Ja (Schauungen & Prophezeiungen)

aber @, Samstag, 05.03.2022, 18:07 (vor 783 Tagen) @ NeuOrest (576 Aufrufe)

Hallo NeuOrest

Vielleicht ist noch wer anders im Forum, der mitexperimentieren kann und seine Erlebnisse teilt.

Viele Grüße


Ja, hier. Zwar mag ich das Wort “experimentieren“ in diesem Zusammenhang nicht, aber ich mache wohl sowas ähnliches wie du meinst. Vor dem Einschlafen oder nach dem Aufwachen schaue ich bei geschlossenen Augen in die Schwärze und warte auf Bilder die da kommen oder auch nicht.

Meistens sehe ich gar nichts.

Manchmal sehe ich Nachbilder der überreizten Netzhaut (kennt jeder), also ein rein optisches Phänomen - ein ständig bewegtes, neonfarbenes Geflirre, das sehr störend und ablenkend ist für die eigentlichen Bilder, auf die ich hoffe. Wenn das Geflirre gar nicht mehr aufhören will, kann ich es gleich vergessen, es bringt ja nichts, sich mit Augenoptik zu beschäftigen, wenn man im Geiste etwas schauen will.

An manchen Tagen - wenn es mir gelingt, den Sehsinn ganz auszuschalten, also wirklich die Tiefe und Schwärze vor Augen zu haben, wie es nur ein Blinder kann - wird mir das eine oder andere Bild zugespielt, was immer nur einige Sekunden währt:
Bäume, Häuser, Landschaften, Stau auf Straßen, Demonstranten in der Stadt, mir bekannte oder unbekannte Geschäfte, Menschen in Wohnungen, Menschen am Strand, Menschen aus aller Welt in allen möglichen Alltagssituationen. Leute, die sich unterhalten, von denen ich Gesprächsfetzen mitbekomme. Historische Gebäude, von denen ich nicht immer weiß, ob sie in der Gegenwart oder in der Vergangenheit sind. Einmal sah ich mich inmitten von Pflanzen, ähnlich wie Farn, die ihre Blätter im Wind bewegten, und die ich erst im Nachhinein als sehr gute CGI-Grafik erkannte. Für mich eine echt merkwürdige Erkenntnis, weil das ja bedeuten würde, dass man auch virtuelle Computerwelten bereisen kann, was für mich aus Gründen schwer zu akzeptieren ist. Mir ist noch nicht ganz klar, wie ich das einordnen soll.

Die Nagelprobe, die ich stets anwende, um herauszufinden, ob es sich um echte Bilder oder nur um Hirngespinste, die meiner Fantasie entspringen, handelt, ist das “Zoomen“. Wenn es echt ist, kann ich auf Oberflächen ganz nah heranzoomen und erkenne fast schon mikroskopische Details gestochen scharf und übermenschlich klar. Wenn es lediglich meiner eigenen Vorstellung entspringt, dann verschwimmt die Szene beim Reinzoomen oder verschwindet ganz.

Als besten Ausgangspunkt habe ich festgestellt, sollte man nicht zu müde und nicht zu wach sein. Wenn ich müde bin, schlafe ich gleich ein, wenn ich zu wach bin, lenkt mich das Gedankenkarussel zu sehr ab.
Fast immer klappt es in jenem Zustand der totalen Übermüdung durch 36-stündigen Schlafmangel, bei dem man den Punkt des Soforteinschlafenwollens bereits überschritten hat. Man ist merkwürdig wach, obwohl man eigentlich vor Müdigkeit umkippen müsste. Bei mir ist das nahezu eine Garantie auf Bilderschau. Erhellendes zum Tagesthema habe ich allerdings nicht zu bieten. Mir fehlt nämlich jegliche Kontrolle über das, was ich zu sehen bekomme. Ich nehme halt das, was kommt.

LG,
und


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