Geschichtlich falsch

Geschrieben von franke43 am 04. Juni 2004 13:18:54:

Als Antwort auf: Re: Aneinandervorbeirederei geschrieben von JoeKaiser am 04. Juni 2004 12:53:49:

Hallo

>Ja genau, diese Scheiß-Römische Besetzung Germaniens hat uns von unseren >Vorfahren entfremdet.

Die Besatzung der alten Römer wurde im Jahr 9 n.Chr.
nach der Niederlage dreier römischer Legionen in
der Varusschlacht am Kalkrieser Berg unweit Osnabrück
weitgehend aufgegeben. Die Wiedereroberung Germaniens
gelang später nur sehr teilweise (Limes-Hinterland) und
vorübergehend. Die germanischen Stämme entgingen der
Latinisierung, und lateinische Fremd- und Lehnwörter
wurden nur da eingeführt, wo sie sinnvolle Übernahmen
waren. Da die Römer aber in vielen technischen Feldern
tatsächlich überlegen waren (Landwirtschaft, Hausbau),
wurden das mit der Zeit viele Lehnwörter:

tectum - Dach
murus - Mauer
tegulus - Ziegel
palatium - Pfalz, Palast
ager - Acker
vallum - Wall
cerasa - Kirsche

>Als ersten Schritt sollten wir unbedigt auf lateinische Ausdrücke verzichten >und z.b. der Medizin wieder volkstümliche Werte zu geben.

Ich gebe zu, dass das wirklich nicht mehr möglich ist
und dass unsere Sprache nicht mehr ausdrucksfähig
wäre.

Aber:

Damals hatten die alten Römer gegenüber unseren Vorfahren
eine nachweisbare kulturelle und zivilisatorische Über-
legenheit, die ich bei den transatlantischen Neu-Römern
(die ja unsere eigenen Ableger sind !!) beim besten
Willen nicht entdecken kann.

>Al langfristiges Ziel müssen wir neben neben den Christentum auf die >sogennanten Errungenschaften der westlichen Zivilisation abschaffen und wieder >den natürlichen Lebensstil unserer Vorfahrne annehmen, so mit Met trinken, >Wildschwein braten und Frauen rauben.

Es ist typisch, dass Übertreibungen in der anderen Richtung
als Gegenargument ins Feld geführt werden, um die derzeitigen
kulturellen Missstände zu rechtfertigen und jegliche Form
von selbstbewusster Gegenbewegung zu diffamieren und im
Keim zu ersticken.

Mich wundert nur: Warum tut das jemand, ohne dafür vom CIA
angemessen entlohnt zu werden ?

>Dsiclaimer: Vorsicht Ironie

Ist mir klar. Aber diese Art von Ironie verhindert, dass
die kulturelle (nicht: militärische !) Gegenbewegung, zu
der ich gern beitragen würde, eine Massenbewegung werden
kann. Leuten meiner Denkart wird - sofern wir nicht sofort
zu Unrecht als fremdenfeindlich oder gar nazistisch
diffamiert werden - schnell eine chronische "Rückständig-
keit" unterstellt. Gerade als ob das absichtliche
Verfälschen oder Überfremden der eigenen Sprache einen
kulturellen Fortschritt darstellen würde. Da wird dann
eine sachliche Debatte auch schnell unmöglich, weil
Sachargumente gar nicht mehr differenziert wahrgenommen
werden.

Jawohl - ich verwende bewusst viele lateinische Fremd-
wörter, denn vor den alten Römern habe ich sowas wie
Respekt, ohne deshalb von der Sklaverei und von den
Zirkusspielen begeistert zu sein.

Gruss

Franke



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