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Geschrieben von Elbin am 30. Oktober 2005 20:08:05:

Als Antwort auf: Re: zum minimalen, zum menschenwürdigen "Lebensstandard" geschrieben von BBouvier am 30. Oktober 2005 18:51:52:

Hallo BB,

danke. Deine Fähigkeit Mißstände derart auf den Punkt zu bringen ist wirklich bemerkenswert.

Das Jammern ist wohl ein Volkssport geworden, der selbst an mir ab und an nicht ohne Folgen bleibt. Man fühlt sich wunderbar verstanden wenn man jammert und hat sogleich viele *Freunde* die in das Jammerlied einstimmen.

Dank meiner, schlauen Großmutter( habe schon öfters über diese bemerkenswerten Frau geschrieben )die kurz vor dem Mauerbau aus einem kleinen Nest an der tschechischen Grenze mit Tochter und deren Mann in einer waghalsigen Flucht in den Westen entkommen ist, hatte ich das Glück im *Westen* geboren zu werden und aufzuwachsen.
Meine Familie war immer *arm*, und damit meine ich nicht, dass es kein Auto gab o.Ä. sondern dass sie in den Nachkriegsjahren die Kartoffelschalen welche die Schweine der Bauern im Trog hatten, klauen mussten um nicht zu verhungern.
Das musste ich persönlich zum Glück nicht mehr erleben, aber glaube mir, ich habe die Folgen dieser wirklichen Armut während meiner Kindheit sehr wohl gespürt. Vernünftige Nahrung, eine warme Wohnung, keine Sorgen zu haben womit man den nächsten Tag überlebt, so wurde mir eingetrichtert, sei nicht selbstverständlich.
Die erste Waschmaschine gabs in meiner Familie erst 1975. Ein Auto erst 1977, Telefon 1979.
Wenn ich mir aber diese *Anspruchsgenerationen* sehe, die nur jammern und klagen und ständig den Papa Staat in die Verantwortung für ihre eigene Existenz nehmen, dann könnte ich nur noch k... - und von der ganzen Abzockerei mag ich jetzt gar nicht erst schreiben.

Der Wohlstand, den wir jetzt genießen den haben sich unsere Väter erarbeitet. Jene Generation die jetzt in Rente oder im Vorruhestand ist.
Schau ich mir die Autos, die Häuser, die Kleidung von deren Kindern an, dann kann es unserem Land eigentlich gar nicht so schlecht gehen.
Deren Kinder wiederum, fliegen kurz mal eben auf Klassenfahrt nach London, entschwinden in den Sommerferien im zarten Alter von 16 Jahren für 2 Wochen auf den Ballermann, bekommen ihr eigenes Auto plus Führerschein zum Abi geschenkt, wechseln die Handys alle paar Monate, haben mindestens 2 Hobbys ( Instrument,Pferd, Sport ) und,und,und...

Es ist doch klar, dass ein derartiger Wohlstand nicht von Dauer sein kann aber anscheindend hat ihnen niemand bei gebracht: spare in der Zeit dann hast du in der Not.
Damit ist sicher nicht allein der Sparstrumpf gemeint, sondern ebenso die Tatsache, dass nach *sieben* fetten Jahren eben die *sieben* mageren Jahre folgen werden und darauf muss man nun mal vorbereitet sein.
Aber unsere Arroganz wird unser Ende sein.
Die Römer meinten auch, ihr Reich sei für der Ewigkeit errichtet, ebenso wie die Sumerer, die Babylonier, die Griechen, die Pharaonen...

und tschüss
Grüße
Elbin*


>Hallo,Harry!
>Danke!:-)
>Sicherlich hast Du aufmerksam gelesen, was
>ich geschrieben habe.
>Und Du hast ja völlig Recht!!
>Ich wüsste nicht, wo ich nicht einer Meinung mit Dir sei.
>Die Misere,in der wir stecken, trifft mit voller Wucht
>die armen Lemminge,
>die hinter den "Volksfreunden" hergelaufen sind
>und denen damit zu ansehnlichen Ämtern
>und Pensionen verholfen haben.
>Und nun ist der Jammer gross.
>WEIL DER STAAT KOLLABIERT!
>Diese 9.000.000.- Arbeitslosen sind das sowohl Symptom,
>als auch unmittelbare Folge eines wahnwitzigen
>Experimentes irrer Sozialromantiker.
>Diese "Volksfreunde" haben den Leuten nämlich ein
>Wohlfahrts-Selbstbedienungsland verspochen,
>zum Nulltarif, bei "Alles-Frei!",
>(man müsse "Sie" nur wählen, "Wir führen Euch in Goldene Zeiten",
>und "Volldampf voraus!")
>und nun zeigt sich, dass das eine grössenwahnsinnige
>Schimäre eine auf Kredit nur gewesen ist.
>DENN NUN KOLLABIERT DER STAAT!
>Zu mir:
>Das scheint Dich ja zu interessieren.
>BB hat von 18 bis 50 insgesamt berechnet,
>wohl eine 60-Stundenwoche gehabt.
>Und am Sonntag (wenn er denn frei war)
>sich auf den Montag gefreut.
>Weil er es nämlich liebt, zu arbeiten.
>Dann habe ich mir Gedanken gemacht,was ich sonst vielleicht
>machen könnte.
>Dabei am Gasthof "Zum Hirschberg" hier ein Schild gesehen:
>"Aushilfe gesucht", das dort seit Wochen unbeachtet hing,
>aber für "sowas" waren sich andere eben zu fein.
>Ich mir nicht.
>Und das ernsthaft in Erwägung gezogen.
>Nun arbeite ich selbständig als Nachhilfelehrer,
>komme gegen 20:00Uhr nach Hause, arbeite auch samstags
>und häufig sonntags, auch in den Ferien, fahre täglich an die 100Km
>zu meinen Schülern und zahle von den 12.- die Stunde
>brav meine Steuern.
>Und, das Arbeiten macht mir natürlich sehr viel Freude!
>Und, da können mir Demagogen sonstwas erzählen,
>von wegen:
>"Arbeit ist eine Zumutung,
>Sie sind echt unterbezahlt,
>Um 16:30Uhr haben Andere längst Feierabend,
>Am Wochenende arbeiten??
>Keinen Urlaub??
>Täglich 100Km Arbeitsweg?
>Ich, an Ihrer Stelle, Ich wär´ total frustriert!
>Sie sollte, sie müssen sich frustriert fühlen!"
>*lolololol!!*:-)
>Da lach´ich man über!
>Und wenn ich nicht das machte, dann wüsche ich eben Teller
>im "Hirschberg" oder fegte den Hof dort.
>"Arbeit", und zwar eine jede, ist ehrenvoll.
>Soll mir bloss Keiner kommen, mit:
>"Da bin ich mir aber zu fein, für!"
>Oder, wie neulich im Fernsehen gesehen:
>"Da müsste ich ja morgends aufstehen!"
>"Da müsste ich ja mit dem Zug fahren!"
>"Da müsste ich ja umziehen!"
>Dieser Traum zerrinnt gerade,
>dieser Zahn wird gerade gezogen.
>Gruss,
>BB


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