alles okay :-)

Geschrieben von Bonnie am 13. Juni 2003 09:42:54:

Als Antwort auf: Beleidigung ?? geschrieben von franke43 am 13. Juni 2003 09:20:48:

Hallo Franke, ich glaube, ich habe etwas überreagiert. Vorhin hatte ich deinen Text nochmal gründlich gelesen (allerdings erst nach Absendung meines Postings) und es gab da nur wenige Textstellen, denen ich nicht zustimmen konnte.
Einmal die Geschichte mit der amerikanischen Prägung unserer Gesellschaft (ich bewerte das anders als du, aber das Thema hatten wir schon mal), dann daß die Meinungsfreiheit im westlichen System beschränkt ist (hier wird niemand verlacht, wenn er das System kritisiert, im Gegenteil sogar überernst genommen .. Ganze Generationen haben sich durch Kritik am System, in dem sie fürstlich lebten ("Aufstand im Schlaraffenland"), definiert und dann natürlich der Angriff auf Personalberatung allgemein :-)
Paßt es nicht in das Forum ? Warum nicht ? Hier wird oft offtopic geplaudert, besonders etwas weiter unten lesen sowieso nicht mehr alle mit.
Dein Zitat *lol* ist gut, entstammt aber der UNTERNEHMENSBERATUNG. Klar sind das hohle Phrasen und absolut typisch für die Branche.
Personalberatung ist handfeste Arbeit. Wir suchen Führungskräfte oder Spezialisten, die sich über normalen Wegen (Anzeige z.B) nicht finden lassen. D.h., wir arbeiten auf Projektbasis und müssen schon ziemlich reinklotzen. Und haben im Endeffekt auch etwas Physisches zu bieten, nämlich Kandidaten für die offene Position. Wobei ich dazu sagen muß, wir speziell in unserem Miniunternehmen machen die Vorarbeit und suchen die Kandidaten in der Wirtschaft.
Die Bewertung, die hinterher vorgenommen wird, ist minimal (meistens ist man froh, überhaupt jemand gefunden zu haben), aber auch systemkonform. In sehr seltenen Fällen können wir mal "Arbeitslose" in Lohn und Brot bringen. Ansonsten legen die Auftraggeber Wert darauf, jemanden zu bekommen, der "es eigentlich nicht nötig hat", also frisch abgeworben wurde .. Man legt Wert auf stromlinienförmige Kandidaten, mit Lebensläufen ohne Brüche und angemessenem Aufstieg, nötiger Flexibilität und notwendigem Beharrungsvermögen, also der Kandidat, der jedes Jahr gewechselt hat ist genauso wenig präsentierbar wie derjenige, der über 10 Jahre in derselben Firma gearbeitet hat ..
So ist das leider. Aber man kann sich den Luxus des Aussortierens, also der Bewertung nur leisten, wenn man genügend Auswahl hat. Das war in den Boomjahren nicht der Fall, heute ist es wohl wieder anders.

Liebe Grüsse, Bonnie

>Hallo Bonnie
>>Hallo Franke,
>>komm doch mal von deinen vorgefaßten Meinungen weg... Die 68iger sind vorbei, >mittlerweile sind schon ziemlich kritische Texte dazu geschrieben worden. Du >solltest dir mal einige davon zu Gemüte führen..
>Meine "vorgefassten Meinungen" sind viel differenzierter als ich
>hier in ein paar armseligen Forumstexten schreiben kann.
>>Ich lese gerade "Matthias Horx: Aufstand im Schlaraffenland" und lege es dir >ganz ganz warm ans Herz.. Er ist Jahrgang 55 und beschreibt den Werdegang >seiner Generation einschließlich derer, die hinterher doch "im Schweinesystem" >gelandet sind und es sich gemütlich gemacht haben und der vielen verkrachten >Existenzen.
>Mir sind Anpasslinge und Renegaten rein grundsätzlich zuwider.
>Der Mensch hat ein Rückgrat zu haben, nicht nur eine Wirbelsäule.
>Allerdings reifen die meisten Menschen, lernen dazu, sehen
>Dinge aus mehreren Perspektiven als in jüngeren Jahren ...
>Das geht mir genauso. Ein häufiger Entwicklungsstrang sieht
>so aus:
>Das Kind ist Realist
>Der Jugendliche ist Idealist
>Der Erwachsene ist Skeptiker
>Der Greis ist Mystiker
>>Nur auf ein Vorurteil will ich eingehen, weil es mich persönlich betrifft:
>>Du schreibst:
>
>>>Personalberatung: das sind doch die, die ihre Menschen nach
>>>völlig hohlen Phrasen bemessen, oder ?
>>Ich verstehe diesen Satz nicht so ganz. Aber ich merke wohl, daß er >verächtlich gemeint ist. Warum beleidigst du mich ? Habe ich dir was getan ?
>Der Satz war verächtlich gemeint, das ist wahr. Aber nicht
>über Dich, denn dich kenne ich als aufrechten Mitmenschen.
>Sondern über die Branche. Die hohlen Phrasen zitiere ich
>Dir aus einem Text, den ich gerade von einem Freund über
>E-Post bekommen habe ("Ein Huhn überquert die Strasse"):
>Ausgangssituation:
>Ein Huhn überquert die Straße. Warum? -
>Eine Analyse aus berufenen Mündern.
>Andersen Consulting:
>Die zunehmende Deregulierung auf der Straßenseite des Huhns bedrohte seine dominante Marktposition sowie seine bisherigen Kompetenzfelder. Das Huhn sah sich signifikanten Herausforderungen gegenüber, die Kompetenzen zu entwickeln, die erforderlich sind, in den neuen Wettbewerbsmärkten bestehen zu können. In einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit dem Klienten hat Andersen Consulting dem Huhn geholfen, seine physische Distributionsstrategie und marktadäquate Umsetzungsprozesse zu überdenken. Unter Verwendung des Geflügel-Alokationsmodells (GAM) hat Andersen dem Huhn den erforderlichen Support gegeben, um seine Fähigkeiten, Methodologien, Wissen, Kapital und Erfahrung einzusetzen, um Mitarbeiter, Prozesse und Technologien des Huhns für die kooperative Umsetzung seiner Gesamtstrategie innerhalb des Programm-Management-Rahmens auszurichten. Andersen Consulting zog ein diverses Cross-Spektrum von Straßen-Analysten und besten Hühnern sowie Andersen Beratern mit breitgefächerten Erfahrungen in der ornithologischen Logistik heran, die in mehrtägigen Besprechungen ihr persönliches Wissensasset, sowohl stillschweigend als auch deutlich, auf ein gemeinsames Niveau brachten und Synergien herstellten, um das unbedingte Ziel zu erreichen, nämlich die Erarbeitung und Umsetzung eines unternehmensweiten Werterahmens innerhalb des mittleren Geflügelprozesses. Der Workshop fand in einer parkähnlichen Umgebung statt, um eine wirkungsvolle Testatmosphäre zu erhalten. Dadurch war ein Strategiencomittment möglich, das den Weg zu einer konsistenten, klaren und einzigartigen Marktaussage öffnete. Andersen Consulting hat dem Huhn geholfen, sich zu verändern. Mit anderen Worten: Andersen bringt Veränderung, Veränderung ist Erfolg, Erfolg ist Zukunft.
>DAS IST ES, WAS ICH MIT HOHLEN PHRASEN MEINE.
>
>>Wir bemessen niemand und wir besitzen auch keine Menschen.
>Das "besitzen" war ein syntaktischer Ausrutscher.
>>Der Satz ist völlig daneben. Er zeigt, daß du keine Ahnung hast, aber
>>(verächtlich!) drauflosplapperst.
>Ich hätte gern eine Ahnung. Aber mein bisheriger Eindruck
>von Personalberatung war der, dass Eure Branche auf einem
>anderen Stern lebt. Das Meiste im Leben ist einfach oder
>könnte es zumindest sein. Oder um es mal so auszudrücken:
>Alles Geniale ist einfach
>Aber nicht alles Einfache ist genial
>>Wenn es dich interessiert, kläre ich dich gerne auf, wie Personalberater >arbeiten. Ich persönlich habe kein ideologisches Problem damit.
>Aber bitte per E-Post. Das passt nicht hier ins Forum.
>
>>Gruß nach Schweden, Bonnie
>Gruss zurück
>Franke



Antworten: