H5N1v (Mutierte Vogelgrippe) und keine standardmedizinische Versorgung - was tun

Geschrieben von IT Oma am 04. Februar 2007 07:04:17:

Informationen und Überlegungen des kalifornischen Curandero Charles R. Garcia (Kräuterarzt in der hispanischen Tradition). Wie könnte man sekundäre Infektionen, Probleme mit den Bronchien und Lungenentzündung im Verlauf einer Grippeepidemie überleben? Sein Vortrag kann auch für uns interessant sein, da es viele der Kräuter, die er verwendet, auch bei uns gibt. Ich habe deshalb das Dokument aus dem Englischen übersetzt, manchmal etwas frei, und teilweise Überschriften und Absätze eingefügt, um es lesbarer zu machen. Das Original ist hier zu finden.

Gruß ITOma
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
H5N1v (Mutierte Vogelgrippe) und keine standardmedizinische Versorgung - was tun?

1. Allgemeines zur Gefahrenlage

Die Welt steht kurz vor einer Grippe-Pandemie. H5N1 ist eine besonders virulente Grippe. Wenn sie morgen weltweit ausbrechen würde, wären allerdings zunächst nur Personen betroffen, die mit Geflügel arbeiten, und der Geflügelmarkt würde für zwei Jahre einen herben Rückschlag erleiden. Noch ist H5N1 nicht von Mensch zu Mensch übertragbar.

Was diese Grippe so tödlich macht, ist, daß sie zu solch einer Mensch zu Mensch übertragbaren Variante (H5N1v) mutieren könnte. Sie ist für Menschen zu 50 bis 55% tödlich.

Zum Vergleich: die Vogelgrippe-Epidemie von 1918-1919, besser bekannt als "Spanische Grippe", hatte eine Mortalitätsrate von nur 1 %. Dennoch tötete sie nach neueren Schätzungen 80 bis 100 Millionen Menschen. Die meisten davon starben innerhalb der ersten 3 Monate. In 25 Wochen hatte sie mehr Leute umgebracht als AIDS in 25 Jahren. Was die Grippe von 1918 und 1919 so schrecklich machte, war das Gespenst der Lungenentzündung, die buchstäblich auf dem Rücken des Grippevirus reiste. Das hat man erst in den vergangenen zwei Jahren an zwei amerikanischen Forschungsinstituten herausgefunden.

Sollte H5N1v ebenfalls ein Überträger von Lungenentzündung werden, wäre die Sterberate noch höher. Wir könnten uns einer medizinischen Katastrophe von biblischen Ausmaßen gegenüber sehen.

Die meisten Gesundheitsbehörden und Forschungsinstitute geben mittlerweile zu, daß - vorausgesetzt, man findet überhaupt einen Impfstoff gegen H5N1 und seine Mutationen - es logistisch unmöglich sein wird, genug Impfstoff für die ganze Welt herzustellen. Normalerweise ist ein Impfstoff 3 bis 6 Monate nach einer Mutation des Grippevirus verfügbar. Erinnern wir uns aber, daß der ursprüngliche Virus der Spanischen Grippe die meisten seiner Opfer in den ersten 12 Wochen forderte. Wenn wir das als Vorlage für den zeitlichen Ablauf nehmen, so könnte eine H5N1v-Mutation zwischen dem 1.Januar und Ende März ungefähr 250 bis 400 Millionen Menschen fordern. Die Weltgesundheitsorganization nimmt an, daß ohne Impfstoff 800 Millionen Menschen sterben könnten. Hoffen wir mal, daß das eine massive Übertreibung ist.

Ohne Impfstoff hat man eine Überlebenschance von 50 Prozent.Das heißt aber nicht, daß man als Überlebender zwei oder drei Wochen, nachdem man dem Tod von der Schippe gesprungen ist, wieder putzmunter herumläuft. Im Gegenteil. Die Wahrscheinlichkeit einer Sekundärinfektion oder einer Schädigung der Bronchien ist sehr, sehr hoch.

Um diese Todesfälle durch Folgeschäden zu verhindern, müssen wir jedes verfügbare Mittel benutzen, um Infektionen zu bekämpfen und das Immunsystem zu stärken. Die Kräuterheilmittel, die ich hier vorstelle, sind kein Ersatz für standardmedizinische Versorgung. Aber um die besten Ergebnisse zu erzielen, können und sollten sie zusammen mit herkömmlichen medizinischen und hygienischen Verfahren angewendet werden.

Wenn medizinische Hilfe nicht zur Verfügung steht, wie es bei der Spanischen Grippe 1918-1919 war, dann werden Kräutermedizin, Ernährung und Hygiene unsere einzigen Waffen gegen die Folgeschäden bei einer Grippe-Pandemie sein.

Laßt uns also anfangen.

2. Heilverfahren und Heilmittel aus der hispanischen Kräutermedizin

Die Grundlage für die von mir vorgeschlagenen Heilverfahren finden sich in der traditionellen hispanischen Kräutermedizin. Einiges davon klingt wie normale Hausmittel, wie es sie in den meisten Kulturen gibt. Und das sind sie auch. Sie haben in den Überlieferungen von Folklore und Hausmedizin überdauert, weil sie helfen oder zumindest so wirken, als ob sie helfen.

Fangen wir an mit dem Dampf. Dampf und Rauch werden traditionell seit vielen Generationen zur Behandlung von Lungeninfektionen benutzt. Ich glaube nicht an die Verwendung von Rauch außer unter ungewöhnlichen Umstanden. Untersuchen wir deshalb die Verwendung von Dampf.

Forschungsergebnisse aus den letzten 10 Jahren scheinen darauf hinzuweisen, daß einige Viren durch Dampf beeinträchtigt werden. Sie gedeihen am besten bei 36,6 bis 37,7 C° (98.6 bis 100 F°) Körpertemperatur. Folglich sollte ein ständiger Strom heißen Dampfes in den Atemwegen das Virus töten oder zumindest neutralisieren. Da könnte was dran sein, aber würde mein Leben oder meine Lungen nicht auf reinen Dampf verwetten.

