Re: Konditionierung Marke Pawlow & Skinner

Geschrieben von BBouvier am 04. Juni 2004 18:35:15:

Als Antwort auf: Konditionierung Marke Pawlow & Skinner geschrieben von franke43 am 04. Juni 2004 14:33:18:

Grüss Dich, Franke!

Dein Eintreten für unsere Sprache tut richtig gut.
Danke.
Die Übernahme der Sprache der Sieger ist nur das Symptom
der empfundenen Minderwertigkeit, nachdem Die uns
erfolgreich eingeredet haben,
wir seien ein Volk von "Gangstern".
Weil wir den Krieg verloren haben,
die die Angelsachsen gegen uns führten.

Die "Überlegenheit" der US besteht jedoch ausschliesslich darin,
ohne jegliche Bedenken andere Weltgegenden
recht erfolgreich mit ihren Bomben zu bepflastern.

Ein Beispiel für den Selbsthass:
Im Fernsehen neulich, zu später Stunde, eine ruhige Runde
im Halbdunkel auf Sofas.
In einer Gesprächspause ein weisshaariger, nachdenkliger (Professor?):
"So im Jahre 2060 gibt es nur noch 55 Millionen Deutsche,
wir sterben aus, wenn das so weitergeht..."
(Zahlen nicht präzis gemerkt)

Daraufhin hält es eine Politikerin (meine, von der SPD)
nicht mehr auf ihrem Sessel.
Springt auf.
Stellt sich auf die Zehenspitzen.
Reisst die Arme hoch.
Ballt die Fäuste.
Und kreischt in die Kamera:

"DAS WOLLEN WIR JA!"

BB (ohne weiteren Kommentar)

>Hallo Joe
>>Hi Franke,
>>die Frage ist immer was als Bezugspunkt für das rechte Maß einer Gegenbewegung >genommen werden soll. Ich habe hier bewußt den original Germanen genommen, Dir >würde vielleicht 1959 reichen, oder nehmen wir die Sprache der deutschen >Auswanderer die iregndwo abgeschottet leben als Maß ????
>Jede lebende Sprache entwickelt sich. Wir sprechen
>nicht mehr wie die Minnesänger. Die Frage ist also
>"nur", ob jede Art von Ëntwicklung wünschenswert ist.
>Die Generationen der deutschen Klassiker und Romantiker
>kamen zur Auffassung, dass die Französelei bei allem
>Respekt vor Sprache und Kultur der westlichen Nachbarn
>nicht der Weisheit letzter Schluss war.
>>Außerdem lebt eine Sprache solange es genügend Menschen gibt die sie reden, >ich bin zugegebener Maßen kein Freund eines sprachlichen festfrieren.
>Ich auch nicht. Es scheint aber genügend Anhänger des
>Festfrierens zu geben, die bereit waren gegen eine
>winzige Rechtschreibreform zu Felde zu ziehen, aber
>die die galoppierende Amerikanisierung nicht einmal für
>erwähnenswert geschweige denn für fragwürdig gehalten
>haben.
>>Selbst wenn es die Gegenbewegung schaffen würde die Anglizismen zu vedrängen, es wird nicht helfen die Anzahl der deutsch-sprechenden Menschen zu erhöhen wenn es in den Schulen imme rweniger Kinder gibt.
>Als die jungen Schriftsteller des Sturm und Drang
>antraten (darunter Goethe und Schiller), war die
>Lage aussichtslos. Nur Lessing, Herder, Klopstock
>und ein paar wenige andere altmodische "Pedanten"
>hatten noch weitgehend reines Deutsch geschrieben.
>>Diese Überhäufung von Anglizismen sehe ich nur als Begleiterscheinung des in >den Medien (insbesondere Werbung) propagierten modernen Lifestyles, der meist >nur noch hübsche, junge, wohlhabende Singles (und ab und zu eine Frühstücks->Familie) als Ziel proklamiert.
>Eben - proklamiert !! Mit welchem Recht ? Mit welcher
>sachlichen Begründung ? Warum: "Lifestyle"? Warum:
>"Single"?
>Vor allem kritisiere ich die in vielen Köpfen
>vorhandene Konditionierung (auch hier im Forum):
>Englisch/Amerikanisch = modern, fortschrittlich, weltoffen
>Deutsch = altmodisch, rückständig, schrullig, engstirnig
>Die Tatsachen (Beispiele):
>Viel von der amerikanischen technischen Entwicklung wurde
>von Wissenschaftlern gemacht, die (unter anderem) aus
>Deutschland importiert waren. Auch die Jeans wurden vom
>deutsch-jüdischen Auswanderer Levi Strauss aus Buttenheim
>bei Bamberg erfunden.
>Die "modernste und freieste" Nation der Welt rechnet noch
>heute mit Finger- und Zehennägeln (nichtmetrische Einheiten),
>weil die französische Revolution und das SI-System an ihr
>(und an GB) vorbeigegangen ist.
>Die Sklaverei wurde im Land der freiheitlichsten Verfassung
>der damaligen Welt erst widerwillig nach eine fürchter-
>lichen Bürgerkrieg abgeschafft (1865), der nicht mal für die
>Sklavenbefreiung geführt worden ist. Das konservative Preussen
>hat die Leibeigenschaft bis 1815 aus eigener Kraft beseitigt.
>Das freiheitlichste Land der Welt hat die Sklaverei dann
>schon 1875 über den Umweg der Rassendiskriminierung wieder
>eingeführt, und die Bürgerrechtsbewegung seit etwa 1960
>hat es trotz des Märtyrertodes von Dr. King nicht geschafft,
>diese verkrusteten und ungerechten Strukturen ganz aus
>der Welt zu schaffen.
>Vom Nichtvorhandensein eines tragfähigen Sozialsystems
>und einer dito Krankenversicherung im leuchtenden
>Vorbild der west- ääääh restlichen Welt will ich gar
>nicht erst anfangen. Dito rassendiskriminierende Recht-
>sprechung, Todesstrafe hauptsächlich für "Farbige",
>Ausrottung der Urbevölkerung, Internierung der Überreste
>in Reservaten etc. pp.
>WO soll da die Bewunderung für unsere missratenen Ableger
>eigentlich herkommen ?
>Bzw. wo KOMMT sie eigentlich her, wenn sie trotz nicht
>vorhandener sachlicher Begründung dennoch massiv
>vorhanden ist, wie ja auch dieses Forum beweist ?
>>Daß ist weniger ein Problem der Überfremdung der deutschen Sprache mit >Angliszmen, denn dieser Lifestyle wird vor allem in den USA propagiert die >auch darunter zu leiden haben.
>Das wäre normal deren Angelegenheit, nicht unsere.
>WENN wir nicht wegen falscher Konditionierung einfach
>alles nachmachen und übernehmen würden, was "drücben"
>so abläuft. WIE kommen wir nur dazu ?
>>Bevor die deutsche Sprache leidet werdne erstmal ein dutzend anderer Sprachen in Europa verschwinden, d.h. es gibt wichtigeres.
>Wieder ein wunderbares Argument zum NICHTSTUN.
>Glückwunsch
>>Gruß, Joe
>>
>Auch
>Franke



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