Die Bibel mitnehmen, aber CDU-Parteiprogramm daheimlassen!

Geschrieben von Humorvoller Bunkerbauer am 06. Juni 2006 06:05:30:

Während des Wirtschaftskollaps, noch mehr während des Krieges und am meisten während der gewaltigen Veränderungem um die 3 Tage Finsternis wäre vielleicht für viele (ich meine hier auch die Atheisten, was die Bombennächte des WK 2 in den Kellern gezeigt haben!) die Bibel ein vorzüglicher Lesestoff, um nicht durchzudrehen.

Die poetische Kraft der Bibel hat nur Martin Luther umzusetzen gewußt. Heutige Verfälschungen der Kirchen und Bibelgesellschaften verwässern die Bibel. Bibeln in "heutigem Deutsch" oder gar feministische Bibeln ("Der Gott und die Göttin sprachen", "die Pharisäer und die Pharisäerinner") mögen zwar ihre Zielgruppen in "hippen" Kreisen haben, sie taugen aber "im Ernstfalle" nichts.

Von der Lutherbibel gab es kirchlicherseits diverse Überarbeitungen, die ersten etwa 1880 und 1912, dann ab 1960 und die schlimmste des NT im Jahre 1984. Seit der Revision von 1964 bis 1984 kann man die Lutherbibel nur noch als Brikett verwenden. Und das wird durch die von niemandem gewollte und zur Sprachzerstörung antidemokratisch durchgepaukte "Rechtschreibreform" von 1996 nicht besser.

Also, was kaufen? Ich empfehle Lutherbibeln vor 1960, nichts jüngeres. Gibt es nur noch antiquarisch oder im Nachlaß von Oma. Am besten eine Taschenausgabe, wegen des Gewichts. Diese Bibeln sind in der Regel noch in Frakturschrift, die man aber leicht lesen kann.

Wie kann man schnell beurteilen, ob eine Bibel gut ist? Anhand einiger prägnanter und jedem bekannten Bibelstellen, die seit 1984 (NT; im AT seit 1964) nämlich alle größtenteils getilgt worden sind und durch banalen Behördentext ersetzt wurden, der bar jedes Safts und jeder Kraft und völlig ohne Poesie den Bibelinhalt nicht zu vermitteln vermag.

Man schlage auf: NT, Matthäus 7,1-2 (Lutherbibel von 1545, moderne Schreibung)

Dort muß stehen: "Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet! Denn mit welcherlei Gerichte ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welcherlei Maß ihr messet, wird euch gemessen werden."

Nachzulesen hier: Lutherbibel, Matthäus 7, 1545

Dasselbe finde ich in Lutherbibeln von 1906, 1908, 1912, 1950.

Pure Poesie, die sich einbrennt, doch die heutige Kirche meint, das muß weg, es ist nicht mehr verständlich, man braucht völlig toten Text, wie er auch auf dem Totenschein der heutigen Kirche steht.

Hier nun der abschreckende Text aus der Lutherbibelrevision (NT) vom Bund der Evangelischen Kirchen (der Text des AT wurde schon 1964, der Text der Apokryphen schon 1970 glattrasiert): NT, Matthäus 7,1-2 (Lutherbibel von 1984)

Dort steht: "Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. Denn nach welchem Recht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maß ihr meßt, wird euch zugemessen werden."

Nachzulesen hier: Lutherbibel, Matthäus 7, 1984

Übrigens ist die Lutherübersetzung von 1545 und selbst noch die leicht veränderte von 1912 urheberrechtsfrei. Auf die "Revision" von 1984 hält die Kirche aber ein Copyright, niemand darf Gottes Wort kopieren. Noch ein Grund, diese Bibeln als Briketts zum Anheizen eines schönen Badeofens zu verwenden.

Die Wikipedia schreibt über die mißlungene erste Revision des NT von 1975: "Der 1975er Text scheiterte aber nicht zuletzt daran, daß er z.B. in der Weihnachtsgeschichte zu tief in den Wortlaut eingriff, den viele Leser auswendig konnten und schätzten. Dies zeigt zugleich, warum die 1984er Revision so erfolgreich war: an unbekannten Stellen hat sie sich rigoros vom Luther-Wortlaut verabschiedet, überladene Satzkonstruktionen (z.B. in Lukas1,1ff) aufgelöst, den Wohllaut der Weihnachtsgeschichte und anderer Lieblingstexte aber nicht angerührt."

Lutherbibel bei Wikipedia

Rigoros wurde der alte Luther in den Darmausgang penetriert! Tut Euch selbst einen Gefallen und verwendet keine Lutherbibel nach 1960.

Gottes Segen wünscht HB!

P.S. Hier noch ein heftiger und amüsanter Verfechter der letzten Lutherbibel, die noch vom Meister selbst feingeschliffen wurde, bevor er seinen Löffel abgab: Lutherbibel 1545

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