Vorstellungen, Gedankenkonstrukte, gegen nüchterne Realität (Schauungen & Prophezeiungen)

Baldur, Samstag, 26.03.2016, 00:09 (vor 2954 Tagen) @ rauhnacht (3054 Aufrufe)

Hallo, rauhnacht,

die ganzen religiösen oder spirituellen Gedankengänge sind alle eines, nämlich völlig unbewiesen, unbeweisbar, und reine Möglichkeiten.

Niemand kann beweisen, dass es Wiedergeburt und/oder Karma gibt.
Niemand kann beweisen, dass es einen zu erfüllenden Lebensplan gibt, der auch Elend und Leid mit als Auftrag und Pflicht umfasst.
Niemand kann beweisen, dass die Wahl des Freitodes nachteilig für den Betreffenden sein wird, irgendwo.

Konkret beweisbar und real ist nur, dass einem im Fall einer Sterbehilfe-Entscheidung die körperliche Fortexistenz hier körperliche Qualen verursacht, die nicht abzustellen sind, ohne sich Behandlungen zu unterziehen, die man nicht haben möchte.

Von den Varianten, dass es gar keine Behandlungsmöglichkeiten mehr gibt, möchte ich gar nicht anfangen.

Viele spirituelle Leute warnen davor, sein Leben abzukürzen, man müsse dann wieder am gleichen Startpunkt anfangen und alles nochmal durchleiden, usw. - aber die nehmen das nur an, glauben es, wissen tun sie es nicht, und beweisen können sie das erst recht nicht.

Wenn ich mit meinem Gewissen im Reinen bin, wieso sollte ich Leiden ertragen, nur weil es vielleicht sein könnte, dass ich ja irgendwelche Schandtaten aus einem früheren Leben, an das ich mich nicht erinnern darf, abbüssen muss?

Mich überzeugen solche Warnungen in keiner Weise.

Man darf sich nicht sein eigenes Leben nehmen, weil man es von Gott bekommen habe - ist man denn Leibeigener von jemandem, den es angeblich geben soll, dessen Existenz aber ebenfalls nicht beweisbar ist? Und dieses Verbot erst recht nicht?

Ich fühle mich durchaus als frei geboren.

Wenn es stimmt, dass es ein Weiterleben gibt, ist es doch egal, ob man nun ein paar Wochen früher oder später dort ankommt. Oder Monate meinetwegen, vielleicht auch Jahre.

Und wenn es kein Weiterleben gibt und es eh hinterher aus ist, dann ist sowieso alles egal.

Bleibt also die Möglichkeit einer "Bestrafung" im Jenseits - aber mit welchem Recht will mich jemand bestrafen, wenn er mir die Regeln nicht zweifelsfrei bekannt gibt?

Wir werden nun mal ohne Gebrauchsanleitung fürs Leben geboren. Was uns lenkt und leitet, ist unser Gewissen.

Hoffentlich wird es nie das Geschreibsel in irgendwelchen Büchern sein.
Wie das nämlich ausgeht, sehen wir zur Zeit an abgeschnittenen Köpfen und gesteinigten Opfern.

Du frägst, Wovon mach ich, welche Handlung der Medizin abhängig?

Ganz einfach - vom Willen des Betroffenen = Leidtragenden selbst. Von nichts anderem.
Schmerz darf sich nicht befehlen lassen, und es kann ja wohl nicht sein, dass das Tierschutzgesetz viel humaner ist, als die Gesetze für Menschen.........

Beste Grüsse vom Baldur


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