Diese vier ätherischen Öle sollten bei jeder Dampfbehandlung hinzugefügt werden: Thymian, Rosmarin, Salbei oder Weißer Salbei und Eucalyptus. Der letztere wird als Trägersubstanz und zum Weiten der Bronchien verwendet.

Es gibt übrigens mittlerweile Inhalatoren, die nicht viel kosten, wenig Wasser brauchen und wesentlich besser sind als die alte Methode mit der Schüssel heißen Wassers und dem Handtuch über dem Kopf. Man füllt sie mit Wasser und ein paar Tropfen ätherischen Öls und kann den Dampf mit der Maske direkt auf Mund und Nase konzentrieren. Viele Leute benutzen die Inhalatoren aber falsch, obwohl es ganz einfach ist: Ihr müßt euer Gesicht IN die Dampfmaske stecken, Himmel noch mal, nicht darüberhalten! Seid doch nicht so ängstlich!

Die empfohlenen ätherischen Öle habe alle bestimmte Eigenschaften, die den Bronchien helfen. Thymian ist eines der stärksten pflanzlichen Antibiotika und wirkt antibakteriell. Es ist ein richtiges Kontaktgift für Bakterien. Rosmarin wirkt gegen Viren, aber auch gegen Mikroben. Salbei und Weißer Salbei sind die beiden stärksten antiviralen Kräuter, und könnten immunstärkende Eigenschaften haben, die noch nicht ganz erforscht sind. Eucalyptus ist zwar nicht besonders wirksam gegen irgendetwas (es sei denn als Einreibemittel).. aber es ist eine Trägersubstanz für andere ätherische Öle. Es erweitert die Bronchien, wie erwähnt, aber es wirkt am besten, wenn der Dampf am heißesten ist. Tests haben ergeben, daß andere Öle sich mit dem Eukalyptusöl verbinden und so tiefer in den Brustraum gelangen.

Wenn jemand ernstlich krank ist, ist die Dampfinhalation natürlich nicht so einfach, aber mit einem Inhalator geht es, wenn das Gerät auf einem Stuhl oder auf dem Nachttisch neben dem Bett steht. Die Wirkung ist am besten, wenn der Inhalator 6 mal täglich oder noch öfter benutzt wird, jedesmal mindestens 5 Minuten lang. Ich selbst würde eher sagen 10 Minuten lang. Nachts sollte die/der Kranke mindestens einmal geweckt werden um zu inhalieren.

Die Pflegenden müssen regelmäßig mit einem Stethoskop die Geräusche beim Atmen und die Geräusche der Flüssigkeit im Brustraum kontrollieren.Wenn ihr keines habt, besorgt euch eines. Und nehmt euch etwas Zeit, und lernt, die Atemgeräusche zu interpretieren.

Bei der Behandlung von Bronchialkrankheiten können Farbe, Konsistenz und sogar der Geruch des ausgehusteten Schleims Aufschluß geben.

Klarer Schleim in großen Mengen deutet auf eine Reizung der Bronchien. In diesem Fall sollte der Schleimauswurf verringert werden, um eine Infektion mit Bakterien zu vermeiden. Dabei hilft Tee aus Rosmarin, Löwenzahnblättern, Vogelmiere und Schafgarbe. Dampfinhalationen mit Rosmarin sind wohl am schnellsten wirksam.

Hellgelber Schleim könnte ein Anzeichen einer beginnenden Viren- oder Bakterieninfektion sein. Er könnte aber auch verursacht werden durch hohe Belastung der Lungen mit Luftverschmutzung. Achtet auf Umweltfaktoren wie Rauchen, passives Mitrauchen, Smog, offene Fenster und Fabriken in der Nähe.

Grüner oder brauner Schleim ist ein Zeichen von Infektionen, und muß deshalb sofort mit Thymian und Salbei behandelt werden. Wenn der Patient über ein Gefühl der Schwere oder des Aufgeblähtseins im Brustraum klagt, kann man annehmen, daß der Schleim sehr tief sitzt. Dann solltet ihr Eukalyptus benutzen, als Träger für die anderen ätherischen Öle und um die Bronchien zu weiten.

Ihr werdet vielleicht fragen, warum ich nicht sofort alle ätherischen Öle gleichzeitig verwende. Ich versuche das immer zu vermeiden, weil es schweres Kopfweh verursachen kann und bei manchen Leuten den Husten sogar verschlimmert. Übt Zurückhaltung, wenn möglich. Schmeißt nicht gleich euren ganzen Kräuterkasten auf den Patienten.

Wenn der Husten sehr schmerzhaft und der ausgehustete Schleim dick ist oder sogar Bällchen bildet, ist der Zustand der Kranken sehr ernst. Wenn ihr ihn oder sie nicht ins Krankenhaus bringen könnt (und davon gehen wir hier ja aus), müßt ihr den Schleim so schnell wie möglich verflüssigen und dem Patienten helfen, ihn auszuhusten.

Als erstes müßt ihr die Flüssigkeitszufuhr erhöhen. Dampfend heiße Getränke sind das Beste, alle Milchprodukte sind streng verboten. Der sogenannte Loquat-Sirup, den es in Asien-Geschäften (in den USA häufig, hier wohl eher manchmal) gibt, besteht aus einer Kombination von Spearmint, Pfefferminze, Süßholz, Ingwer, Japanischer Wollmispel-Blättern (Eriobotrya japonica) und verschiedenen chinesischen Kräutern, und ist unter spanischsprachigen Kaliforniern sehr beliebt. Er wurde ursprünglich von chinesischen Apothekern nur auf Rezept hergestellt.
Zwei gehäufte Teelöffel in einer Tasse dampfend heißen Wassers aufgelöst ergeben ein ausgezeichnetes Getränk, das die Lungen erleichtert und den Lungenwänden mehr Feuchtigkeit zuführt. Es erleichtert den Husten, ohne zu verhindern, daß der Husten den Schleim von den Lungenwänden löst. Bitte verwechselt das nicht mit einem Expektorans. Ein Expektorans bewirkt nämlich eine milde Reizung und dadurch einen wirksamen Husten.

Tee aus getrockneter Königskerze (Wollkraut) kann die Lungen ebenfalls beruhigen und übermäßigen Schleim verringern. Zwei bis vier Tassen täglich, heiß oder kalt, sind ein gutes Heilmittel. Königskerze kann auch vorbeugend genommen werden, weil es die Lungen stärkt, besonders wenn Lungenentzündung oder Bronchitis drohen. In der kalten Jahreszeit trank meine Mutter immer zwei oder drei Tassen davon täglich, mit ein bißchen Honig, und obwohl sie nur noch einen intakten Lungenflügel hatte, kriegte sie, wenn überhaupt, nur ganz milde Erkältungen. Erst in dem Winter, als sie ihre Hüfte gebrochen hatte und ihren Königskerzentee nicht kriegen konnte, bekam sie Lungenentzündung.

Weiter mit dem faszinierenden Thema "verdickter Schleim": wenn alle Mittel zur Lösung des Schleims versagt haben, müßt ihr zu wildem Ingwer greifen. Hohe Dosen dieser Tinktur, anfangs 120 Tropfen dreimal täglich, lassen die Lungenwände buchstäblich schwitzen, und lösen den Schleim ab, so daß er abgehustet werden kann. Ein Wort zur Brechtherapie: Man sollte kein Erbrechen hervorrufen, obwohl diese Therapie aus dem 19. Jahrhundert als wirksam berichtet wird. Lobelia, die Lobelie, im Englischen auch bekannt als "pukeweed" = Kotzkraut, wurde benutzt um schwere Erbrechen auszulösen. Durch die begleitenden Lungenkrämpfe wurde auch der Schleim ausgeworfen. Aber man braucht schon eine starke Konstitution für diese liebevolle Behandlung. Noch wichtiger war wohl Lobelias Eigenschaft, durch Infektionen verursachtes Fieber zu dämpfen. Mehr zu Fieber später.

Denkt daran, der Patient wird während der Behandlung sehr stark schwitzen. Es ist sehr wichtig, daß ihr ständig für Flüssigkeitszufuhr sorgt, zu Beginn, während, und zum Ende der Behandlung.

Möglich, und sogar wahrscheinlich, daß ihr keine anderen Kräuter als diese in eurem Küchenvorrat habt. Dann ist das alles, was ihr versuchen könnt.

Das Senfpflaster. In meiner Praxis benutze ich das Senfpflaster, um mehr Blut in die Körperregionen zu bringen, die durch Verletzungen, Überbeanspruchung der Muskeln, Traumata oder Wunden geschädigt wurden. Blut sammelt sich, wo Schärfe ist. Und hier verursacht Schärfe Schwitzen. Wenn das Senfpflaster auf der Brust angewendet wird, schickt es seine Schärfe direkt in die Lungen, es bringt frisches Blut in die betroffenen Regionen und bringt die Zellwände langsam zum Schwitzen. Dadurch wiederum kann der Schleim ausgehustet werden, wenn er sich gelöst hat.

Ein Senfpflaster besteht aus Senfpulver, Mehl, und anderen Kräutern, die die Haut reizen. Ich benutze hier Cayennepfeffer-Pulver und Ingwerpulver. Wieviel jeweils, ist nicht so wichtig. Das Mehl wird nur zum Binden gebraucht. Maismehl kann man auch nehmen, es das traditionelle Bindemittel in der hispanischen Tradition. Zu den vermischten Gewürzpulvern und dem Mehl gibt man heißes Wasser und vermischt alles sorgfältig zu einer Paste. Auf die Brust des Kranken reibt man etwas Öl, z.B. Olivenöl oder Mandelöl. Dann breitet man ein dünnes Leinen- oder Baumwolltuch über die Haut und streicht die Paste darauf. Darüber kommt ein weiteres Tuch.

Die Haut wird sich röten, aber sie soll nicht anschwellen. Wenn das passieren sollte, nehmt das Pflaster ein oder zwei Minuten weg, und legt es dann wieder auf. Kurz, ihr verursacht eine kontrollierte chemische Verbrennung. Die chemischen Bestandteile werden durch das heiße Wasser gelöst und sickern durch das Leintuch und das Öl in die Haut und in die Lungen. Das Pflaster sollte durch ein neues ersetzt werden, wenn es nur noch handwarm ist. Das dauert eine Weile, also macht es zu zweit oder zu dritt. Die Haut sollte dabei ständig beobachtet werden. Der/die Kranke wird langsam fühlen, daß die Verschleimung weniger wird und er/sie sollte ermutigt werden, so viel wie möglich zu husten. Das wird zwar schmerzhaft sein, aber es ist nötig.

Wenn der Schleim weniger und wässeriger geworden ist, können wir mit der Desinfektion der Lungen durch die erwähnten Kräuter beginnen. Ich möchte nochmal betonen: diese Behandlung ist kein Ersatz für antivirale oder antibakterielle Mittel der Schulmedizin. Aber wenn die Standard-Arzneimittel nicht zur Verfügung stehen, stellen diese Kräuterbehandlungen einen annehmbaren Ersatz dar.

An diesem Punkt können wir davon ausgehen, daß in den Lungen Zellschäden aufgetreten sind. Wenn ihr während der Behandlung dunkle Flecke oder hellrote Flecke im Schleim entdeckt, sind möglicherweise Blutungen aufgetreten. Hellrote Flecken können sauerstoffreiches Blut aus den Lungen sein. Allerdings haben die Lungen zu diesem Zeitpunkt seit mehreren Tagen unter Sauerstoffmangel gelitten. Das Blut könnte deshalb nicht hellrot, sondern dunkel sein, obwohl es aus den Lungen stammt. Wahrscheinlicher ist aber, daß dunkles Blut aus einer geplatzten Ader in der Speiseröhre stammt. Um die Blutung zu stoppen, kann man eine Tasse Schafgarbentee oder Hirtentäscheltee geben.

Ohne medizinische Tests ist es schwer abzuschätzen, wie sehr die Lungen geschädigt wurden. Wir müssen das Schlimmste annehmen und entsprechend handeln. Eine geschädigte Lunge ist in großer Gefahr, wieder infiziert zu werden. Beinwell (Comfrey) in dreierlei Form kann die Schäden heilen und die Lungen stärken. Königskerze wirkt auch, aber am besten vorbeugend.

Denkt daran, daß Beinwell transdermal, also durch die Haut wirkt. Beinwellöl, angesetzt aus frischen Beinwellblättern, Olivenöl, Vitamin B-Kapseln als Konservierungsmittel, und evtl. etwas Mandelöl, kann als Einreibung auf der Brust die mitgenommenen Muskeln der Lungen beruhigen. Diese Einreibung sollte man zwei- bis dreimal am Tag machen. Man kann das Öl auch erwärmen, sollt es aber nicht so sehr erhitzen, daß es unangenehm wird. Um das Öl auf der Brust zu halten und Flecken im Bettzeug zu vermeiden, kann man ein Leintuch über den Brustkorb decken.

Beinwell-Tinktur sollte zweimal am Tag, anfangs je 90 Tropfen, gegeben werden.

Dazwischen kann man Beinwell-Tee zu trinken geben, am besten aus getrockneten Blättern.

Der Schachtelhalm, eine Pflanze, die schon die Dinosaurier kommen und gehen sah, und bestimmt auch noch da sein wird, wenn das letzte menschliche Wesen zu den Raumkolonien aufbricht, ist bekannt für seinen hohen Kieselsäure (Silica)-Gehalt in seinen Stielen. Kieselsäure in kleinen Mengen kann das Wachstum neuer Zellen fördern. Außerdem lagert sie sich - warum weiß man nicht - besonders dort an, wo das Lungengewebe durch Lungenentzündung, Bronchitis oder chronische Emphysem-Bronchitis am deutlichsten geschädigt ist.

Möglicherweise könnte man Schachtelhalm einsetzen, um die Lungen in sehr frühen Stadien eines Emphysems zu heilen. Das ist aber bisher nicht nachgewiesen worden, da die meisten Emphysempatienten erst dann medizinische Hilfe suchen, wenn die Schäden schon sehr weit fortgeschritten sind. Die meisten Informationen zu dieser Therapie kommen aus China und englische Übersetzungen sind schwer zu finden.

Wenn ihr an Schachtelhalmtinktur kommen könnt, nehmt sie. Gebt 60 Tropfen zweimal pro Tag. Wenn ihr keine Schachtelhalmtinktur auftreiben könnt, aber von einem Schachtelhalm-Vorkommen an einer unverschmutzten Stelle wißt, pflückt ihn, trocknet ihn und gebt ihn als Tee (zwei bis drei Tassen täglich).

Die wunden Lungen zu pflegen kann genauso wichtig sein wie sie zu heilen. Die Kranke muß den Willen haben, tief einzuatmen, und das ist schwer, wenn es nur Schmerz oder Husten verursacht. Meiner Meinung nach wird der Husten vom medizinischen Establishment nicht ernst genug genommen. Lungen können plötzlich zu husten beginnen, selbst wenn alle Infektionen verschwunden und alle Schäden geheilt sind. Kann es sein, daß die Lungen - genau wie sich die Muskeln erinnern, wie man Klavier spielt, Judo betriebt, Fahrrad fährt - sich erinnern und plötzlich versuchen, Staub in der Luft, Nebel am Morgen, Rauch am Nachmittag oder einfach den Geschmack von Salz auszuhusten? Ja, so ist es.

Einige Ärzte verwenden rezeptpflichtige Asthmamittel wie Atrovent und Abuterol für diese Art hartnäckigen Husten, und wenn sie helfen, empfehle ich sie ebenfalls. Leider können einige der Nebenwirkungen dieser Präparate wie Schlaflosigkeit und Herzjagen langfristig genauso unangenehm sein wie der Husten.

Ich empfehle daher morgens und abends Dampfinhalationen. Eukalyptus allein verwendet, kann lindern wirken. Wintergrün wirkt ebenfalls. Zwei Tropfen ätherisches Öl genügen.

Ein einfach herzustellendes Heilmittel sind Knoblauchzehen in flüssigem Honig. Knoblauch ist ein altbekanntes antibakterielles Mittel mit zusätzlich schwach antiviraler Wirkung. Der Honig wirkt lindernd, und der Knoblauch kann viele antibiotikaresistente Bakterien abtöten. Dies Mittel wirkt zwar nicht gegen starken Husten, aber gegen die leichteren Infektionen, die oft einen hartnäckigen Husten begleiten. Die Knoblauchzehen kann man ganz oder leicht zerdrückt in den Honig geben. Der Honig kann leicht erwärmt werden, entweder im Wasserbad oder wenige Minuten bei niedriger Wattzahl in der Mikrowelle. Er sollte aber auf keinen Fall kochen. Nach dem Abkühlen gibt man den Honig teelöffelweise. Die Knoblauchzehen kann man zusätzlich essen. Es gibt tatsächlich Leute, denen das schmeckt.

Wenn der Husten sich dann immer noch hartnäckig hält, muß man die schweren Geschütze der Kräutermedizin auffahren.Ich benutze dafür in meiner Praxis eine Kombination aus Mari**ana-Tinktur und Tinktur von Kalifornischem Mohn. Also, ich kann euch natürlich nicht guten Gewissens raten, hinzugehen und eine Tüte P*t zu kaufen, oder unsere Staatswappenblume auf Staatsgelände zu pflücken (wilder Kalifornischer Mohn ist in Kalifornien geschützt). Aber solltet ihr irgendwie an eine von beiden oder beide kommen, dann ist es viel besser, ihr macht zwei Tinkturen daraus, als ihr rollt euch einen zum Feierabend.

Tinktur von Kalifornischem Mohn kann man übrigens legal in den meisten Health Food Stores (Naturkostläden, Reformhäusern) oder online kaufen (Anm.d.Ü.: bin nicht sicher, ob das auch für Europa gilt).

Wenn ihr Mari**ana-Tinktur machen könnt, ist das Verhältnis 1:5, also 1 Teil P*t auf 5 Teile Wodka, bezogen auf das Gewicht. Zwei bis drei Wochen reifen lassen. Kombiniert das 50:50 mit Tinktur von Kalifornischem Mohn und gebt es teelöffelweise. Zwei Teelöffel sollten selbst für den hartnäckigsten Husten genug sein. Die Mischung schmeckt scheußlich. Wenn man sie nicht herunterbringt, kann man sie mit Honig mischen. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, daß man danach nicht Autofahren oder große Maschinen bedienen sollte. Es macht einen ziemlich schläfrig. Ein Codein-Sirup ist natürlich das Beste, aber diese Mischung hier verursacht keine Verstopfung.

Fieber ist ein weiteres Problem, wenn man Grippekranke pflegt. Wir wissen ja alle, daß der Körper mit dem Fieber Infektionen bekämpft. Leider weiß der Körper manchmal nicht, wann er die Hitze herunterregeln soll, oder aber er schafft es nicht. Kurz, diese Heilmethode des Körpers kann genauso tödlich sein wie die Infektion.

Kräuterexperten von Samuel Thompson bis Jethro Kloss erhöhten oft die Körpertemperatur mit heißen Umschlägen, um den Körper im Kampf gegen die Infektion zu unterstützen, und sie verwendeten lauwarme oder kalte Umschläge, um das Fieber zu lindern. Mein Großvater war seinerzeit für beide Methoden berühmt, erzählte meine Mutter. Ich kenne diese Techniken zwar auch, aber ich arbeite lieber mit Kräutern.

Ich werde jetzt zwei Begriffe zur Beschreibung von Fieber verwenden, die ihr vielleicht nicht kennt. Der erste ist "Runaway fever", übersetzt etwa: plötzliches hohes Fieber, hohes Fieber aus heiterem Himmel. Das ist ein Fieber, das überraschend und schnell auftritt, ohne Warnzeichen wie Schniefen, Muskelschmerzen, Kopfweh. Es ist auf einmal da, geht schnell über 38° C und steigt unaufhörlich weiter. In der Frühzeit der HIV-Epidemie waren Runaway Fieber unter AIDS-Kranken weit verbreitet. Wenn wir die Grippe-Pandemie von 1918-19 betrachten, so traten Runaway Fieber bei vielen Grippekranken auf und führten oft zum Tod.

Der zweite Begriff ist "LongTerm Chronic Fever", übersetzt: chronisches Langzeitfieber. Dabei handelt es sich um Fieber, das zwei oder drei Wochen anhalten kann, bis 39 Grad ansteigt, dann wieder auf fast 37 Grad abfällt, und dann wieder ansteigt.

Um Runaway Fieber zu behandeln, würde ich das häßliche kleine Kraut mit Namen Turkey Mullein (Eremocarpus setigerus) verwenden (gibt es offenbar nur im Westen der USA). Innerlich eingenommen, wirkt Turkey Mullein stark gefäßerweiternd, es öffnet die Poren und erlaubt der Hitze zu entweichen. Es kann als Tee oder als Tinktur genommen werden. Aber es ist praktisch fast ungenießbar. Man macht besser einen großen Topf von dem Tee und gibt den zu einem lauwarmen Vollbad, in das man den Grippekranken setzt und abwäscht. Das Bad sollte man zwei- oder dreimal in 24 Stunden wiederholen. Das ist natürlich umständlich. Aber es wirkt wirklich.

Wenn das Fieber dann deutlich gesunken ist, versucht man es mit rezeptfreien Arzneien wie Aspirin oder Tylenol. Tinktur oder Tee von Weißer Weidenrinde kann man dafür auch nehmen.

Es ist KEINE gute Idee, den Kranken schlafen zu lassen, während das Fieber noch steigt. Wenn man abends kein Bad mehr machen kann, sollte man einen Ganzkörper-Umschlag mit Turkey Mullein-Tee machen. Frische Minze, die man dem Tee hinzufügt, verstärkt den Kühleffekt noch. Mehrere Umschläge sollte man so vorbereiten.

Eine Einreibung mit Turkey Mullein in Alkohol oder Essig am ganzen Körper ist fast so wirksam wie das Bad.

Wenn man kein Turkey Mullein bekommen kann, kann man dem Vollbad einen Tee aus frischer Minze und Fenchel zugeben.

Man kann auch Tinktur von Wildem Ingwer geben, oder Schafgarbentinktur, aber beide können das Fieber kurzfristig erhöhen. Wenn diese Kräuter benutzt, muß man während der Behandlung sorgfältig auf genügend Flüssigkeitszufuhr achten. Der Fieberkranke wird ja stark schwitzen. Gekühltes Wasser, besser: mit Wasser verdünntes Gatorade oder Pedialyte sind geeignete Getränke. Wenn sowas wie Gatorade oder Pedialyte nicht zu kriegen ist, kann man auch Cola ohne Kohlensäure 50:50 mit gekühltem Wasser mischen. Das ist immer noch besser als nur Wasser.

Chronisches Langzeitfieber ist leichter zu behandeln. Schafgarbentee, Tee oder Tinktur von Wildem Ingwer, oder Cayennepfeffer-Tinktur in kleinen Dosen können das Schwitzen fördern und das Fieber brechen. Auch hier sollte euer Mantra sein: Flüssigkeit, Flüssigkeit, Flüssigkeit.

Gegen Sekundär- und opportunistische Infektionen brauchen wir Mittel gegen die Infektionen und zur Stärkung des Immunsystems.
Wenn allopathische Arzneimittel nicht zur Verfügung stehen (und davon gehen wir ja aus), sind Weißer Salbei, Yerba Mansa (Anemopsis californica, nur im Westen der USA), Rosmarin und Bartflechte (Usnea) sher zu empfehlen. Speziell die Bartflechte hat penicillin-ähnliche Eigenschaften und wird in Europa für Patienten mit Penicillin-Allergie verwendet. Usninsäure wirkt in erster Linie gegen grampositive Bakterien, einschließlich Tuberkulosebakterien, Staphylokokken, Streptokokken und Pneumokokken. Ihre antibiotische Wirkung beruht darauf, daß sie einen wichtigen Teil des Bakterienstoffwechsels blockiert. Bei jemandem, der mit H5N1v geschlagen wurde, würde ich nicht zögern, 120 bis 200 Tropfen auf einmal zu geben. Obwohl Usninsäure in Europa in Appetitzüglern verwendet und mit Leberschäden in Verbindung gebracht wurde, wird Bartflechte bei kurzzeitigem Gebrauch von allen Kräuterheilern als sicher angesehen.

Yerba Mansa ist unter nicht-indianischen Kräuterheilern nicht unbedingt als Heilmittel für die Bronchien bekannt, aber es wird seit Jahrhunderten von Indianern für schwer heilende Wunden im Mundbereich verwendet, z.B. für wunde Stellen an Gaumen, Mund und Kehle, Magen- und Zwölffingerdarm-Geschwüre, Harnwegsinfektionen. Es ist außerdem wirksam gegen Arthritis, da es die Ausscheidung von Harnsäure fördert und gegen Entzündungen wirkt. Da es antibakteriell und antifungal (gegen Pilze) wirkt, ist es auch gut für Hautinfektionen. Der Tee aus den Blättern wurde gegen Bronchitis verwendet und meine Erfahrungen mit der Tinktur bestätigen, daß auch die wirksam ist.

Rosmarin- und Salbeitinktur sollte rgelmäßig gegeben werden, und die Dampfbehandlung sollte auch weitergeführt werden.

Echinacea habe ich bisher noch nicht erwähnt. Wenn ihr es parat habt, solltet ihr es natürlich verwenden, aber in dem Nach-Grippe-Szenario, von dem wir ausgehen, sollte man schon 50 bis 100 Milligramm pro Tag verwenden. Das kann die Nieren sehr stark belasten. Wenn ihr so hohe Dosen gebt, würde ich deshalb vorschlagen, nach zwei Wochen jeweils eine Woche auszusetzen.

Die Kombination von Goldenseal (kanadische Gelbwurzel) mit Echinacea ist derzeit umstritten. Während der Jahre, in denen ich beide benutzte, habe ich keinen Unterschied gefunden zwischen der Kombination oder Echinacea allein. Ich habe beides mit großem Erfolg gegen Mundinfektionen und Abszesse angewendet.

3. Ernährung

Es ist kaum zu glauben, daß Ernährungswissenschaft einmal fast eine Pseudowissenschaft war. Meiner Meinung nach wird sie in diesem Jahrhundert als hochwirksame Heilweise ihren Platz neben Organtransplantationen, Annähen von abgetrennten Gliedmaßnahmen, und Gentherapie einnehmen. Die Alten sagten: wir sind was wir essen. Es mag gute politische Gründe geben, bestimmte Arten von laufendem und muhendem Protein zu boykottieren, gute gesundheitliche Gründe, denn es ist zu vermuten, daß es vollgestopft mit Hormonen ist. Wir sollten aber nicht vergessen, daß Menschen Allesfresser sind. Ich bin nicht grundsätzlich gegen Fleisch, aber in der ersten Woche der Behandlung rate ich zu Beschränkung.

Wenn wir annehmen, daß sich die H5N1v-Grippe wie ihre entfernte Verwandte, die Vogelgrippe von 1918 verhält, wird der Appetit erheblich abnehmen. Die Fähigkeit zur Nahrungsaufnahme wird sehr vermindert sein. Um den Appetit anzuregen, sollte man einen starken Absud von Zimtstangen einnehmen.

Laßt die Zimtstangen 10-15 Minuten köcheln. Je länger sie köcheln, um so süßer werden sie. Man kann den Absud warm oder kalt trinken, dreimal am Tag. In ein bis drei Tagen sollte daraufhin der Appetit genug angewachsen sein, um etwas Handfestes zu sich zu nehmen. Süße Basilikum-Milch ist die nächste Möglichkeit. Köchelt frische Basilikumblätter, Zimtstangen und flüssigen Honig mit fettfreier Milch, fettarmer Milch, laktosefreier Milch, Sojamilch, Mandelmilch oder einem anderen Milchersatz. Vorsicht, die Milch sollte nicht kochen oder anbrennen, nehmt Euch Zeit. Vollmilch sollte man möglichst vermeiden.

Dieses Getränk liefert dem Körper Aufbaustoffe. Es schmeckt gut, und kann auch gekühlt werden, wenn die Kranke sich fiebrig fühlt. Außerdem wirkt es krampflösend für Magen, Darm und auch etwas für die Lungen.

