Bewusstsein und Sehnsucht (Schauungen & Prophezeiungen)

NeuOrest, Sonntag, 06.03.2022, 10:08 (vor 776 Tagen) @ Sarah (407 Aufrufe)

Hallo lissi und Sarah,

ich war zwar nicht gefragt, würde aber dennoch gerne Anmerkungen machen, weil es zum Thema gehört. Hätte ich ohne deine Nachfrage, sarah, vielleicht nicht gemacht, weil man da gerne in eine esoterische Ecke gerückt wird.

In den Erinnerungen an meine früheste Kindheit hänge ich einer Art romantischen Liebe nach. Einem Glühen in der Brust und vagen vergangenen Bildern, die ich nicht greifen konnte. Mit wachsender Reife stellte ich plötzlich fest, dass ich solche Erinnerungen gar nicht haben konnte. Das war nahezu erschreckend, weil ich keine Erklärung dafür hatte, wo das herkam. Es blieb eine unendliche, brennende Sehnsucht, die mich immer begleitet hat. Die Hobbypsychologen unter uns werden jetzt intrauterine und postpartale Erfahrungen ins Felde führen und die Sache abhaken. So einfach ist das dann aber doch nicht.

Als ich lernte, "mich von meinem Körper zu trennen" und "andere Ebenen zu begehen", traf ich zu verschiedenen Gelegenheiten auf genau jene Wesen/Personen, mit denen ich die Verbundenheit spürte. Es war wie eine Wiedervereinigung nach Ewigkeiten der Trennung: unendlich liebevoll und tief bewegend; nicht selten bin ich mit verweinten Augen wach geworden. Solche intensiven, hochbewussten Erlebnisse übersteigen selbst das, was ich je körperlich erfahren habe. Sie sind auch deswegen kein bloßer Traum gewesen, weil die Gegenwart stets spürbar ist. Alles leuchtet und strahlt. Wenn der Kontakt dann mit nahender Rückkehr in den Körper abbricht, wird alles wieder traumtypisch matt.
Bei der intensivsten und bewusstesten Begegnung von allen, war mir klar, dass das nur eine begrenzte Begegnung war und ich bald wieder in meinen Körper müsse, in dem der Lärm der Sinne wieder Trennung herstellt. Ich habe erklärt, dass ich nie wieder eine Trennung möchte. Letztlich war dann aber auch die Erfahrung zu Ende. Wenigstens konnte ich die Person noch einige Tage im Herzen spüren, wenn ich die innere Bindung "anpeilte". Irgendwann hat mich der Alltag dann doch heimgeholt und ich bin aus der Verbindung "herausgefallen".

Diese Meta-Ebene, das "Allbewusstsein", von dem ich geschrieben habe, das ist meiner Vermutung nach die Existenz in völliger Verbundenheit mit jenen, von denen wir uns derzeit sehnsüchtig getrennt fühlen. Wie es sich für mich darstellt, ist alles Leben Teil dieses Bewusstseins, rührt aus ihm her und kehrt dorthin zurück. Möglicherweise ist die Trennung selbst eine Art Illusion und sie bestand nie.

Das irdische System und die unterstellte Trennung wirft Fragen und, weitergedacht, Paradoxitäten auf, zu deren Klärung ich Vermutungen habe. Aber auch hier ist es zu früh für laut geäußerte Schlussfolgerungen. Außerdem habe ich gemerkt, dass jemand ohne eigene Erfahrungen auf dem Gebiet schnell vom Verstand gebremst wird.

Versuchst du, diese Zustände wiederzufinden? Wenn ja, was hilft dir dabei?

Liebesempfinden fördern:
Bewusste Beschäftigung mit der Sehnsucht. Die Sehnsucht ist der Wegweiser. Wenn sie zu Wärme in der Brust fühlt, ist das schon der richtige Weg. Die Wärme ausdehnen, länger halten und sich über Tage damit beschäftigen. Im Geiste über den Tag hinweg immer wieder um Verbindung bitten; am besten in einem bestimmten prägnanten, kurzen Satz. Das ist keine Bittstellung, sondern sorgt dafür, dass man sich selbst ausreichend öffnet und ausrichtet, damit Verbindung wahrgenommen werden kann.

Bewusstsein fördern:
Traumtagebücher führen. Nach dem Erwachen sofort alle Träume hineinschreiben. Das sorgt nicht nur für verbessertes Erinnern, sondern auch für erhöhte Aufmerksamkeit im Traum. Ebenfalls tagsüber innehalten und nacheinander die Sinne prüfen: was höre ich? Was sehe ich? Was fühle ich? etc. Absolut alles zur Kenntnis nehmen, was spürbar ist (z. B. auch Reiben der Kleidung auf der Haut). Diese Aufmerksamkeit fördert das Auflösen von Träumen in der Nacht und die spontane Bewusstwerdung.

Viele Grüße


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