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Arbeit am rauhen Stein (Freie Themen)

Fenrizwolf, Sonntag, 05.08.2018, 10:18 (vor 2085 Tagen) @ offtopic (1169 Aufrufe)

Hallo offtopic,

vielen Dank für Deine Antworten. In der Ausrichtung trennt uns wohl nicht viel.

Ich bin immer noch sehr beeinflußt von einer Phase, die mir fast den Boden unter den Füßen weggenommen hat, daher rührt auch die Ängstlichkeit und vermeintliche Perspektivlosigkeit.

In diesen üblen Jahren war mir Entspannung fast unmöglich, aber ich durfte viel lernen, auch über mich.

Bei allem was ich in Momenten aufbieten kann, bin ich doch grundsätzlich weitaus sensibler und schneller erschöpft als die Meisten.
Falls die wenigen symbolschwangeren Träume vor einigen Jahren recht behalten sollten, und danach sieht es aus, bin ich auf dem richtigen Weg.
Zuversicht, Kreativität und „Ausstrahlung“ müssen aber wieder neu aufgebaut werden. Aber da verlange ich auch nicht zu viel von mir.

Vermutlich ist jetzt die Zeit gekommen, in der das Pendel endlich eine andere Richtung nimmt.
Nun brauche ich vor allem Disziplin und Fokussierung. Darin werde ich wohl nie Meister, aber ich habe mich schon oft unterschätzt.
Manchmal reicht wirklich das sprichwörtliche Zünglein an der Waage um zwischen den Polen zu unterscheiden.
Mit etwas Ausdauer und Beharrlichkeit komme ich vielleicht recht bald aus meinem Kokon heraus.

Prägend in all der Zeit war für mich, daß alle Wohlmeinenden machtlos und alle Destruktiven Kräfte totale Narrenfreiheit hatten. Wohin will man sich da retten, außer einzufrieren?

Für die Anfänge wähne ich mich eigentlich bestens vorgebildet, aber ich fürchte einen Mangel an Freizeit und Reserveenergie, um je Ruhe zu finden.
Da aber alles relativ und variabel ist, will ich mich nicht weiter in Lamentation verstricken.

Vertrauenswürdig an all der okkultistischen Lektüre finde ich, das gewisse Axiome und Vorgaben stets dieselben sind.
(Crowley mag später Morphinist gewesen sein, aber ohne Willen und Disziplin währe er als Bergsteiger nie ans Ziel gekommen. Die Risiken der Drogen waren einstmals ja wissenschaftlich gar nicht bekannt.)

Veredelung des Charakters, Selbstkontrolle, Gedankenzucht (was für ein Wort…) sind eigentlich grundsätzlich unabdingbar, und vermutlich Ziel und Zweck allen Irdenlebens, ganz ohne faschistisch organisierte Kirchen und deren Religionen.

Man lernt das laufen nicht, wenn man nur gehalten wird.
Kleine Anekdote: Das Fahrradfahren war mir mit 7 Jahren noch ein Rätsel, daß wohl nur eine Elite vorbehalten sein konnte.
Bis mir ein älterer Junge die Stützräder abnahm, Fürsorge heuchelte, und mich mit diesem Pferd aus Eisen die gefährliche, steile Straße hinter stieß. Danach hatte ich es drauf.
Und was tut es ewigen Prinzipien an, wenn zeitweilig ein opportunistisches Kollektiv sein Emblem darauf hinterläßt?
Nachdem ich mir persönlich eine neue Perspektive erringen konnte, kommt es zukünftig wohl wirklich vorrangig darauf an, konsequent und geordnet zu sein.
Die Stunde der Metamorphose ist gekommen, auch wenn mein Vorstellungsvermögen nun klein wie ein Kiesel scheint.

Mit lieben Grüßen

Fenrizwolf


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