Der Sinn von Schauungen (Schauungen & Prophezeiungen)

Heron, Dienstag, 25.05.2010, 03:14 (vor 5093 Tagen) @ Guerrero (5660 Aufrufe)

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Andere Seher wie der Waldviertler, Irlmeier und der Seher der
Feldpostbriefe usw. sahen Ereignisse klar oder teilweise unscharf
und brachten sie wie sie sie erhielten zu Papier.

Sind diese "offenen" Schauungen nicht geeignet um "Änderungen" der
Geschehen zu erreichen?
Welchen Sinn habe diese?

Gebrauch zu einzelnen persönlichen Nutzen?

»....

Hallo Guerrero,

ich habe hin und her überlegt, was ich dazu schreiben könnte. Letztlich, denke ich, kann ich Dir diese Frage mehr aus einer persönlichen Sicht beleuchten.

Die Beschäftigung mit Schauungen, hat mich dazu gebracht mehr über mich selbst nachzudenken. Warum faszinieren Schauungen, wenn sie doch aus rein physikalischer Sicht gar nicht möglich sein sollten. Gibt es einen Fehler im anerkannten physikalischen Weltbild?

Nun ja, so einfach ist das nicht, weil dann Beweise oder eine überprüfbare Theorie benötigt werden, um die Lücke zu füllen. Das Anliegen dieses Forums ist es ja, wenigstens Tatsachenbeweise mit Hilfe eines Quellenstudiums zu finden.

Das hat sich bisher als sehr schwer erwiesen. Die Gründe sind bekannt: Interpretationen, Dichtung, Fälschung, ungenügende Informationen

Wie stehen die Seher selbst zu ihren Schauungen? Kein Seher möchte für verrückt oder unglaubwürdig gehalten werden.

Warum wird das aber gerne unterstellt? Ich denke, die meisten Menschen bevorzugen einfache Wahrheiten, die sie selbst verstehen und begreifen können. Wenn es darüber hinaus geht, wird gern ein Glaube an die Stelle von Wissen gesetzt. Ein Beispiel dafür sind Religionen, die den Glauben mit einem sinngebenden Inhalt füllen sollen. Aber auch unser naturwissenschaftliches Weltbild ist letztlich ein Glaube, weil es nicht vollständig ist (Auch Experten haben nicht immer Recht).

Hat es nun einen Sinn, sich um Schauungen Gedanken zu machen? Ich meine, dass uns damit etwas über die menschliche Natur offenbart wird.

Es gibt zwei Methoden, wie die Menschen sich gedanklich ihrer Zukunft nähern:
1. Pragmatisch: Was einen Nutzen verspricht, wird umgesetzt, auch wenn nicht bekannt ist, ob es das für die Zukunft auch ist.
Zum Beispiel wird in Schauungen gerne das hineininterpretiert was der Nutzer gerne hätte. Oft eine Konfrontation mit seinen Ängsten. Wer hätte nicht Angst vor dem III. WK oder der Apokalypse oder etwas weniger dramatisch: vor dem eigenen Tod. Der Nutzen liegt darin, dass dann die Ängste, die der Nutzer nun mal hat, in eine konkrete Gefahr umgewandelt werden, gegen die etwas unternommen werden könnte.

2. Theoretisch: Entweder (a): -Was wahrscheinlich ist, wird favorisiert- Oder (b): -Was unwahrscheinlich ist, wird erhöht-
Zum Beispiel wird bei (a) gerne eine Schauung nach der wahrscheinlichsten Interpretation betrachtet, weil sich daraus logische Schlussfolgerungen ableiten lassen oder bei (b) wird eine Situation geschaffen, dass der Nutzer keine reelle Handlungsalternative hat und daher nicht handeln braucht (Was das Leben sehr vereinfacht.).

Du kannst also anhand Deiner eigenen Reaktion auf eine Schauung etwas über Deine Ängste lernen und wie Du sie am liebsten bewältigst.

Leider kann man aus einer unpersönlichen Schauung nicht konkret ableiten was man selbst am besten tut. Und Allgemeinplätze, was man tun sollte, sind unbefriedigend, wenn man handeln will, da sich zu viele Alternativen ergeben können.
Eine konkrete negative persönliche Schauung wirst du durch dein Handeln verhindern wollen, so dass aus der Schauung im nachhinein eine unerfüllte Prophezeiung wird (z.B. in diesem Thread https://schauungen.de/forum/index.php?id=8280).
Solltest du zu 2b neigen, was ich nicht annehme, hast du's am einfachsten. Du kannst in aller Ruhe abwarten.

Letztlich bleibt die Verantwortung für unser Tun bei uns selbst. Diese Last können wir wohl nicht ablegen.
(siehe in diesem thread auch https://schauungen.de/forum/index.php?id=8276)

Gruß, Heron


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