TV-TIP MDR, Montag, 22.10 - Deutschland am Rande des Atomkriegs?

[ Prophezeiungen & Aktuelles Weltgeschehen ]

Geschrieben von Elias am 10. Dezember 2001 10:38:57:

Als Antwort auf: wie beruhigend.... geschrieben von warlord am 10. Dezember 2001 10:22:45:

(der von vielen prophezeite Krieg, zu dem es nicht kam)


Deutschland am Rande des Atomkriegs?
Das Jahr 1961
Sendung vom Montag, 10. Dezember 2001, 22:10 Uhr


Am 20. Januar des Jahres 1961 hielt John F. Kennedy in Washington seine Antristtrede als neuer Präsident der USA. Er sprach von
seiner Entschlossenheit, die westliche Welt vor jeder Bedrohung aus dem Osten zu verteidigen. Wenn nötig bis zum Äußersten. Das
Äußerste war der Einsatz von Atomwaffen. Chrutschow, sein Kontrahent im Kreml, hatte zwei Wochen vorher bereits seine
Entschlossenheit verkündet, die sowjetischen Interessen - wenn nötig - bis zum Äußersten zu verteidigen. Der Kalte Krieg steuerte
seinen Kulminationspunkten entgegen. Deutschland und Berlin rückten dabei zunehmend in den Focus der Ost-West-Konfrontation.

Beim ersten Gipfeltreffen des neuen US-Präsidenten mit Chrutschow in Wien, am 3. und 4. Juni 1961 war die Deutschlandfrage zum
Hauptproblem geworden. Chrutschow hatte seinen Herausforderer John F. Kennedy ganz offen attackiert. Wenn er in der Berlin- und
Deutschlandfrage nicht bereit wäre nachzugeben, würde es Krieg geben. Tatsächlich gab es einen heißen Sommer und Herbst. Am 13.
August 1961 wurde mit dem Bau der Berliner Mauer begonnen. Drei Wochen später kündigte die Sowjetunion einseitig das
Atomteststop-Moratorium: Über 40 Atombomben wurden gezündet. Unter anderem die sogenannte Superbombe, die gewaltigste
Wasserstoffbombe, die jemals explodierte. Die Sowjets demonstrierten damit nicht nur ihre Macht - Chrutschow strebte nach atomarer
Überlegenheit.

Ende Oktober 1961 drohte die Situation zu eskalieren. Am Checkpoint Charlie in Berlin kam es zu einer gefährlichen Konfrontation
sowjetischer und US-amerikanischer Panzer, die sich tagelang gegenüber standen. Einige der Politiker erwogen ernsthaft den Einsatz
von Atomwaffen. McNamara, damals US-Verteidigungsminister, ist der Überzeugung, dass viele die Gefährlichkeit der Berlin-Krise bis
heute unteschätzen. Der Einsatz atomarer Waffen war damals - ein Jahr nach der Kuba-Krise - durchaus im Bereich realer Planspiele.

Bereits vor dem Bau der Berliner Mauer hatte sich die Kennedy-Administration mit dem "First-Strike-Plan" beschäftigt. Nachdem die
USA entdeckten, dass die Sowjets nicht über so viele Rakten verfügten wie sie behaupteten, erwog man, die Raketen, deren Reichweite
bis Amerika ging, durch einen Erstschlag zu vernichten. Nach diesem Szenarium wäre Deutschland unweigerlich zum Schauplatz eines
atomaren Schlagabtausches geworden.

Neuerlich veröffentlichte Geheimakten und Aussagen unmittelbar Beteiligter zeigen, wie gefährlich nah bereits 1961 die Welt am atomaren
Inferno entlang balancierte. Die Dokumentation rekonstruiert eines der spannendsten Jahre des Kalten Krieges mit Einsichten,
Erinnerungen und Analysen aus erster Hand. Zu Wort kommen Politiker, Militärs, Geheimdienstler aus den USA, der Sowjetunion und aus
Deutschland.


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