Das Rote Kreuz darf NICHT nach New Orleans

Geschrieben von Johannes am 05. September 2005 15:37:54:

Als Antwort auf: NACHRICHTEN (Montag, 05.09.) (owT) geschrieben von Johannes am 05. September 2005 01:33:12:

Hallo Forum,

ein Link, den ich im Survival-Forum von Eva gefunden habe, hat mich doch etwas erstaunt:

Es ist schwer, für die Katastrophe in den USA einen Vergleich zu finden, den wir uns besser vorstellen können. Aber nehmen wir mal die Oder-Flut: Kann sich jemand vorstellen, daß dem Roten Kreuz die Hilfe im Katastrophengebiet verboten wird? Und das, in den USA, vor dem Hintergrund der völlig überforderten staatlichen Instanzen, die erst am 4. Tag mit nennenswerter Hilfe für die Überlebenden begannen?

Mal ein Gedanke: Wie lange hätten die USA gebraucht, einen Luftangriff zu organisieren, wenn Sie Hinweise hätten, Osame Bin Laden würde sich an einem bestimmten Ort aufhalten? Und da rufen sie den Superdome als Sammelplatz aus ohne ausreichend Lebensmittel/Wasser und der erste Hilfskonvoi trifft erst 4 Tage später ein?

Es seien nicht genug Busse da, um die Überlebenden zu evakuieren. Laßt mich rechnen: 500 Busse mit je 50 Menschen, die 2x fahren, könnten 50.000 Menschen evakuieren. Und die auf dem Weg nach New Orleans Trinkwasser mitnehmen können (500 Busse à 4.000 Liter, das wären bereits bei der ersten Hinfahrt 40 Liter Wasser für jeden der etwa 50.000 Eingeschlossenen).

Kann mir jemand erklären, warum es so schwer ist, notfalls Schulbusse zu beschlagnahmen, wenn die Nationalgarde schon keine eigenen Transportmöglichkeiten hat, die kurzfristig zur Verfügung stehen? Zur Eilbedürftigkeit: Nach 3 Tagen ohne Wasser ist man bei der Hitze entweder verdurstet oder muß verseuchtes Wasser trinken. Wenn die Hilfe also erst am 4. Tag richtig beginnt und dann auch noch dem Roten Kreuz der Zutritt zur Stadt verwehrt wird, dann fällt es mir aus europäischer Sicht sehr schwer, dies nachzuvollziehen.

Hier ein englischer Artikel, den Ihr lesen sollte, wenn Euch die Situation interessiert, die im Superdome herrschte:

http://today.reuters.co.uk/news/newsArticle.aspx?type=globalNews&storyID=2005-09-03T122206Z_01_MCC313503_RTRUKOC_0_US-MAYHEM.xml

Nochmal zum Roten Kreuz: Welche Situation könnte man sich bei uns vorstellen, in der dem Roten Kreuz verboten wird, im Katastrophengebiet zu helfen und sich dort auch selbst ein Bild von der Lage vor Ort zu machen? Gab es so etwas eigentlich schon einmal?

Gruß

Johannes


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