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Cäsar Nostradamus (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Sonntag, 15.08.2010, 18:25 (vor 5013 Tagen) @ BBouvier (6248 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Sonntag, 15.08.2010, 18:30

Hallo!

Er schreibt sogar Cäsar Nostradamus, im Original "Cesar Nostradame".
(Quelle: Hans Jürgen Ewalds Buch über Nostradamus)

Da spricht Nostradamus definitiv seinen Sohn Cäsar gleichen Nachnamens an.

Ewalds Übersetzung der ersten Zeilen:
"Deine späte Ankunft, mein Sohn Cäsar Nostradamus, hat mich veranlaßt, meine langen Stunden niederzusitzen in beständiger nächtlicher Wachheit, um Bericht zu erstatten, dir durch Niederschrift nach dem körperlichen Erlöschen deines Erzeugers eine Erinnerung zu hinterlassen, zum allgemeinen Nutzen der Menschen, von dem, was mir der göttliche Geist durch astronomische Umwälzungen als Erkenntnis gegeben hat. Und da es dem unsterblichen Gott gefallen hat, daß du nicht mit angeborener Erleuchtung in diese irdische Welt gekommen bist, - ich will nicht deine Jahre nennen, die noch nicht geleitet sind, sondern - deine Märzmonde (-monate) unfähig zur Aufnahme in dein schwaches Verständnis, das was ich gezwungen sein werde nach meinen Tagen zu beschreiben. Versteh' bitte, daß es nicht möglich ist, dir die Niederschrift zu hinterlassen, das was durch die Verheerungen der Zeit in Vergessenheit gebracht werden würde: Denn das ererbte Wort (Sprache, Stimme, Versprechen) der geheimen Weissagung wird in meiner Brust eingeschlossen sein."

Heißt wohl folgendes: Weil Cäsar so spät erst geboren wurde, sieht sich Nostradamus veranlasst, ihm und den Menschen eine schriftliche Erinnerung zu hinterlassen, statt es ihm einfach zu erzählen.
Weil sein Sohn allerdings nicht mit der Begabung (so deute ich "Erleuchtung") auf die Welt gekommen ist (zumindest soweit Nostradamus das bis dahin feststellen konnte), das, was er gesehen hat, zu beschreiben, ist es ihm nicht möglich, seinem Sohn folgendes zu hinterlassen: Nämlich die ererbte Sprache der geheimen Weissagung, sprich das klare Verständnis dessen, was Nostradamus in seinem Werk verborgen hat. Das ererbte Wort ist nicht, was Nostradamus weitervererbt an die nach ihm Lebenden, sondern was er selbst ererbt hat (von "oben"). Die klare Form lässt sich schriftlich nicht fixieren. Täte er es, würden die Verheerungen der Zeit es in Vergessenheit bringen. Die Verschleierung ist Schutz des Werkes.

Hier steht nicht, daß es einen Schlüssel gibt (das lässt sich so nicht übersetzen), sondern das Nostradamus die Bedeutung seines Werkes nicht schriftlich mitteilen wird und mit ins Grab nimmt, eingeschlossen in seinem Herzen (denn damit sieht man bekanntlich gut).
Das heißt folglich, daß auch nicht mit geheimen Hinweisen auf "den Schlüssel" in den schriftlichen Hinterlassenschaften des Nostradamus zu rechnen ist.

Einen Schlüssel gäbe es, damit er gefunden wird. Genau das will Nostradamus aber vermeiden. Hingegen einen Schlüssel zu erschaffen, der nicht gefunden werden kann, wäre gleichbedeutend mit dessen Nichtexistenz.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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