Prophezeiungen und Zeitangaben (Gedanken zu Daniel 12)

Geschrieben von Johannes am 01. Mai 2004 17:31:00:

Hallo,

ich weiß, wir hatten schon ab und zu über die Frage von Zeitangaben in Prophezeiungen diskutiert. Trotz der "Swissman-Bouvierschen-Unschärferelation" stolpere ich gerade wieder über ein paar konkrete Zahlen.

Konkret geht es um Daniel 11 im Alten Testament.

> 4Und du, Daniel, verbirg diese Worte, und versiegle dies Buch bis auf die
> letzte Zeit. Viele werden es dann durchforschen und große Erkenntnis finden.

Wenn wir jetzt die letzte Zeit haben, wie im Buch beschrieben, so sollten wir es "durchforschen und große Erkenntnis finden" können. Das klingt doch hoffnungsvoll. :-)

Hier eine Beispiel für die teils recht konkreten Zahlen und Angaben:

> 5Und ich, Daniel, sah, und siehe, es standen zwei andere da, einer an diesem
> Ufer des Stroms, der andere an jenem Ufer. 6Und er sprach zu dem Mann in lei-
> nenen Kleidern, der über den Wassern des Stroms stand: Wann sollen denn die-
> se großen Wunder geschehen? 7Und ich hörte den Mann in leinenen Kleidern, der
> über den Wassern des Stroms stand. Er hob seine rechte und linke Hand auf gen
> Himmel und schwor bei dem, der ewiglich lebt, daß es beine Zeit und zwei
> Zeiten und eine halbe Zeit währen soll; und wenn die Zerstreuung des
> heiligen Volks ein Ende hat, soll dies alles geschehen.

> 8Und ich hörte es, aber ich verstand's nicht und sprach: Mein Herr, was wird
> das Letzte davon sein? 9Er aber sprach: Geh hin, Daniel; denn es ist verbor-
> gen und versiegelt bis auf die letzte Zeit. 10Viele werden gereinigt, geläu-
> tert und geprüft werden, aber die Gottlosen werden gottlos handeln; alle
> Gottlosen werden's nicht verstehen, aber die Verständigen werden's verste-
> hen. 11Und von der Zeit an, da das tägliche Opfer abgeschafft und das
> Greuelbild der Verwüstung aufgestellt wird, sind tausendzweihundertneunzig
> Tage. 12Wohl dem, der da wartet und erreicht tausenddreihundertfünfund-
> dreißig Tage!

> 13Du aber, Daniel, geh hin, bis das Ende kommt, und ruhe, bis du auferstehst
> zu deinem Erbteil am Ende der Tage!

Wir haben mehrere konkrete Angaben:

1.) "daß es eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit"

2.) "und wenn die Zerstreuung des heiligen Volks ein Ende hat, soll dies alles
geschehen"

3.) 11Und von der Zeit an, da das tägliche Opfer abgeschafft und das Greuelbild
der Verwüstung aufgestellt wird, sind tausendzweihundertneunzig Tage. 12Wohl
dem, der da wartet und erreicht tausenddreihundertfünfunddreißig Tage!

Wer hat dazu Ideen?

Hier mal meine ersten Gedanken:

zu 1.) Unklar. Was ist "eine Zeit", was sind "zwei Zeiten"?

zu 2.) Dies hat sich klar erfüllt (Gründung Israels 1948), wir leben jetzt also in der Zeit, von der Daniel schreibt

zu 3.) Die Abschaffung des täglichen Opfers legen einige so aus, daß dazu erst die jüdische Tempel neu errichtet werden müßte, denn da es jetzt kein tägliches Opfer gebe, müßte es erst neu eingeführt werden, bevor man es wieder abschaffen kann. Ich sehe als Alternative allerdings auch eine mögliche Abschaffung des Meßopfers in der kath. Kirche.

noch zu 3.) Anzahl der Tage. Hier werden expliziert 1.290 Tage genannt, bis das Greuelbild aufgestellt wird (gezählt ab der Abschaffung des täglichen Opfers). Meinen die dann genannten 1.335 Tage zusätzliche Tage ab Aufstellung des Greuelbilds, oder wird auch ab Abschaffung des Opfers gezählt, d.h. es geht noch um 45 Tage?

Ich weiß, dies sind keine einfachen Fragen, man wird sie nicht aus den wenigen zitierten Versen beantworten können. Aber dies könnte ein Einstieg sein, sich mit der richtigen Deutung zu befassen (und ich wäre auch gespannt, was Elias zu den Tagen zu sagen hat).

Gruß

Johannes



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