Bardon zum Letzten... (Freie Themen)

offtopic, Montag, 06.08.2018, 15:23 (vor 2088 Tagen) @ Ulrich (1177 Aufrufe)

Hallo Ulrich,

selbstverständlich, das sollte jedoch m.E. nicht Vermeidung zur Folge haben, sondern Umsicht beim Umgang mit diesem "spirituellen" Sondermüll:
An der nicht beampelten Kreuzung sich auf Vorsicht beschränkend, wird man sie ggf. aus Furcht nicht überqueren, ist man umsichtig (schau links, schau rechts) sollte es gelingen, wenn auch hakenschlagend, unbeschadet die andere Straßenseite zu erreichen.

Das gilt für viele Bereiche des Lebens, nicht nur für "spirituellen Sondermüll".

Wer meint, nachdem sich ihm bei der Quellenforschung zu abendländischen Schauungen ein Sumpf von Fälschungen, Erfindungen, Täuschungen, Betrug usw. offenbart hat, er käme bei der Beschäftigung mit Okkultismus, Magie oder was man in Neusprech "Esoterik" nennt, in ruhige Fahrwasser, wäre naiv. Beide Bereiche überschneiden sich, hier wie dort gibt es Hochstapler, Scharlatane und Betrüger, und das sind nicht selten die, die sich in die erste Reihe drängen.

Das ist aber nicht das Problem des Okkultismus an sich, zu meinen, dann wäre alles schön flauschig. Natürlich gibt es jede Menge Marktschreier und ich halte tatsächlich den größten Teil von dem, was da heute unter Magie rangiert, für reine Abzocke mit totalem Schwachsinn. Magie ist ein so weiter Begriff, ähnlich wie wenn man in den Garten deutet und fragt: "Was ist das denn dahinten?" die Antwort bekommt: "Sträucher".

Man sollte zweierlei bedenken: Wer meint, in den Handbüchern zur Magie, egal ob von Crowley, Bardon oder sonstwem Anleitungen für eine selbständige Schulung vorzufinden, der verkennt, wofür sie real-historisch meist gedacht waren: Das Interesse zu wecken, einer meist geschlossenen Gruppe beizutreten, den Leser zu animieren, vom Laien zum Kreis der Eingeweihten vorzustoßen, Anhänger zu gewinnen.

Das ist durchaus richtig, jedoch besteht schon bei den Meisten das Problem bei der Antwort auf die Frage: "Was will ich?" Will man ein Hardwerk (nichts anderes ist Magie) erlernen, weil man es später auch einsetzen will und wenn ja, wofür? Will man rein Erkenntnisse, kann man auch z.B. Surat Shabd Yoga usw machen. Geht schneller, da man das Handwerkliche erstmal nicht trainieren braucht. Fähigkeiten bekommt jeder irgendwann, die sind ein Abfallprodekt der Entwicklung, sie brauchen nur länger, dafür sind sie den magischen überlegen.

Wer will, der kann auch im Garten sitzend und meditierend sich weiterentwickeln. Alles was man braucht, ist ein offener, aber kritischer (im Sinne von unterscheidungsfähiger, aber nicht herabwertender) Geist.

Wer also nur der Entwicklung wegen Magie betreibt, obwohl er die Fähigkeiten eigentlich gar nicht einsetzen will, kann sich getrost die Zeit und Mühe sparen.

Also eine ausgewogene Mischung aus täglichen magischen Übungen nach Bardon, Medikamenten und ärztlicher Begleitung, das ist der Trick, dann wird schon nichts passieren.

Das kommt, wenn labile Menschen Übungen ausführen, für die eigentlich ein sehr stabiler Geist benötigt wird, oder sich nicht an die Beschreibung halten. Man kann den Fahrlehrer nicht dafür verantwortlich machen, dass er einem das Autofahren beibringt, wenn man später mit 180 den nächsten Baum ansteuert.

Gruß

OT


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