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Die alte Glaubensfrage (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 16.08.2012, 10:38 (vor 4277 Tagen) @ DerBerliner (3162 Aufrufe)

Hallo!

Ich nehme mal folgendes als Aufhänger:

Da geht es nicht mehr um Glauben.

Um Glauben geht es nicht, wenn man das Vorhandensein einer jenseitigen Wirklichkeit grundsätzlich feststellt. Diese ist meines Erachtens durch Nachtoderlebnisse, Geisterbeobachtungen/"Channelings", Erinnerungen an vergangene Leben etc. hinreichend durch Erfahrung belegt und kann schon aufgrund der Fülle der Erlebnisse nicht wegdiskutiert werden ohne sich rationalistisch einzuschränken (was eigentlich nur eine Form des Glaubens ex negativo ist). Auch die Möglichkeit von Schauungen weist auf eine jenseits der Stofflichkeit liegende Realität.

Was darüber hinausgeht, die Deutung dieser Tatsache und Einordnung/Erklärung durch ein Weltbild, ist nur Glaubenssache und nichts weiter. Wir sind zwar alle fähig, dasselbe zu sehen, unabhängig davon, ob wir es tatsächlich tun, jedoch haben kaum zwei Menschen denselben Blick auf die Welt. Daher sind die persönlichen Erklärungen höchst unterschiedlich und keine hat per se den Anspruch auf Richtigkeit, mag man noch so viele andere finden, die dasselbe sagen.
Mir scheint es im Gegenteil so zu sein, daß um so wahrscheinlicher falsch ist, was von vielen geglaubt wird.
Meiner Auffassung entspricht es, daß gar nicht mehr nötig hätte, wiederholt auf diesem Planeten zu erscheinen, wer die Wirklichkeit oder Wahrheit tatsächlich erkannt hätte. Umgekehrt heißt das, wir liegen in unterschiedlichen Graden alle falsch.
Obwohl also niemand etwas völlig richtiges (re)präsentiert, sind sich allzu viele sicher, richtig zu liegen; das um so mehr, je bestimmter die Leute auftreten.

Eine unabhängige Wirklichkeit wird also subjektiv gesehen, wobei die Menschen ihre Deutung mit der Realität schlichtweg gleichsetzen, weil sie nicht wissen, daß sie nichts wissen.

Das Problem, vor dem ich mich als Forumsleiter sehe, ist folgendes:
Das Thema auf profanes zu begrenzen, so daß man einen Leitfaden zur Vorbereitung bekommt, darauf basierend, was laut Schauungen passieren wird, ist erfahrungsgemäß nicht möglich (auch wenn man sich theoretisch das so denken kann), weil das Thema und alles, was sich daraus ergibt (religiöse Inhalte, freier Wille, Schicksal etc.), unablässig auf jenseitiges und metaphysisches verweist und auf Urfragen, die zwar irgendwo eine allgemeingültige Lösung haben, deren Beantwortungen aber niemals einen allgemeinen Konsens bekommen oder deren Beantwortung dem Menschen vielleicht gar nicht möglich ist. Es werden also immer Schreiber kommen, die sich solchen Gedanken widmen (und selbst interessiert es mich ja auch) und es wird dazu auch immer Widerspruch geben.
Das Thema tatsächlich strikt auf profanes zu begrenzen hätte zum Ergebnis, daß am Ende vielleicht höchstens fünf Leute hier schreiben dürfen, die sich aufgrund ihrer Übereinstimmung und weil sie das Thema die letzten zehn Jahre rauf und runtergewürgt haben, nichts neues mehr sagen können. Wir befänden uns voll in der Tatsachenwelt des Handelns und ich könnte das Forum in Erübrigung jeder weiteren Diskussion zusperren (ich hätte schon regelmäßig gute Lust dazu).
Die andere Möglichkeit wäre, weiterführende, metaphysische Diskussionen zuzulassen, soweit sie zum Thema gehören, und gegen jene, die sich dessen nicht eingedenk sind, daß sie winzig in Gottes Kosmos sind und wegen der allgemeinen Ungewissheit in Dingen, die das "Unsichtbare" betreffen, niemanden zurechtweisen können.

Es ist notwendig, scharf zu unterscheiden zwischen einerseits dem, was man tatsächlich beobachten kann, bzw. selbst beobachtet hat, und andererseits dem, was man sich dazu denkt, sowie anderen nicht zum Vorwurf zu machen, direkt oder indirekt (durch entsprechende, ausschließliche Formulierungen), daß sie sich nicht dasselbe gedacht haben. Zumindest die intelligenteren Schreiber sollten das drauf haben und einen tendenziell deeskalierenden Tenor anschlagen, sonst kracht es hier irgendwann.

Gruß
Taurec
(P.S.: Unterfaden ab jetzt zu.)


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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