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Eisbohrkerne und Säureregen (Freie Themen)

Taurec ⌂, München, Freitag, 16.11.2018, 20:06 (vor 1987 Tagen) @ Wodans Sohn (1185 Aufrufe)

Hallo!

Wie exakt das Alter einer Gesteinsschicht bestimmt werden kann, kann ich nicht sagen, aber ein Fehler von 5% erscheint mir als sehr gering. Da muss ich mich erst mit einem Geologen unterhalten.

Es handelt sich um Bohrkerne aus dem Eisschilde Grönlands, dem entsprechend nicht um Gesteins- sondern Eisschichten. In der Theorie lagert sich jedes Jahr eine neue Schicht darüber, so daß sie wie Baumringe zu zählen wären.
In der Tat muß man hier wohl Einschränkungen setzen. Die Korrelation mit realen Jahren hängt neben der Tatsache, daß bei hohen Drücken die Schichten wortwörtlich verschmelzen, von der Ungestörtheit der Schichten ab, die bereits bei mechanischen Verschiebungen (natürliche Fließbewegungen, Hebungen und Senkungen durch Schockwellen etc.) nicht mehr gegeben ist. Darüber hinaus gerät sie bereits durcheinander, wenn es in manchen Jahren wegen Witterungsanomalien zwei große Niederschlagsphasen gibt, Schmelzperioden oder die Niederschläge (wie in Nachimpaktphasen wegen zurückgehender Verdunstung) über Jahre nahezu völlig ausbleiben. Die Störungen summieren sich natürlich, je weiter man in die Vergangenheit zurückzählt. Es würde mich daher nicht wundern, wenn man in verschiedenen grönländischen Eisbohrkernen den betreffenden Säurehorizont in scheinbar (!!!) erheblich differierenden Epochen findet. Leider kenne ich hierzu keine Untersuchungen.

Falls ich mich nicht irre entsteht ein Säureauswurf nicht zwangsläufig bei einem Einschlag, sondern ist abhängig von der Gesteinsart auf welche der Körper auftrifft. Ist es schwefelhaltiges Gestein, wie etwa Gipsablagerungen, wird eine große Menge Schwefelsäure entstehen. Das freigesetzte SO2-Gas steigt in die obere Atmosphären auf, oxidiert dort unter Einwirkung der UV-Stahlung weiter zu SO3 und regnet dann in Verbindung mit Wasser (H2O) als Schwefelsäure aus.
Das sollte ich den Geologen auch noch fragen.

Tollmann differenziert zwischen Schwefelsäureablagerungen, die aufgrund des dortigen hohen Schwefelanteils aus dem Erdinneren stammen und eher vulkanischen Ursprungs sind. Schwefelsäure entsteht bei Impakten indes in der Regel nicht, weil der Schwefelanteil in der Atmosphäre sehr gering ist. Ausnahmen sind anzunehmen, wenn beim Einschlag schwefelhaltige Schichten vaporisiert werden. Das war, wenn ich nicht irre, beim Endkreideimpakt der Fall.
Salpetersäure deutet hingegen mit Sicherheit auf einen Impakt hin. Ihrer chemischen Formel HNO3 entsprechend setzt sie sich aus den drei Hauptbestandteilen der Erdatmosphäre zusammen und entsteht durch chemische Reaktionen als Folge der Hitzeentwicklung des Impaktes.
Salpetersäure ist rötlich:

[image]

Allein dieses Merkmal sollte bei der Lektüre mancher Schauungsberichte aufmerken lassen, z. B. Maud Kristens Beschreibung des postapokalyptischen Paris:
"Die Fassaden der Häuser sind allesamt gelb verfärbt. Schmerzhaftes Stechen in Augen und Nase wie von Tränengas. Wäsche trocknet im Freien. Kein Mensch ist zu sehen. Der bewölkte Himmel ist von braun-violetter Farbe."

Der halblegendäre Waldhirte Prokop:
"Und dann ist wieder der Himmel gelb wie eine Zitrone und ist so tief unten."

Selbst bei der schon deutlich von endzeitlichen religiösen Vorstellungen geprägten Jahenny kommen rote Wolken vor:
"Ich werde über die sündige Welt in einem großen Donnergrollen während einer kalten Winternacht kommen. Ein heißer Wind wird diesem Sturm vorangehen, und schwere Hagelkörner werden auf die Erde fallen.
Aus einer feuerroten Wolke werden verheerende Blitze zucken und alles entflammen und zu Asche werden lassen. Die Luft wird sich füllen mit giftigen Gasen und tödlichen Dämpfen, die wie Zyklone die Werke der Kühnheit, des Größenwahns und des Machtwillens der ‚Stadt der Nacht‘ zerstören werden."

Diese seltsame braun-violett oder rote oder gelbe Farbgebung deutet meines Erachtens darauf hin, daß hierin irgendwo eine seherische Komponente eingeflossen ist, und daß die Katastrophe aufgrund der solche Färbungen hervorrufenden Salpetersäure mit Impakten zusammenhängt. Die verschiedenen Farbintensitäten mögen mit den Wetter- und Lichtverhältnissen sowie mit der Säurekonzentration und anderen farbwirksamen Atmosphärenbestandteilen zusammenhängen. Darüber hinaus ist (ähnlich der "gelben Asche", die in der Realität nicht gelb ist) eine symbolsich überhöhende Komponente nicht auszuschließen.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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