Re: zum minimalen, zum menschenwürdigen "Lebensstandard"
Geschrieben von Joe68 am 30. Oktober 2005 23:21:28:
Als Antwort auf: Re: zum minimalen, zum menschenwürdigen "Lebensstandard" geschrieben von Wüstenrufer am 30. Oktober 2005 22:06:02:
Hallo Wüstenrufer,
hatte Dein Bekannter keine Freunde die ihm eine Wohnung vermieten konnten? In eine Obdachlosenwohnung kommt man wirklich nur dann wenn man sonst keine Bude hat, ich halte es für einen schwerwiegenden Fehler bei drohender/eintretender Arbeitslosigkeit noch an seiner unbezahlten Immobilie festzuhalten (ich kennen, das, in unserem Haus wohnen immer wieder solche Betroffene).
Das in einer Obdachlosenwohnung fast nur schwierige soziale Fälle landen liegt auf der Hand, deswegen sind höchste Anstregungen geboten um eine Einweisung zu verhindern und lieber 'irgendeine' Mietwohnung zu finden da die vom Amt bezahlt wird. Sorry, aber da wäre vorzeitige Eigeninitiative angebracht UND auf gar KEINEN Fall Vertrauen in das Amt zu haben, denen sind menschliche Schicksale meist egal, spätestens am frühen Freitag nachmittag wenn es ins heilige Wchenende geht.
Zum Thema 'Ärzte in der Produktion', ich war mal leitender Ing einem Monatge-Betrieb, die Arbeit dort war körperlich teilweise sehr hart, ich habe es nach 30 Minuten aufgegeben (wollte wissen wie es ist und die von der Produktion haben mich auf den schwersten Abschnitt gestellt) den Takt mitzuhalten. Meine Produktionskollegen waren teilweise Lehrer oder Doktoren der Physik (russ. Uni) die in Deutschland sonst keine Arbeit finden. Interessant war auch ein Arzt in der Montagelinie, dieser Mann war mit einer Ärztin verheiratet die 12 Monate Praktikum in Deutschland zur Anerkennung des Dr-Titels ableisten muss. Solange arbeitet Ihr Mann in der Industrie als einfacher Arbeiter bis sie in der Lage ist die Familie zu finanzieren.
Vor 20 jahren kannte ich solche Fälle nur vom Hörensagen als damals ein Asylant, Akademiker mit höchsten Würden, in Deutschland die Strasse fegen sollte. Jetzt könnte es mich auch treffen, kein Geld mehr in der Staatskasse.
Sind meine Fälle menschenunwürdig? Jetzt sind auch 'Deutsche' Opfer dieser 'menschneunwürdigen' Zustände, ist alles eine Frage der persönlichen Wahrnehmung.Gruß, Joe
Was machen eigentlich die ganzen Ossies die damals Doktoren und Proffesoren für Marxismus-Leninismus waren?
>Daher ist in meinen Augen eine Arbeit nur dann zumutbar, wenn sie irgendwie der Ausbildung oder Niveauschicht bzw. der körperlichen Belastung des erlernten Berufes entspricht. Ich habe einen Bekannten, der unschuldig arbeitslos wurde und infolge dessen sein Haus verlor und in einer Obdachlosenwohnung einquartiert wurde - zusammen mit zwei Russen, darunter wohnte ein frisch aus dem Gefängnis entlassener Gewaltverbrecher mit seiner Frau, der ständig Leute im Treppenhaus anpöbelte und bedrohte. Die Küche jener Obdachlosenwohnung, in der mein Freund untergebracht worden war, wurde dann von einer Kosovarenfamilie auf Erlaubnis der Gemeinde abgeholt, er und die beiden Russen konnten von da an auf einem Bunsenbrenner kochen. Dazu wurde er vom Arbeitsamt (vorher nur sitzende Tätigkeit ausgeübt) zu körperlichen Schwer- und Schwerstarbeiten herangezogen - Folge: schwerer Vorderwandinfarkt, knapp überlebt.
>Ist das menschenwürdig?
>
>Gruß
>vom
>Wüstenrufer