zusammen und bringt dann die zwölf zweiten Grade und so fort. Dies nicht ganz grundlos, denn wie mir später von den Wesenheiten erklärt wurde, besteht auch zwischen den einzelnen Gradvorstehern eines jeden Zeichens ein bestimmter Zusammenhang. So sind z.b. alle ersten und zweiten Grade positiv elektrisch, arbeiten mit dem elektrischen Fluid des Feuerelements und sind zuständig für alles was mit Schaffenskraft, Persönlichkeit und Stärke zu tun hat. Die neunten, zehnten Grade sowie die neunzehnten, zwanzigsten, neunundzwanzigsten dreißigsten Grade dagegen haben in irgendeiner Form mit dem Wasserelement oder dem magnetischen Fluid zu tun.
Durch das Gesetz der Polarität sind auch die Einflüsse aus der Erdgürtelzone den Elementen analog geordnet, und die Vorsteher bedienen sich der zuständigen Wesen zur Ausführung der Arbeit im grobmateriellen Bereich."

Autor: Emil Stejnar

Der Text ist angeblich auch in einer ausführlicheren Fassung in seinem "Schutzengelbuch" enthalten, habe ich aber nicht geprüft. Mit fremden "Schutzengelbüchern" ist das wie mit fremden Schutzengeln: Sowas kommt mir nicht ins Haus...

Aber vorlesen muss ich Dir das nicht, oder?

Wenn Dein Vorgehen hier ein Beispiel für "sich Erkenntnisse des Okkulten erarbeiten" sein soll, dann ist auf den ganzen magischen Firlefanz geschissen.
Sind die denn alle mit Rollator unterwegs, die Magier, und warten darauf, daß man ihnen mental über die Straße hilft?
Meinst Du, irgendeiner der "Mond-, Sonnen-, und/oder Erdgürtel-Genien" nimmt mit Dir Kontakt auf, obwohl absehbar ist, dass Du zuallererst drängelst, er möge Dir die Schuhe binden, weil Du keine Doppelschleife kannst, wegen Schlafmangel?

Vielleicht ist das ja irgendein komisches magisches Ritual, das ich mit meinem schlichten Gemüt nicht verstehe: Sich mit den gleichen Fragen im Kreis zu drehen und möglichst viele Leute einzubinden in "das magische Wort-Ping-Pong nach Frater Konfusius"? Ich klinke mich jetzt aus dem Bardon-Kram-Frage-Antwort-Spiel aus, denn das Forum mit überlangen Beiträgen zu langweilen, das schaffe ich auch ohne Bardon.

...Am deutlichsten weichen aber seltsamerweise die Arabischen Punkte ab. Da scheint es ein Set klassischer hermetischer Punkte zu geben, die ich bisher nur auf dubiosen englischsprachigen Netzseiten gesehen habe. Auf Deutsch keine Spur davon, aber dafür Arabische Punkte für alles und jedes, zusammengesetzt aus allen möglichen Hausspitzen und Transsaturniern. Kenne ich da nur Schrott?

Falls Du im Internet nach "Arabische Punkten" mit dem gleichen kaputten Netz fischt wie beim Thema "Magie", dann ist das wohl zu befürchten.
Das beste Buch zum Thema, das ich kenne: "The Arabian Parts Decoded" von Lind Weber https://www.amazon.de/Arabian-Parts-Decoded-Lind-Weber/dp/0866904719

Weber hat m.E. das System selbst rekonstruiert, während andere nur die überlieferte Technik beschreiben und unverstandene Punkt-Zuordnungslisten weitergeben.
Sobald Du die Idee verstanden hast, brauchst Du keine fremde Liste von Arabischen Punkten, weil Du sie mühelos selbst kreieren kannst. Der Dreh ist, daß die Formel A+B-C=D eine "hierarchische" Strukturformel ist, in der jedes Element seine eigene grammatikalische Funktion hat, also nicht wie bei Ebertin und teilweise der "Hamburger Schule" als Halbsummenformel A/B=C/D beliebig austauschbar.

Weil Du ja so total anonym unterwegs sein willst, biete ich auch nicht mehr an, Dir das Buch zu schicken, das musst Du selbst besorgen.

Gruß
Ulrich


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