Re: zum minimalen, zum menschenwürdigen "Lebensstandard"

Geschrieben von Saurier61 am 30. Oktober 2005 13:01:25:

Als Antwort auf: Re: zum minimalen, zum menschenwürdigen "Lebensstandard" geschrieben von Wüstenrufer am 30. Oktober 2005 12:05:38:

Hallo Wüstenrufer

Wenn es so weiter geht, kommen wir vielleicht wieder dahin, in diese Zeiten Anno....

Vielleicht nicht für Alle aber doch für Viele.
Sicher der Lebens-Standard mag etwas höher liegen als Anno ...., aber es wird hart(z).

Früher lagen die Ansprüche an einen menschenwürdigen Lebensstandard viel niedriger als heute, und wir werden unsere Ansprüche auch noch weiter herunterschrauben müssen.

Denn im Moment entwickeln sich die Zeiten rückwärts.

Der minimale menschenwürdige Lebensstandart ist im Prinzip: ein Dach über dem Kopf, Wärme, Wasser,Kleidung, Nahrung, ärztliche Versorgung, Hygiene.

Also alles was lebensnotwendig ist.
Nicht mehr und nicht weniger.

Das Leben hängt weder am TV, Auto, Schmuck.....
Das sind alles nur Annehmlichkeiten, ohne die man aber auch leben kann.

Und wenn man das haben will, muß man dafür etwas tun.

Evt. auch als Prof. Dr. ... Mülltonnen leeren.

Oder kann mir mal jemand erklären, warum ich arbeiten gehen soll, damit dieser Herr zu Hause sitzt und u.a.von meinem Geld sein Auto finanziert wird, weil er ja mal wieder irgendwann eine Anstellung bekommen könnte.
(davon mal abgesehen haben wir ihm doch schon sein Studium bezahlt)

Lieben Gruß von
Helga

>Hallo BB!
>Das sind schlimme Zustände, die Du da beschreibst. Meiner Familie ging es da größtenteils besser (meine Großtante - geb. 1919 - hatte das Abitur und eine Ausbildung als Laborantin, meine Großmutter das Fachabitur und eine Ausbildung als Industrie- und Großhandelskauffrau, mein Urgroßvater war Hoch- und Tiefbauingenieur, die Familie meines Großvaters besaß einen Gutshof in Pommern etc.).
>Aber selbst wenn man den von dir beschriebenen niedrigen Lebensstandard als seinerzeit allgemein voraussetzt, so frage ich mich: Was hat das mit unserem heutigen Leben zu tun? Die Dinge entwickeln sich mit voranschreitender Zeit nun mal weiter, und weil es vor 70 Jahren nicht üblich war, ein Auto zu besitzen, so darf heute auch keiner mit dem Auto fahren, der nicht zur Oberschicht gehört? Weil Menschen früher in unwürdigen Behausungen leben mußten, darf es heute auch niemand besser haben? Und Arbeitslose haben dann ohnehin kein Anrecht auf Fernsehen, Auto oder Wohnung? Wie soll ein Arbeitsloser jemals wieder Arbeit finden ohne z.B. ein Auto? In vielen Vorstellungsgesprächen lautet die erste Frage "Haben Sie ein Auto?". Wird diese Frage verneint, war es das dann i.d.R.
>Sind nur Menschen etwas wert, die körperlich belastbar, hart, durchtrainiert etc. sind? Was ist mit Menschen, die zwar geistig entsprechend hochstehend sind, aber körperlich sehr krankheitsanfällig oder behindert sind?
>Ich weiß, daß bei Teilen hier im Forum die Meinung herrscht, Pflegefälle müßten der Euthanasie zugeführt werden, Arbeitslose sollten unter der Brücke wohnen und der Lebensstandard sei ohnehin viel zu hoch, ein Auto brauchen nur Tatü-tatas und vielleicht noch Millionäre usw. usf.
>Würde man Berufsarbeitslose, die sich jeglicher (zumutbarer) Arbeit verweigern und Alkohol und Drogen verfallen sind entsprechend hart herannehmen, hätte ich da durchaus noch Verständnis für. Gerade in der heutigen Zeit aber trifft es immer mehr Unschuldige. Normale Menschen, keine Säufer, Fixer, Penner und dergleichen. Menschen, deren Arbeitgeber Insolvenz anmelden, die entlassen werden und aufgrund ihres Alters keine neue Anstellung mehr finden.
>Hat ein solcher Mensch von sagen wir ca. 50 Jahren denn kein Recht mehr auf ein menschenwürdiges Leben, bis er in Rente geht? Darf er die nächsten 15 Jahre nur zu Hause vor dem Fernseher hocken und sich totlangweilen? Oder soll der arbeitslose Rechtsanwalt, Arzt, Lehrer, Programmierer vielleicht als Hilfsarbeiter im Eisenbahnschienenbau eingesetzt werden?
>
>Gruß
>vom
>Wüstenrufer


Antworten: