Ernteausfälle früher und heute (Schauungen & Prophezeiungen)

Joe, Mittwoch, 21.09.2011, 15:49 (vor 4617 Tagen) @ Hope (2703 Aufrufe)

Hallo,

früher führten lokalen Ernteausfälle recht häufig zu Hungersnöten für die arme Bevölkerung (Preissteigerungen von 50-200% sind für Habenichtse kaum aufzubringen), während heute durch den globalen Handel so etwas leicht kompensiert werden kann. Insbesondere wenn die durchschnittlichen Ausgaben für Nahrungsmittel nur einen Bruchteil des monatlichen Einkommens ausmachen.

Bei einem globalem Ernetausfall siehts anderst aus.

Gruss, joe

Hier zum Tambora :

http://de.wikipedia.org/wiki/Jahr_ohne_Sommer
..Anfang Juli und Ende August 1816 gab es im Nordosten der USA Nachtfrostperioden. Im Osten Kanadas und in Neuengland fiel Schnee, der in Québec eine Höhe von 30 Zentimetern erreichte. Dies führte zu schweren Ernteeinbußen und in der Folge zu stark gestiegenen Getreidepreisen, eine ausgesprochene Hungersnot gab es in diesem Jahr jedoch noch nicht. Der Getreidepreis erreichte erst im Folgejahr (1817) das Anderthalbfache des Niveaus von 1815.[4]
... Die Folge der niedrigen Temperaturen und anhaltenden Regenfälle in Teilen Europas waren katastrophale Missernten. Am stärksten betroffen war das Gebiet unmittelbar nördlich der Alpen: Elsass, Deutschschweiz, Baden, Württemberg, Bayern und das österreichische Vorarlberg. Hier erreichte der Getreidepreis im Juni 1817 das Zweieinhalb- bis Dreifache des Niveaus von 1815.[4] An einzelnen abgelegenen Orten wurde auch das Vierfache erreicht. In der Zentralschweiz war die Hungersnot besonders groß, nach Beschreibungen des Frühmessmers Augustin Schibig verzehrten die Leute „die unnatürlichsten, oft ekelhaftesten Sachen, um ihren Heißhunger zu stillen“. In Ybrig, in Rothenthurm und in den Berggegenden „haben die Kinder oft im Gras geweidet wie die Schafe“.[5] Insbesondere das Elend in der Ostschweiz veranlasste Zar Alexander I. zu einer Spende von 100.000 Rubeln und Getreidelieferungen aus Russland.[6]

Durch die geringere Schneeschmelze im Vorjahr und die angesammelten zusätzlichen Schneefälle zum Beispiel in den Alpen führte die Schneeschmelze nun örtlich erneut zu katastrophalen Überschwemmungen. Hungersnöte brachen aus. Tausende der zusätzlich noch unter den Folgen der Napoleonischen Kriege leidenden Europäer wanderten schließlich in die USA aus.

In Osteuropa (geprägt vom Kontinentalklima) und Skandinavien waren dagegen kaum Auswirkungen feststellbar. So stieg in Polen der Getreidepreis von 1815 bis 1817 wegen der verstärkten Exportnachfrage um lediglich ein Viertel.[4]...


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