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Terelja: Meine Sicht (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 18.02.2015, 00:42 (vor 3365 Tagen) @ Asgard (3769 Aufrufe)

Danke, Asgard, für Deine Mühe!

Anmerkungen zu einzelnen Punkten:

• Die Ukraine wird ein eigenständiger Staat (Erscheinung/Schauung von 1987)

Dazu wäre eine Quelle vor 1991 nett.

• Zerstörung einer langen Betonmauer in Deutschland (wohl Berliner Mauer) (Erscheinung/Schauung von 1987)

Da die Aussage erst seit 1991 belegt ist, kann das allerdings nicht als Beweis für Sehergabe gewertet werden.

• Teilung der Ukraine durch einen roten, blutigen Fluss, Spaltung der Ukrainer in zwei Lager; Zusammenkünfte und Versammlungen in den großen Städten der Ukraine (Erscheinung/Schauung von 1987)

Wirkt aus Sicht von 1991 vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Kämpfe allerdings wieder interessanter.

Ich meine, dass wir hier eine sehr gute Beschreibung der Ereignisse seit Anfang 2014 haben.

Naja. Eine "sehr gute" Beschreibung sähe in meinen Augen anders aus. Es gibt eine Ähnlichkeit in groben Zügen. Das war es aber auch schon.

• Der Sozialismus / das sozialistische Lager nimmt der Erde den Frieden (Erscheinung/Schauung von 1987)

Auch schon 1991 Geschichte. Der russische Sozialismus liegt in der Mülltonne der Geschichte.

Es war Luzifer selbst, in der Gestalt Jelzins. Seine Augen waren rot und sein Gesicht gerötet.

Da hier ausdrücklich Jelzin genannt wird, vermute ich, daß der Text auch nicht älter ist als 1990/1991. Daß politische Entscheidungsträger im Voraus gesehen werden und sie später eindeutig identifizierbar sind, kommt bei Schauungen eigentlich nicht vor.
Dann soll zwar der inkompetente Jelzin gesehen worden sein, der viel wichtigere Putin fehlt aber völlig. Statt dessen sollte der Krieg bis zum Jahr 2000 stattfinden. Das fördert die Vermutung, der Autor habe lediglich die Situation von 1991 gekannt und frei fabuliertes in die nächste Zukunft projiziert.

Die zweite größere Symbolik bezieht sich auf die Taube, Luzifer, den Antichristen und den Sozialismus.
Die Aussage, dass eine weiße Taube die Flaggen der Warschauer-Pakt-Staaten einsammelt würde ich als die Auflösung des Paktes bzw. die Wende 1989 bis 1991 und die anschließende Friedensperiode mit dem Westen deuten. Er beschreibt tote, leblose Köpfe von Marx und Lenin. Diese könnten das Verschwinden des Kommunismus in Osteuropa andeuten. Terelja gibt auch an, dass die Taube zu schwach wäre, um die Fahnen festzuhalten. Später tritt ein Mann mit einer sozialistischen Fahre auf, der der Erde „den Frieden nehmen kann“. Beides deutet darauf hin, dass später von den ehemals kommunistischen Ländern ein Angriff/Krieg ausgehen wird. Der Mann hat auf seiner Fahne zwar das Wort Sozialismus geschrieben, doch die leblosen Köpfe der kommunistischen Vordenker darauf. Vielleicht nochmal ein Hinweis auf die post-kommunistische Zeit.

Ich sehe das eher als ein Hinweis Tereljas, daß der Kommunismus nicht tot sein soll. Das ist aber ausgemachter Unsinn. Die Geschichte hat inzwischen einen anderen Verlauf genommen, der im Grunde vom Sozialismus wegführt und Rußland als traditionalen Gegenpol zum dekadenten Westen herausbildet. Auch das führt zur Polarisierung und letztlich zum Krieg, aber aus anderen Gründen als der Tereljatext prognostiziert.

Siehe auch: Rußland, Kommunismus, Langzeitstrategie, Friktion nochmal zusammengefaßt

(Wegen der Langzeitstrategie gab es in der Vergangenheit schon tiefschürfende Grabenkämpfe. Ungeachtet der Argumente, die man im einzelnen für oder wider diese Theorie anführen kann, wird die bloße Möglichkeit ihres Zutreffens immer unwahrscheinlicher, da inzwischen bereits 25 Jahre seit dem Ende der Sowjetunion vergangen sind. Die "Gläubigen" der Wiederkehr des Kommunismus halten an ihrer Überzeugung aber mit religiöser Inbrunst fest. Meines Erachtens haben sie sich in einer intellektuellen Sackgasse verrannt, während die Geschichte hinter ihnen vorbeizieht.)

Mir kommt Terelja, was die politischen/ideologischen Grundlagen betrifft, im wesentlichen überholt vor. Das zieht allerdings die Authentizität des Textes an sich in Zweifel, ungeachtet der Gerüchte über die Quellenlage.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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