In der Woche danach kann man mit Suppen beginnen. Man beginnt mit Ei, Tofu und Gemüsestückchen in einer Gemüsebrühe aus Karotten, Zwiebeln, Knoblauch, Sellerie, Ingwer, grüne Bohnen usw. Um die Durchblutung zu fördern, kann man etwas Cayennepfeffer hinzufügen.

Salz sollte nur in winzigen Mengen verwendet werden. Dieselbe Gemüsebrühe kann man später mit Hähnchenbrust, Ries, Linsen, Nudeln oder Bohnen servieren. Rindfleisch geht zwar auch, aber es paßt nicht zu Ingwer.

Käse, Sahne, und Vollmilch sollte man vermeiden bis die Lungen und die Nebenhöhlen völlig schleimfrei sind.

Kurz gegartes Gemüse ist sehr zu empfehlen. Rohkost ist noch nicht anzuraten, alles sollte leicht dampfgegart sein.

Bei gutem Wetter sollte der Kranke ins Freie gehen. Die Lungen müssen sich ja wieder an Temperaturschwankungen und Umweltverschmutzung gewöhnen. Das kann Monate oder sogar Jahre dauern.

Dabei können Tees aus Königskerze, Malve und Süßholz etwa noch bestehende Entzündungen lindern. (Bei hohem Blutdruck kein Süßholz geben!) Eine Entzündung ist jetzt nicht notwendigerweise Zeichen einer Infektion. Denn schon bei einer leichten Grippe können die Viren in den oberen Atemwegen die Epithelzellen völlig zerstören, und die Schleimhaut nackt und wund hinterlassen. Der Reparaturprozeß beginnt zwar sofort, kann aber trotzdem Wochen, Monate, sogar Jahre dauern.

Am Entzündungsprozeß selbst sind eine bestimmte Art von weissen Blutkörperchen beteiligt, die Zytokine. Zytokine haben viele wichtige Aufgaben im Körper, aber sie können auch giftige Wirkung haben. Sie können einen Zustand hervorrufen, der Tumornekrosefaktor oder TNF genannt wird. Dabei töten Zytokine kranke und gesunde Zellen ohne Unterschied. Das TNF Toxin ist eine wichtige Ursache des Toxischen Schock-Syndroms. Man glaubt, daß die Grippe von 1918-1919 und das Virus der begleitenden Lungenentzündung einen "Zytokinensturm" im Körper verursacht haben. Das mag die Ursache gewesen sein, daß bestimmte Kranke binnen 24 Stunden nach Auftreten der ersten Symptome starben.

Ein Anzeichen dafür kann ein plötzliches Anschwellen wässeriger Geräusche in den Lungen sein. Dann besteht die einzige Überlebenschance darin, daß der Kranke sofort ins Krankenhaus kommt. Wenn die Krankenhäuser keine Patienten mehr aufnehmen, wie es während der mörderischen Grippe von 1918-1919 der Fall war, ist eine aggressive Kräutertherapie die einzige Alternative. Die folgenden Therapievorschläge sind aber nur das: Vorschläge.


Als erstes, um mit dem Zytokinensturm fertig zu werden, hohe Dosen von Cilantro-Tee oder -tinktur, hohe Dosen von Borretsch-Tee oder -tinktur, hohe Dosen von Iris-Tinktur (Blaue Schwertlilie, Iris versicolor) und hohe Dosen von Gebet. Ich würde mit 100 Tropfen alle 4 Stunden beginnen. Diese Kräuter werden im allgemeinen benutzt, um den Körper bei Schwermetallvergiftungen zu reinigen. Sie können möglicherweise auch helfen, den Blutkreislauf von den Zytokinen zu reinigen, und als allgemeines Stärkungsmittel wirken. Gegen die überschüssige Flüssigkeit in der Lunge kann man Vogelmiere-Tee oder -Tinktur, Löwenzahn-Tee oder -Tinktur, oder wenn nötig rohen Löwenzahn geben, um die Ableitung der Flüssigkeit aus der Lunge zu fördern. Fingerhut könnte wohl auch helfen, aber dazu braucht es einen besseren Kräuterarzt als ich es bin.

Wenn der Kranke nun den Zytokinensturm, die Grippe und die Lungenentzündung überlebt hat, könnt ihr euch beglückwünschen, daß ihr das Minimum getan habt, um dieses Leben zu retten. Kräuter haben eben ihre Grenzen.

An disem Punkt ist der Grippekranke in großer Gefahr, einen Rückfall mit bakterieller Lungenentzündung zu erleben. Neue Forschungen lassen vermuten, daß der typische Grippevirus es für manche Bakterien einfacher macht, sich an das Lungengewebe anzuheften - eine tödliche Synergie zwischen Virus und Bakterie. Wenn das der Fall ist, müssen wir wiederum mit Bartflechte, Yerba Mansa, Rosmarin, Thymian und Salbei behandeln.

So ist das eben.

Kräutertherapie erfordert viel Zeit und Arbeit. Sie erfordert, daß jemand lernen will, und ausüben will. Wenn du nicht beides tun willst, versuche diese Therapien erst gar nicht. Kräuterheilen ist keine magische Kugel.

Man lernt dabei nie aus. Es gibt nur immer mehr Information, einiges davon hilft manchmal, anderes ist nur Überlieferung, und manches ist eigentlich nur Verzweiflung. Im Extremfall, wenn die medizinische Wissenschaft keine Antworten mehr liefert, wenn Tausende sterben und noch viel mehr gefährdet sind, setze ich mein Vertrauen in die Überlieferung.

