Re: Island hat auch seine Vorteile

Geschrieben von Templar am 03. April 2001 12:50:22:

Als Antwort auf: Von Island als Zufluchtsort würde ich abraten geschrieben von Fred Feuerstein am 02. April 2001 13:59:15:

Hi Fred Feuerstein

Vielen Dank für deine Ausführungen, die einiges für sich haben. Erlaube dass ich meine Meinung dazu auch noch kund tue.


>- sehr aktive Vulkaninsel, d.b. bei dem prophezeiten weltweiten Erdbeben ausgelöst durch einen Impakt auf tschechisches Gebiet werden, denke ich auf Island sämtliche Vulkane wieder extrem aktiviert.

Island ist tatsächlich ein erdgeschichtlich junges und betreffend Vulkanismus sehr aktives Gebiet. Jedes Jahr kommen manche zur Ruhe, andere gehen von neuem hoch, wieder andere tauchen aus dem Meer auf und erschaffen neues Land. Seitdem Island bewohnt ist, kennen die Menschen diese Gefahren und leben auch damit. Dennoch lässt sich natürlich mehr als schwer abschätzen, was mit Island passiert sollte es irgendwo in Europa einen Impakt geben.


>- russ. Atombombenabwurf in die Nordsee (mögl. im Bereich Färöer Inseln) bewirkt einen Mega-Tsunami, bei dem sämtliche Nordsee-Anrainerstaaten in Mitleidenschaft gezogen werden, einschl. Island (Zumindest die süd-östliche Küste)


Ich war genau in diesem Bereich der süd-östlichen Küste unterwegs und auch dazu gibt es anzumerken, dass die heutige Küstenlinie eh schon extrem dabei ist sich nach vorne zu verschieben. Zahlreiche Inseln und alte Häfen sind versandet, die Küstenlinie ist zum Teil 20 bis 30km verschoben. Selbst bei einem Tsunami mit 30 bis 40 Meter hohen Wellen, würde sich die Zerstörung einigermassen im Rahmen halten. Einerseits weil das Gebiet äusserst dünn besiedelt ist (Island hat 280 000 Einwohner), was auch mit der Vulkanaktivität unterhalb der grossen Gletscher zu tun hat. Beim letzten Ausbruch der Katla (nähe Vatnajökull) war die Welle von Wasser, die sich unter dem Gletscher gestaut hatte und dann in die Ebene Richtung Meer ergoss, zwischen 9 und 15 Meter hoch.

Von allen möglichen Szenarien gehe ich von einem russischen Atombombenabwurf nicht aus. Diese Überlegungen sind für mich Teil einer möglichen Zukunft die wohl eingetroffen wäre, hätten sich nicht in den letzten 30 Jahren markante Bewusstseinsveränderungen in der Gesellschaft punkto Moral, Familie, Erziehung, Umweltbewusstsein, Religion etc. ergeben.

Wovon man allerdings ausgehen kann wären vielleicht Szenarien wie:

- Klimaerwärmung und Eisberge vor Islands Küste, dadurch noch extremere Windverhältnisse. Stürme.

- Besetzung ISlands durch die Ami's aufgrund der geographischen Bedeutung des Nordmeeres und der Nähe zu Grönland.


>- Da die Infrastruktur zusammenbricht, wahrscheinlich schon vor dem Krieg, wäre man auf der Insel gefangen, ohne schnelle Fluchtmöglichkeit.

Nun ja Boote und kleinere Flugzeuge sind in dem Sinne auch nicht zu verachten, nicht nur weil kleine Flieger locker gegnerisches Radar unterfliegen könnten. Kurz mal was zu den Vorteilen, wie ich sie gesehen habe. Island ist zwar Nato-Mitglied, aber nicht in der EU. Island ist vollkommen unabhängig von Öl oder Kohle, da sowohl Energie wie Heizwärme mittels geothermischen Verfahren gewonnen werden. (Es gibt demzufolge auch keinerlei Luftverschmutzung, keine rauchenden Kamine) Mit dieser Technik werden auch Gewächshäuser für Salat, Früchte und Gemüseanbau betrieben. Wasser gibt es in Hülle und Fülle, manchmal sogar in Mineralwasserqualität direkt ausm Berg. An Islands Küsten liegen die reichsten Fischgründe der Welt (nun gut nicht jeder mag Fisch, Schafe und Rinder hats auch noch), selbst bei kompletter Abgeschnittenheit, hätte Island wohl wenig Mühe eine ziemlich lange Zeit ohne Versorgung von aussen auszukommen. Dies umso mehr da die Erschliessung Islands in gewissen Landesteilen erst vor gut 20 Jahren ihren Anfang nahm. Die Menschen sind generell weit weniger verwöhnt und verweichlicht, wie wir hier in Nordeuropa, denen würde ich es eher als anderen zutrauen auch schwierigen Umständen ohne Hysterie und Panik zu begegnen.

Nun seien wir ehrlich, so richtig sicher ist man letztendlich nirgends. Im Süden wirds aufgrund der Klimaerwärmung wegen Dürre auch keinen Spass machen, im Norden fällt uns ein Meteorit auf den Kopf im Osten sitzen die bösen Russen. Also alles nur nette Theorie, da üben wir doch besser noch ein wenig die Transformation des Lichtkörpers, dann kann uns das alles eh egal sein...:-))

Danke für deine Recherche und deine Hinweise.
Liebe Grüsse

Templar

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