<"...warum es mit der Kultur zur Zeit nicht allzu gut läuft.">
Hallo, Peridot!
Die rund tausendjährige Epoche der Kultur hat Europa mit Rokoko
und Biedermaier bereits spätestens seit Mitte des 19. Jahrhunderts
hinter sich gelassen, alle seelisch darstellerischen Möglichkeiten
waren damit ausgeschöpft - auch magels jeglich lebendig-schöpferischer Seele.
Mit dem "Jugendstil" versuchte man dann vergeblich, krampfhaft-gewollt
sich kulturell noch einmal zu artikulieren.
https://www.evadsign.com/2017/02/06/k%C3%B6nnte-dir-der-jugendstil-als-einrichtungsstil-auch-gefallen/
Was folgte, ist die Phase der Zivilisation:
Die Herrschaft des Geldes und der Technik.
Für mich ist der markante Punkt der Wende die Einführung
der nahtlos gezogenen "Kruppschen Stahlrohrlanze (18)88",
https://www.huesken.com/shop/de/preussen-kavallerie/die-deutsche-stahlrohrlanze-70266.html
die die vormaligen Eschenlanzen der preußischen Kavallerie ablöste.
Gefolgt (Zivilisation) von Maschinengewehren, Stacheldraht, Gasmasken,
Bombenflugzeugen und - als Krönung - Atombomben und autonomen Drohnen.
Da sollte es nicht verwundern, daß in einem Museum ein mit vollgeschissener
Unterhose drapierter, rostiger Fahrradlenker als "Stier mit Torereo" prämiert wurde.
Grüße,
BB
―
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."