Manches haben wir noch in der Hand

Geschrieben von franke43 am 12. Juni 2003 11:51:02:

Als Antwort auf: antiamerikanische Haltung geschrieben von Bonnie am 11. Juni 2003 15:45:12:

Hallo Bonnie und Scorp

Nicht die USA ist böse, sondern die ungeschminkte Politik
des Anspruchs auf Weltmacht, die von dort aus geführt wird.
Hätten wir vor 2000 Jahren gelebt und uns austauschen können,
hätten wir wohl die Römer kritisiert. Und irgendjemand hätte
dagegengehalten:

Aber die Perser sind auch nicht ohne, die könnten mal den
ganzen Westen (Imperium) überfallen.

>Ich bin keine USA-Hasserin. Unser System ist bisher ganz gut gewesen. Vor >allem schätze ich es, daß man unser System kritisieren kann, ohne im Gefängnis >zu landen (oder Schlimmeres), das ist wirklich nicht selbstverständlich.

Der Unterschied zwischen dem Westen und dem ehemaligen
Ostblock war der:

War man im Osten offen kritisch, wurde man eingebuchtet

Ist man im Westen offen kritisch, wird man verlacht und
ausgegrenzt oder einfach übertönt, aber auf keinen Fall
Ernst genommen

>Allgemeine Kritik am System: Wir leben auf Kosten der Nachwelt und der übrigen >Welt. Deswegen finden wir es wahrscheinlich auch gut. Wir leben im Luxus, auch >wenn das vielen nicht bewußt ist.

Alles richtig (im Sinne von sachlich zutreffend) und grundfalsch
(im moralischen Sinne)

>Mich persönlich hat der 11.9. hochgeschreckt.

Mich schon der Kosovokrieg

>Kleine Information dazu: Mein Job ist ein hervorrragender Konjunkturmesser
>(Personalberatung). Und unsere Auftragslage brach schon ca. 3 Monate VOR dem >11.9. abrupt ein. Es war ganz ungewohnt, weil die Jahre davor bis zum Mai 2001 >waren die besten, die wir je hatten. Wenn man jede Woche 3 Aufträge abwehren >oder annehmen muß, fällt es auf, wenn urplötzlich gar nichts mehr kommt.

Personalberatung: das sind doch die, die ihre Menschen nach
völlig hohlen Phrasen bemessen, oder ?

>Die derzeitige Regierung der USA ist nicht "gutwillig". Sie verfolgt Pläne, >die nicht der Allgemeinheit / noch nicht mal der westlichen Welt / noch nicht >mal den Amerikanern nützen. Ich bin der Meinung, man sollte das sehr genau >verfolgen und sehr mißtrauisch.

Richtig, die derzeitige amerikanische Politik dient nur den
Interessen einer kleinen inneren Machtelite der USA.

>Jetzt zu den Russen. Natürlich sind die Russen genausowenig Engel wie die >meisten Regierungen / Politiker. Im Moment fallen sie mir nur weniger >unangenehm auf. Dabei könnte man wahrscheinlich auch jede Menge dunkle Flecke >finden - ich will das gar nicht abstreiten.

Das stimmt. Aber allein schon ständig Amerikaner gegen Russen
zu stellen zeigt, wie sehr wir die Ost-West-Polarisierung
der Nachkriegszeit verinnerlicht haben. Jemand in der Zeit
vor dem WK2 hätte diese Denkweise nicht verstanden, jemand
vor dem WK1 erst recht nicht.

>Was noch dazu kommt: Die USA sind traditionell unsere Freunde. Wir trinken >ihre Cola, essen ihre Hamburger, kauen ihr Kaugummi, übernehmen ihre Sprache, >gucken ihre Hollywood-Schinken, übernehmen ihren Arbeitsstil.

Dann lassen wir´s doch einfach bleiben !!

Saufen wir ihre Cola nicht mehr, fressen wir ihre Hamburger
nicht mehr, kauen wir ihre Kaugunnis nicht mehr, gucken
ihre Hollywoodschinken nicht mehr, und vor allem:

Übernehmen wir ihre entengleich quakende Sprache nicht mehr !!!

Wenn wir unbedingt Fremdsprachen übernehmen und integrieren
wollen, also ich weiss da Alternativen, die viel schöner
klingen, z.B. Französisch oder Italienisch.

>Die Russen waren jetzt ein halbes Jahrhundert unsere Feinde. Von meinem Feind >erwarte ich nicht viel. Das Vorgehen der Russen bei der Geiselnahme im Theater >vor einiger Zeit ... Man erwartet nichts besseres aus der Ecke. Wenn dagegen >mein FREUND anfängt, sich komisch zu nehmen, bin ich sehr alarmiert. Ich >denke, das ist eine normale Reaktion.

Warum waren die Russen überhaupt unsere Feinde ?

Den 1. Weltkrieg haben die nicht gewollt. Auch den 2. hätte
Stalin im Alleingang und ohne das Zweckbündnis mit Hitler
wohl kaum angefangen. Erst als sich Hitlerdeutschland und
Sowjetrussland auf die Aufteilung Osteuropas geeinigt
hatten, waren beide in der Lage, gemeinsam über das
militärisch starke Polen herzufallen. Weder Hitler noch
Stalin hätte allein für sich einen Krieg gegen Polen
gewagt, das nach der Herrschaft von Pilsudski durchaus
wehrhaft war.

>Jetzt haben wir hier ein Dilemma. Die Prophezeiungen sagen uns, die Russen >überfallen irgendwann Westeuropa. Mein Gefühl sagt mir, im Moment sind die >Amerikaner die "Bösen" im Weltgeschehen. Vielleicht hängen die Dinge auch >zusammen. Vielleicht lösen die USA den WK III aus (evtl. schaffen sie es, so >unschuldig auszusehen wie am 11.9.) .. und die Russen überfallen dann >letztendlich Westeuropa.

Über eine unheilige Allianz zwischen Russland und der USA
oder aber einen russischen Stellvertreterkrieg gegen die
USA in Europa (eine Art "Geiselnahme") ist hier schon oft
spekuliert worden.

>Wenn wir hier zu dem Thema "Prophezeiungen zum aktuellen Weltgeschehen" >diskutieren, kann die Lösung nicht sein, das alarmierte Gefühl einer Mehrzahl >der Foris zum Thema USA zu ignorieren und einseitig nur Meldungen zu den bösen >Russen zu sammeln, da die uns ja dereinst überfallen sollen.

Der Irakkrieg wird durch seinen Ausgang keinesfalls
gerechter. Die Massenvernichtungswaffen wollen und
wollen sich nicht auffinden lassen, und allmählich
gibt die amerikanische Elite ja sogar zu, dass sie
genau so schweinisch aus niederen Motiven gehandelt
hat, wie wir schon lang vor dem Krieg befürchtet
haben.

>Im aktuellen Weltgeschehen spielen die Amerikaner im Moment eine >herausragende und eine für mein Gefühl sehr böse Rolle.

Wer nach der Weltherrschaft strebt, kann nur eine böse
Rolle spielen, denn er hat überall Feinde und Neider.

>So, dieser Beitrag war jetzt illuminaten- und verschwörungstheoriefrei, oder ?
>Liebe Grüsse, Bonnie

Gruss

Franke


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