Also - Schluss mit dem Denglisch

Geschrieben von franke43 am 03. Juni 2004 14:55:47:

Als Antwort auf: Re: Befreiung.(II) geschrieben von Tashi Lhunpo am 03. Juni 2004 13:57:40:

Hallo

Ich kenne selber Zeugen für das Elend in den KZ´s
und für das Elend in den amerikanischen Gefangenen-
lagern (Details unwichtig). Die Beweggründe sind
verschieden, die Methoden aber irgendwie immer
dieselben.

Wann ziehen wir endlich den Schluss(strich) daraus ?

Eigenständigkeit und Selbstwertgefühl entstehen im
Kopf.

Lernen wir endlich, neben den eigenen Fehlern und
Verbrechen selbstbeswusst auch die Fehler und
Verbrechen der Gegenseite zu benennen, ohne das eine
mit dem anderen entschuldigen zu wollen.

Lernen wir endlich, im täglichen Leben nicht mehr
euphorisch die Sprache der ehemaligen Besatzer und
späteren (!) "Befreier" im Munde zu führen und mit
unserer eigenen zu vermischen.

Lernen wir endlich dem Denglisch - also der Selbst-
verleugnung in unseren Köpfen und Mündern - eine
Absage zu erteilen. Lernen wir deutsch sprechen
und schreiben, wenn es deutsch sein soll, ohne
deshalb englische Sprachkenntnisse zu verleugnen.

Und lernen wir endlich selbstbewusst auf alle die
einzuwirken, die uns und ihre Umgebung mit Denglisch
belästigen - egal ob in der Unterhaltungselektronik,
in der Werbung oder sonst in den Medien.

Unsere Sprache hat sehr viel mit unserer Selbst-
einschätzung und mit der Wertschätzung unserer
Kultur zu tun, die ja nur wegen 1933-45 nicht
wertlos geworden ist.

Hier in Schweden tue ich mich leicht: Deutsch
spreche ich praktisch nur innerhalb der Familie,
und da sind denglische Ausdrücke tabu, sogar
englisch anmutende Kunstworte wie "Handy", die
gar kein englisch sind.

Gruss

Franke


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