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Der Sommer 1816 (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Dienstag, 20.09.2011, 20:57 (vor 4604 Tagen) @ Seppepi (3111 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Dienstag, 20.09.2011, 21:07

Hallo!

Die Ablösung von Kältewellen und Frostperioden im Laufe eines Kältesommers (der tatsächlich nicht durchgehend kalt ist) ist nicht ungewöhnlich.

In den USA verlief der Sommer des Jahres 1816 wie folgt:

"Aber wie verlief dieser Sommer nun konkret? Die erste Kältewelle begann am 6. Juni und dauerte bis zum 11. Sie war verbunden mit sehr kalten Ostwinden und brachte gebietsweise im Norden der Neuenglandstaaten 5 - 15 cm Schnee. Auch in Kanada kam es dabei zu größeren Schneefällen: aus Montreal wird von Schneefällen zwischen dem 6. und 8. Juni berichtet, und nahe Quebec häuften sich bis zum 10. Juni 30 cm Schnee an. Um den 9. Juli herum traten dann wieder Nachtfröste auf und ebenso in der letzten Augustdekade. Belegt wird dies alles zum einen durch etliche instrumentelle Meßreihen, hier vor allem zu nennen die Reihe der Yale-Universität, die seit 1779 läuft sowie die von New Hampshire, zum andern aber auch durch viele Erlebnisberichte aus dieser Zeit. Am meisten beeindruckt hat die Leute dabei - wen wundert's - der echte Wintereinbruch in der ersten Juni - Dekade mit seinen Schneefällen. Danach setzte aber schönes Wetter ein und die Farmer machten sich an eine zweite Aussaat, um die erfrorenen Pflanzen zu ersetzen. Aber die zweite Kältewelle zwischen dem 5. und 9. Juli machte mit offenbar starken Nachtfrösten (in Maine gefroren Wasserflächen über Nacht) diese Arbeit wieder teilweise zunichte. Zwischen 12. Juli und 20. August kam dann aber der Sommer zurück, nur um in der letzten Augustdekade erneut mit kräftigen Nachtfrösten zuzuschlagen: wieder erfror ein großer Teil der Ernte. Dies führte zwar zu erheblichen Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln, aber anscheinend nicht zu einer Hungersnot; im Gegenteil, manches gedieh besser als sonst: in manchen Gegenden gab es sehr gute Ernten bei Weizen und Roggen, auch Gemüse gedieh bestens. Hart getroffen wurde hauptsächlich der Mais, wo höchstens die Hälfte des Üblichen geerntet werden konnte [2], [7]."

Quelle: http://www.winterplanet.de/Sommer1816/Jos-Teil2.html

In "unserem" Kältesommer verhält es sich offenbar ähnlich, wobei diesmal nicht Amerika von den Kältewällen betroffen ist, sondern Europa (ebenfalls?). Tatsächlich schlug der Sommer 1816 in Europa nicht völlig aus der Reihe im Vergleich zu den Jahren davor und danach, die allgemein kühl waren.
Ich vermute, daß es bei uns wie in einem normalen Winter zu einer gewissen Verlagerung der Klimazonen (also auch der subtropischen) nach Süden kommt, welche den raschen Einbruch von kalter Polarluft begünstigt.

Zu beachten ist, daß es vermutlich (wie 1816) nicht pauschal überall kalt wird und nicht überall gleichzeitig.
Daher kann sich der Kältesommer in Niederösterreich anders abspielen als im Rheinland (was ich nicht beachtet habe), weswegen die Schau des Waldviertlers keine grundsätzliche Ungereimtheit bildet.

Der Ausbruch des Tambora, der für den kalten Sommer 1816 verantwortlich war, fand bereits am 5. April 1815 statt, also über ein Jahr davor.
Da Europa dieses mal stärker betroffen ist, besteht die Möglichkeit, daß der Verursacher ein Vulkan ist, der viel näher liegt als der Tambora, z. B. in Island oder ein starker Ausbruch in den USA (Yellowstone oder Ostküste, was eine Verbindung mit dem "Weltbeben", bzw. Untergang von Teilen der Ostküste möglich macht). Das bringt es mit sich, daß die Zeit zwischen Ausbruch und Kälteeinbruch nur wenige Monate betragen könnte, weil die Aerosole sich nicht über den halben Planeten verteilen müssen.

Die Hypothese, daß es sich beim künftigen Kältesommer um ein ähnliches Ereignis handelt, halte ich für am wahrscheinlichsten; auch mangels einer sinnvollen Alternative.
Welche übernatürlichen Aspekte kämen denn in Frage?

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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