4. Selbst-Quarantäne

Meine Frau und ich haben Pläne für eine Selbst-Quarantäne gemacht, falls das nötig werden sollte. Während der Spanischen Grippe war Selbst-Quarantäne eine der wenigen Methoden, die viele Familien und mindestens zwei Gemeinden retteten. Bei der Planung wurde uns klar wie schwierig diese Vorstellung und ihre Durchführung für eine Gesellschaft gewesen sein muß, die auf persönliche Kommunikation aufgebaut und auf sie angewiesen war. 1918-1919 gab es schließlich weder Radio noch Fernsehen. Telefone gab es zwar in Großstädten und größeren Kleinstädten, aber sie waren ein Luxus. Post, Zeitungen und Klatsch waren die hauptsächlichen Verbreitungswege für Informationen. Wir mit unserem 24-Stunden-Tag voller Nachrichten, Handys und Internetanschlüssen, können kaum noch glauben wie wichtig der Sonntagnachmittags-Tratsch war.

Damals konnte Selbst-Quarantäne auch tödlich enden. Die Leute waren oft krank und lagen im Sterben, während Familie, Freunde und Nachbarn gar nichts davon merkten. Nahrungsmittel-Lieferungen waren oft unsicher oder gar nicht zu bekommen. Viele wurden gerettet durch Hausbesuche von Geistlichen, Rotkreuzhelferinnen und den (in den USA) gerade gegründeten öffentlichen Gesundheitsdienst. Sehr wenige wurden durch Leute gerettet, mit denen sie bekannt oder befreundet waren. Hier wird die Macht der Furcht leider sehr deutlich.

Meine Frau kann, wenn nötig, von zu Hause aus arbeiten, deshalb hat sie ihre Mitarbeiter angewiesen, dasselbe zu tun, wenn eine Epidemie ausbricht. Fahrten zum Arbeitsplatz sollte man, wenn irgend möglich, dann nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln unternehmen. Ich selbst werde meine Lehrvorträge in dieser Zeit absagen und keine Patienten mehr empfangen, sondern nur noch Hausbesuche machen.

Wenn wir fürchten, infiziert worden zu sein, werden wir unser Haus nicht mehr betreten. Wir haben unsere einzeln stehende Garage in ein gemütliches Gästezimmer verwandelt, falls wir einmal eine Woche in Isolation gehen müssen, um festzustellen, ob wir erkranken. Holzofen, Ventilator, elktrischer Heizofen, Bett, Stuhl, Tisch, TV-Radio-CD, große Mengen Essen, chemische Toilette, Propanherd, Arzneimittel etc. sind jederzeit bereit. Ich habe auch eine Reihe Krimis eingepackt, um mich zu beschäftigen.

Wir halten einen Satz Kleidung bereit für den Fall, daß wir das Haus verlassen und einige Zeit unter Leute gehen MÜSSEN. Und Desinfektionsspray und Handwaschpaste für unsere Körper...die Desinfektion wird an der Seitentür der Garage stattfinden. Unsere Kleidung werfen wir dann gleich in die Waschmaschine und waschen sie mit HEISS.

Post wird nur mit Handschuhen angefaßt und gleich sterilisiert, entweder mit Desinfektionsspray oder in der Mikrowelle. Papier brennt erst bei 232°C (451°F), aber Grippeviren sterben schon bei wesentlich niedrigeren Temperaturen. (Die Ansteckungsgefahr durch Post ist sehr gering... aber trotzdem hatte die Post damals 1918 alle Briefe und Pakete mit Schwefel geräuchert und jedes Poststück mit hunderten Löchern von Stecknadelgröße versehen. Das wirkt zwar nicht, aber damals wußte das niemand.)

Wir haben Vorräte mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln und mit Kräutern und Tinkturen angelegt. Die meisten Tinkturen habe ich selbst gemacht, da kann ich die Qualität kontrollieren... obwohl die meisten kommerziellen Tinkturen gut sind. Ich will nur sicher gehen.

Mit dem Problem muß man sich auch beschäftigen und da muß man auch an sehr schwierige Situationen denken. Es kann sein, daß die Lieferungen von Nahrungsmitteln knapp werden. Wenn es nicht genug Lastwagenfahrer gibt, um die Nahrungsmittel in eurem Lieblings-Supermarkt abzuliefern, gibt es Engpässe. Am Tag nach dem Loma Prieta-Erdbeben habe ich Panikkäufe erlebt, das war nicht lustig.Also haben wir Vorräte für 3 Monate angelegt, um Hungeraufständen aus dem Weg zu gehen. Das heißt nicht nur Nahrungsmittel, sondern auch Toilettenpapier, Hygieneartikel, Alkohol, Batterien, Seife, Zündhölzer, Säfte, Vitamine und Wasser. Die Grippe würde zwar keine Wasserprobleme verursachen, ein Erdbeben aber schon. Deshalb haben wir auch Wasserfilter.

Als Nahrungsmittel haben wir nur Sachen gebunkert, die wir gern essen, die mehrere Jahre halten und leicht einzulagern sind. Frisches Gemüse kriegen wir aus dem Garten. Wir werden mehrere Wochen lang einmachen. Essen hat man nie genug.

Unsere netten Nachbarn bereiten sich auch vor, und wir tauschen Informationen aus. Wenn wir was nicht haben, haben sie es und umgekehrt. Ich hoffe besonders, daß ich etwas von dem herrlichen Kaffee borgen kann, den sie immer aus Miami mitbringen...

5.Schutz

Zu unserem Schutz haben wir Feuerwaffen. Obwohl die meisten nicht gern darüber reden, ist es eben einfach so, daß ich in einer Stadt mit hoher Kriminalität lebe und ich will mich selbst verteidigen, wenn die Polizei es nicht kann. Hauseinbrüche waren sehr beliebt während der Pest, und sie könnten es während der Vogelgrippe wieder werden. Außerdem würde die 911 vielleicht nicht mehr funktionieren. ....

Wir haben auch einen Nachbarschafts-Rundruf aufgebaut. Wir halten ständig Kontakt zu Nachbarn und Familie. Das ist nötig für unsere psychische Gesundheit und unsere Sicherheit.



Antworten: