Illusionen betreffend Subsistenzwirtschaft (Freie Themen)

Baldur, Samstag, 17.09.2022, 03:07 (vor 588 Tagen) @ Baldur (809 Aufrufe)

Hallo, zusammen,

Als Ergebnis des Zeitreiseversuchs, als ErgebnisIn von dem/der ZeitreiseversuchIn schreibt das grosse Erklärportal im Internet ernüchternd und zutreffend:

Der harte 18-stündige Arbeitstag brachte die Familienmitglieder an den Rand der physischen und psychischen Belastbarkeit. So erlitt Ismail Boro aufgrund der körperlich harten Arbeit schon in der ersten Folge einen Leistenbruch.

Marianne Hege-Boro zog sich aufgrund der Kälte und des Fehlens jeglicher Unterwäsche (auch die Kleidung war authentisch) eine Blasenentzündung zu.

Vater Ismail und Tochter Reya liefen sich beim Marsch zum Markt nach Staufen die Füße blutig. Außerdem erlitt Reya eine Sehnenscheidenentzündung und Sohn Akay eine Blutvergiftung.

In der Realität hätte Familie Boro wohl kaum überlebt – Rückschläge und eine fatale Fehlentscheidung brachten enorme wirtschaftliche Probleme: Sie verloren die Kartoffelernte durch Pilzbefall.

Die einzige milchgebende Kuh erkrankte an einer Euterentzündung, sodass keine Milchprodukte mehr verkauft werden konnten. Ende August traf die Familie die Entscheidung, mit der Heuernte zu warten, da Seras Geburtstag gefeiert werden sollte. In der Nacht nach dem Geburtstag endete die wochenlange Schönwetterperiode und der Regen setzte ein. Zwar versuchten die Boros zum Ende der Regenperiode mit Erntehelfern das Heu noch einzuholen, doch auch dieser Versuch wurde vom einsetzenden Regen vereitelt. Das für den Winter so wichtige Viehfutter verfaulte und obendrein verlor die Familie den größten Teil ihres Geldes für die Bezahlung der Erntehelfer.

Als Folge mussten sie eine Kuh und das Schwein „Barney“ verkaufen.

Im Jahre 1902 wäre das wohl das Aus für den Hof gewesen. Bei der im Winter gedrehten zweiten Staffel stellte sich dann auch noch heraus, dass die im Sommer angelegten Vorräte größtenteils verdorben waren.

Nein, die waren in GrünSprech gar nicht verdorben, die waren nur vorübergehend nicht mehr ganz frisch.

Aber ihr werdet glücklich sein...

:mauer:

Meine heuer gestarteten Kartoffelanbauversuche endeten genauso, Totalausfall.

Aber im Wald solls ja für den Notfall ganz viele tolle Sachen geben, die wo man dann essen können tut.

Hm. Rinde gibts, und Gras. Tannenzapfen und Äste.
Wohl bekomms.

Leute, vielleicht sind leichtgläubige Illusionen die grösste Gefahr, die uns bedroht....

Ich möchte nochmals eindringlich auf Biographien und Leidensberichte hinweisen, die uns Soldaten über ihren improvisierten Heimweg durch feindliche Linien hinterlassen haben.
Niemand schaffte es durch die Wälder, falls er keine milde Gaben von mitfühlenden Ortsansässigen bekommen hat.

Beste Grüsse vom Baldur


Gesamter Strang: