stinkbomben (Schauungen & Prophezeiungen)

detlef, Dienstag, 14.08.2012, 19:55 (vor 4279 Tagen) @ Beobachter71 (3277 Aufrufe)

moin,


Ein sehr spannender Anstoss! Über diese Frage bzw. dieses Thema und dem dazu eng in Verbindung stehenden wie der Tod (bzw. "was ist danach?"), Glauben, Wiedergeburt und schlussendlich auch der eigentliche Sinn des Lebens, lassen sich ganze Bibliotheken volldiskutieren, aber es sind grad diese verwandten Themen mit welchen man sich auseinandersetzen muss um eine Frage wie deine zu beantworten/diskutieren. Es gehört demnach auch dazu, und das ist die grosse Schwierigkeit, dass sich die Diskutierenden erst mit sich selber über dieses Thema auseinandersetzen und sich nicht ausweichen/verdrängen und vor sich verstecken.

ich interessiere mich schon sehr lange fuer diese themen.
allerdings habe ich jedes mal, wenn ich sie hier im forum anspreche, ein aeusserst schlechtes gewissen.
die erfahrung zeigt ja, dass diese themen fast unausweichlich in religioese schwanzvergleiche und missionsbeitraege ausarten.
deshalb hatte ich in den beiden vorgaengerforen, die ich leitete, auch strikt darauf geachtet, dass wir im "diesseitigen" bereich bleiben.

denn beim naeheren hinsehen muss man feststellen, dass schauungen (und eigentlich auch prophezeiungen) sich auf diesseitige zukunftsbilder beschraenken.
deshalb bin ich der meinung, dass die behandlung von schauungen eigentlich keine behandlung dessen braucht, was nach dem tode ist/sein koennte. da sie ja schlicht und einfach zukuenftige "diesseits" zustaende zeigen.
anders herum braucht die beschaeftigung dessen, was nach dem tode zu erwarten sein koennte, die von uns als prophezeiungen klassifizierten phaenomene zur argumentation.


Ich lese dieses Forum still schon eine längere Zeit und fand es eigentlich immer Schade, dass selten darüber Diskutiert wird, was man für sich persönlich für Konsequenzen aus dem "Wissen" über die Schauungen zieht, denn darum geht es doch schlussendlich.

gerade diese diskussion haben wir eigentlich schon sehr lange hinter uns gelassen. sie war ueberfluessig, da es einerseits das prophezeiungsforum gab, wo der religioese aspekt mehr im fordergrund stand, und andererseits das zukunftsforum, wo die diesseitigen konsequenzen und vorbereitungen im mittelpunkt standen.

durch die fluktuation der forenteilnehmer kamen und kommen natuerlich immer wieder neue teilnehmer im "falschen" forum an.
mit den bekannten folgen. gestresste administratoren und moderatoren, die knurren und um sich beissen, teilnehmer, die mehr oder weniger freundlich darauf bestehen, dass doch ihr blickwinkel auf die schauungen auch beruecksichtigt werden solle, usw.

...Ich persönlich denke, dass ein solcher Wandel in irdischer Sicht ein Auslöschen und Neuaufbau von Leben beinhalten wird, vergleichbar mit der Sintflut wenn man so will, nur dass es diesmal vielleicht durch das Feuer und nicht durch das Wasser geschieht, was aber eigentlich völlig irrelevant ist für uns.

ja, zumindest wenn wir den blick mehr auf die sich abzeichnenden naturkatastrophen, als auf die lokalen wirtschaftlichen und politischen unannehmlichkeiten richten.


Dass das Leben immer weiter geht und für die Weiterentwicklung dessen bei einem Wandel immer nur dasjenige übernommen wird, was dem Ziel der Entwicklung entspricht, ist für mich nur logisch, jetzt ganz unabhängig davon, woher wir kommen bzw. geschaffen wurden und zu welchem Zweck (Schöpfer, Evolution, Ausserirdische etc.).

jein. - obwohl ich dir gefuehlsmaessig zustimme, bleibt die moeglichkeit, dass rein zufaellig ueberlebende individuen und rassen das "ziel" der entwicklung bestimmen.
(das waere dann ganz ohne zweck)

Demnach geht es doch in erster Linie darum zu erkennen, was Sinn und Ziel ist und sein Leben demnach auszurichten.

ja - wenn man davon ausgeht, dass es ein belohnungs- und strafsystem gibt, welches nach dem tode in irgendeiner art greift.

Zu erkennen, dass dieses Leben eben mehr ist als die irdische Materie, ist dafür eine Grundvoraussetzung.

nein - das ist keine grundvoraussetzung, sondern eine seit vielen jahrtausenden heiss umstrittene idee oder meinung.
(um eine tiefere auseinandersetzung mit diesem thema zu vermeiden, weichen die meisten von uns einfach aus auf die taetigkeit des "glaubens".

Wer das nicht erkennt, erkennen will oder vor sich leugnet, möge mir gerne seinen Sinn in dieser Materie bekannt geben, welche von heute auf morgen null und nichtig sein kann und wieso derjenige seinem Leben nicht schon heute ein Ende setzt.

Vorsicht falle! der gebrauch des verbes "leugnen" in diesem zusammenhang deutet auf glauben hin, und verhindert somit eine offene diskussion.

Wenn also das Leben aus mehr besteht als aus der durch unsere "normalen" Sinne wahrnehmbaren Materie und es eben auch dieses Leben ist, welches ein Wandel mit globaler materieller Zerstörung überstehen kann, ist demnach das Kümmern um dieses "innere" Leben doch eigentlich das wichtigste.

zur abwechslung wieder jein - selbst, wenn sich alle einig waeren, dass das leben aus mehr besteht, als dem zeitraum zwischen zeugung und tod, bleibt dann noch eine kaum ueberblickbare vielfalt an geglaubten oder auch nur moeglichen modellen, was vor und nach dieser materiellen spanne existieren soll oder koennte, wovon lange nicht alle ein ziel oder zweck voraussetzen. und noch viel weniger unser westlich/faustisches denken einer zielgerichteten hoeherentwicklung.
ich werf hier nur mal einen einzigen gedanken in den ring: wenn unsere existenz ziel, zweck und sinn hat, und das "irdische" leben eingerahmt ist von nicht materiellen existenzperioden, warum sollten wir annehmen, dass wir ausgerechnet in diesem materiellen abschnitt unserer existenz immaterielle statt materieller ziele haben sollten?

Zu glauben, dass man durch das alleinige Wissen über Zukünftiges (Schauungen) und der rein materiellen Vorbereitung (bunkern von Lebensmitteln etc.) die kommenden Ereignisse überleben wird, halte ich für höchst naiv.

ich auch. - allerdings glaube ich, dass die benutzung eines regenschirmes bei regen meine chancen erhoeht, wenigstens teilweise trocken zu bleiben.
chancen erhoeht - nicht trockenheit garantiert.
haeltst du es fuer naiv, zum motorradfahren einen helm aufzusetzen? der kann ja das ueberleben auch nicht garantieren.

Würden so nicht nur hauptsächlich viele Reiche überleben, welche irgendwelche Bunker für sich und ihre irdischen Schätze gebaut haben? Dann wäre ja Geld ein Faktor der das Überleben bestimmt.

natuerlich. - reichtum an und fuer sich ist ja ein beweis fuer ueberdurchschnittliche faehigkeiten. (deshalb gehen ja so viele vermoegen schon in der zweiten generation wieder floeten, wenn sohnemann nicht so faehhig ist, wie der papa war)

Nur bin ich sicher, dass nach diesem Wandel das Geld und somit auch diejenigen, welche daran gehangen haben keine Macht mehr haben und keine Rolle mehr spielen werden im Leben.

du bist sicher? - in wie fern? hast du eine schluessige theorie dazu? oder ist das eine glaubensaussage?

Der Neuaufbau wird meiner Meinung nach auf inneren Werten basieren und auch nur wer diese in sich trägt, wird den Wandel überleben, damit er eben diese Werte einsetzen kann um ein solides, neues Fundament zu erschaffen für die nächste Phase.

mit der gleichen oder groesserer berechtigung kann man behaupten, dass nach einer grossen katastrophe die staerksten, gesuendesten oder die gerissensten, machthungrigsten die oberhand haben werden.
deine annahme verlangt eine komplette aenderung der natur/lebenseinstellung der menschen bei den ueberlebenden. also etwas, was wir heute nur per glaubenserklaerung fuer die zukunft annehmen koennen.
fuer die von mir darunter geschriebene moeglichkeit brauchen wir nur anzunehmen, dass die menschen sich genau so verhalten werden, wie sie es bei frueheren grosskatastrophen auch taten. - nach einer kurzen phase der bedingungslosen solidaritaet schiebt sich der selbe typ mensch in den vordergrund, welcher in der steinzeit die haeuptlinge, spaeter den adel und heute die politiker und grossbanker dargestellt hat.


Im Zusammenhang zur Todesart und dem damit verbundenen Leiden (was ja in einem Nebenast dieses Topics angesprochen wurde): Dass wir uns unsere Todesart so direkt nicht aussuchen können ist klar und das wir das Leben vor dem Ende seines eigentlichen Zwecks nicht selber beenden sollten (Suizid), erscheint mir logisch.

mir nicht. wir sehen das aus unserer heutigen, westlichen sicht.
als gegenbeispiel nur die japaner, indianer und die alten nordmaenner.
ich habe den verdacht, dass die frage, ob "gut" oder "schlecht" beim suizid sehr stark von den motiven abhaengt, die zu diesem fuehren.

Aber das "System" des Lebens wäre doch höchst ungerecht, wenn wir Menschen nichts dafür tun könnten, unseren Umgang und das Erleben des Todes zu beeinflussen.

ich glaube das auch - aber rein von der logik her gibt es ausser den verschiedenen religionen (also glaubensbehauptungen) keinerlei klaren hinweis darauf, dass das leben gerecht sein muesste.
oder denkst du, dass das karnickel, welches grad vom fuchs gewuergt wird, es nicht fuer gerechter halten wuerde, wenn der fuchs stattdessen ein huhn wuergen wuerde?

So kann ich mir vorstellen, dass der mit dem Tode verbundene materielle Schmerz (und Angst) nur von unserer (meist starker) Verbindung mit dem materiellen Leben herkommt. Es gibt die eigentliche Angst vor dem Tod, weil wir nicht wissen was danach ist, es gibt die Sorgen nach all dem Körperlichen und nach all dem Materiellen welches wir zurücklassen müssen. All diese Sorgen sind starke Bande, welche unser inneres Leben an diese materielle Welt knüpfen und je mehr solche Bande vorhanden sind, desto schmerzvoller ist das Trennen dieser beim sterben. So glaube ich, dass wer voller Vertrauen auf das nachirdische Leben ist und keine Sorgen über das diesseitige hat, eine leichte Trennung haben wird. Ganz unabhängig davon, ob der Tod lange und "qualvoll" oder kurz und "schmerzlos" ist. Klar ist das höchstwahrscheinlich schwierig nachzuvollziehen, aber es kann sich davon jeder selber überzeugen, wie leicht der Schmaerz der Welt zu tragen wird, wenn man die Sorgen nach dieser fallen lässt.

ja, wie sowohl christliche maertyrer, als auch ein teil der inquisitionsopfer ja bewiesen haben.
versuch diesen gedankengang mal in der breite weiter auszumalen, um zu einem allgemeinerem ergebnis zu kommen.
ich denke, du koenntest dann darauf stossen, dass menschen um so mehr angst (nicht vor dem tod, sondern) vor dem sterben haben, je staerker ihr individualismus ausgepraegt ist.
der glaeubige, der zugunsten seines gottes seinen willen beschneidet, die eltern, die zugunsten ihrer kinder sich opfern, der indianer, der sich fuer seine gruppe opfert, der soldat, der fuer sein vaterland stirbt - sie alle verzichten auf "individualrechte" zugunsten von etwas "hoeherwertigem".


Jetzt können die Admins walten und mich zurechtweisen, dass das nichts direkt mit den Schauungen zu tun hat und offtopic ist

ja, uns beide. wir sind nicht nur neben dem spielfeld, sondern sogar hinter den tribuenen gelandet.

Jeder Mensch hat den freien Willen und darf in seiner Schachtel bleiben, aber wenn der Wandel kommt und jeder von uns mit dem Überleben und dem Tod konfrontiert ist, wird einem nicht das bücherweite Wissen um die Schauungen und die rein materielle Vorbereitung helfen, sondern nur die innere Einstellung und Festigkeit dazu.

na, hier beugst du dich aber etwas weit aus dem fenster.
denk an die alten griechen, die der meinung waren, dass ein gesunder geist auch einen gesunden koerper braucht.
weder rein materielle vorbereitung, noch rein innere eistellung wird es wahrscheinlich bringen. die mischung machts. beides zusammen ist optimal.

Ich hoffe deshalb, dass hier im Forum, welches ja so passend "Weltenwende" heisst, auch etwas Raum ist für das Gespräch über die persönlichen Konsequenzen auf die in den Schauungen gezeigten Ereignisse vorhanden ist. Es ist zu eines jedem Vorteil, wenn man mal ab und zu über den eigenen Gartenzaun schaut und andere Einflüsse zulässt damit man erkennt, das Schlussendlich ja doch alles miteinander zusammenhängt.

du hoffst - ich fuerchte.
wir waren uns hier immer bewusst, dass der versuch schwere zeiten zu ueberleben, sowohl materielle, wie ideelle vorbereitung braucht.

wir sind uns durch den forenbetrieb aber recht schnell auch dessen bewusst geworden, dass die behandlung materieller themen wesentlich reibungsloser laeuft, (es sei denn, es geht um freigeld), als die behandlung ideeller dinge.
es gibt halt eine unzahl geistiger vorstellungen, welche alle nur durch glaubensdogmen belegt sind.
ueber dogmen kann man aber nicht sinnvoll diskutieren. hoechstens lust- oder hassvoll streiten.

schau doch bloss, wie vorsichtig wir beide einen eiertanz um moegliche stinkbomben aufgefuehrt haben.
glaubst du im ernst, das koennten alle?

gruss,detlef


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