Kinderkrankheiten auf dem Weg der Erkenntnis

Geschrieben von Elias Erdmann am 09. Juni 2004 00:04:51:

Als Antwort auf: Re: Vor diesen „Warnungen“ sollte man warnen? geschrieben von franz_liszt am 07. Juni 2004 22:12:44:

Hallo Franz List

> Widerspruch. Mit Googeln kann man auch beweisen,
> das J.v.Helsing braun ist - und das ist lächerlich.

JvH ist ein „Durchlauferhitzer“ für braunes Gedankengut. Er greift viele Gedanken auf, die aus der braunen Ecke kommen und bastelt daraus sein Weltbild.

> Wieso eigentlich wertest Du das braune Gesocks so auf?

Das hat nichts mit „Aufwertung“ zu tun, sondern mit Sensibilisierung.

> Meines Wissens ist die Aufklärung eindeutig älter.
> Und die Aufklärung ist ausrisch, illu, ganz ohne NS als Argumentationshilfe.

Wenn ich Begriffe wie „asurisch“ und „illu“ lese, sehe ich schon, woher der Wind weht.

Auch ich habe die drei Bücher von Risi gelesen. Ich halte sie übrigens für das absolut Schlimmste, was ich in meinem Leben je gelesen habe, besonders das dritte Buch.

Die ersten beiden halte ich nur deshalb für gefährlich, weil sie den Leser zum dritten Buch hinleiten. Isoliert betrachtet – ohne das dritte Buch - wären die ersten beiden Bücher harmlos.

Mit „schlimm“ meine ich nicht „schlecht“. Wenn sie schlecht wären, dann wären sie nicht so schlimm. Wenn die schlecht wären, dann wären sie nicht so verführerisch.

Sie zeigen eine extrem negative Art der „Genialität“, die ich sonst nie wieder in dieser reinen Form erlebt habe.

> Und vielleicht machst Du dort halt, wo andere erst die Hintergründe finden.

Ich lehne es nicht ab, weil ich vorher haltgemacht hätte, sondern weil ich es selbst durchgemacht habe und weil ich es inzwischen geschafft habe, mich davon zu befreien. Ich habe es auf meinem Entwicklungsweg durchgemacht, so wie ein Kind die Windpocken durchmacht.

Man könnte diese Literatur in diesem Sinne durchaus mit den Kinderkrankheiten auf dem Erkenntnisweg vergleichen. Man muss sie vielleicht einmal durchmachen, um gegen sie immun zu werden.

Bei mir waren es anfangs die Thesen von Bramley („Die Götter von Eden“), auf die ich etwa 1995 reingefallen bin. Er vertritt ein recht ähnliches Weltbild wie Risi und van Helsing. Ich weiß daher sehr genau, wie verführerisch dieses Weltbild ist. Bei van Helsing dauerte meine „Infektion“ nur noch 1-2 Monate und bei Risi war ich schon gegen diese „Krankheit“ immun.

Ich weiß jedoch von Fällen, die es nie geschafft haben, diese „Kinderkrankheiten“ zu überwinden.

Übrigens: Wenn man immer dort, wo es interessant wird, das Warnschild „asurisch“ aufstellt, dann macht man auch dort halt, wo andere erst die Hintergründe finden. ;-)

> Deine Methode der Inspirationsfindung kann auch von anderen eingeordnet werden.

Damit kann ich erahnen, wie Du mich „einordnest“. Ich vertrete vermutlich alles das, was Du für asurisch hältst. Aber damit kann ich leben.

Die Methode der Inspirationsfindung ist vom Prinzip her uralt. Und ich habe auch selbst schon von anderen gehört, die eine ähnliche Methode praktizieren. Selbst manche Künstler praktizieren diese Methode, auch wenn es gar nicht um Esoterik geht.

Mich faszinierte z.B. der Spielfilm Besser geht’s nicht, wo Jack Nicholson einen Schriftsteller spielt, der diese Methode sehr detailliert darstellt. Er hat auch so seine Rituale, die er braucht, um kreativ sein zu können. Aber er ist halt ziemlich festgefahren in seinen Ritualen.

Wenige Wochen, nachdem ich selbst auf die Methode gestoßen bin, sah ich zufällig diesen Film und ich konnte herzhaft lachen, weil diese Methode der Inspirationsfindung dort so herrlich auf die Schippe genommen wird. Aber mir war auch klar. Der Autor des Drehbuchs musste die Methode sehr genau kennen, sonst hätte er sie niemals so gut umsetzen können.

Ich vermute sogar, dass es vom Prinzip her die einzige Methode ist, die überhaupt funktioniert. Jedenfalls habe ich bislang noch keine andere Methode kennen gelernt, die vergleichbar signifikante Resultate bringt. Natürlich gibt es von der einen Methode sehr viele unterschiedliche/individuelle Varianten.

Viele Grüße

Elias



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