Re@Ulrich: Einsteine gefragt... (Schauungen & Prophezeiungen)

Eyspfeil, Vorort Stuttgart, Dienstag, 12.11.2013, 22:48 (vor 3835 Tagen) @ Ulrich (15609 Aufrufe)
bearbeitet von Eyspfeil, Dienstag, 12.11.2013, 22:59

Hallo Ulrich!

"Jedoch verschiebt sich der Frühlingspunkt, und auch sonst jeder beliebige Punkt am Fixsternhimmel alle 72 Jahre um 1° nach "hinten".

nein, das Gegenteil ist richtig:
"jeder beliebige Punkt am Fixsternhimmel" verschiebt sich - rechnerisch - in ca. 72 Jahren um ein Grad nach "vorne", weil der Frühlingspunkt als Schnittpunkt von Erd/Himmels-Äquator und Ekliptik, damit deren jeweiliger Nullpunkt, als rechnerischer Bezugspunkt für die ekliptikale oder äquatoriale Position "jedes beliebigen Punktes am Fixsternhimmel", sich ekliptikal nach "hinten" verschiebt.

Deshalb müsste es - bzgl. des Frühlingspunktes - eigentlich "Rezession", nicht "Präzession" heißen:
http://www.efodon.de/html/archiv/wissenschaft/naudiet/praezession.htm"

Hat zwar mit dem Frühlingspunkt und Algol etc. direkt nichts zu tun,
aber irgendwie hängt wohl alles mit allem zusammen - wir kennen bloß
die "Weltformel" bisher noch nicht:

Nehmen wir an, Du kommunizierst mit Bewohnern eines 30 Lichtjahre entfernten
Planeten. Hier auf der Erde schreiben wir das Jahr 2013. Eine Botschaft per
Funk bzw. Photonen braucht also ganze 30 Jahre, bis sie auf dem Planeten X
(pardon :-D ) landet. Wir schrieben dann hier auf Erden A.D. 2043.
Welches Jahr schreibt Planet X im Augenblick, da die Botschaft losgeschickt
wird? 1983 oder 2043? Oder doch das Jahr 2013 wie auf der Erde, da man mit
"tachyonischen, telepathischen Wellen" 'rechnen' könnte, die schneller als
das Licht sind?
Dann postulierten wir jedoch eine absolute "Erdenzeit", was relativistisch
gesehen Unsinn ist.

Dazu gesellt sich noch das Problem, daß sich die Abstände von Himmelskörpern
zyklisch (z.B. durch die Präzession oder Rezession, wie Du sie bezeichnest)
und nicht-zyklisch (durch die Ausdehnung des Universums) ändern.

Deshalb ist "nach vorne" oder "nach hinten verschieben" relativ, da sich stets
irgendetwas anderes nach "hinten" bewegt, wenn sich etwas nach "vorne" bewegt.
Du kennst es sicher: Sitzt Du in einem Eisenbahnwaggon, der schneller ist
als derjenige auf einem parallel liegenden Gleis (also beide fahren
in dieselbe Richtung), dann scheint es bisweilen,
also ob der Zug neben Dir steht, und der "eigene" fährt langsam.
Und lauter solche relativistische Phänomene.

Ich bezweifel, ob der Mensch jemals völlig begreifen wird,
was Zeit überhaupt ist, weil sie garantiert mit dem "Raum"
und anderen physikalischen bzw. mathematischen Faktoren
rechnerisch zusammenhängt.
Ich kenne nur die Formel, bei der die Zeitkoordinaten von den
drei Raumkoordinaten abgezogen wird, wenn man die Raumzeit als
Vektor betrachtet bzw. berechnet.
Die Zeit ist also etwas, was die Ausdehnung des Raumes begrenzt,
diesem also entgegenwirkt.

LG,
Eyspfeil
als ob


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