Re: über unsere Verhältnisse gelebt

Geschrieben von detlef am 05. Juli 2006 07:45:53:

Als Antwort auf: Re: über unsere Verhältnisse gelebt geschrieben von Pappenheimer am 05. Juli 2006 06:42:37:

>>Nicht das Volk hat über seine Verhältnisse gelebt sondern ein paar reiche
>>wenn es 100.000 in Deutschland sind die habe sich fleisig in die eigene Tasche gewirtschaftet.

>>Das ist ein Märchen, dass immer wieder gerne erzählt wird.
>>Selbst wenn man all diese Reichen enteignen würde, wäre das Problem des über seine Verhältnisse lebens nicht gelöst. Ohne die Reichen wäre das Problem schon jetzt viel größer.
>>Und das Problem hat noch garnicht angefangen, wenn man alle Ansprüche des "kleinen Mannes" unter einem Monatseinkommen von 10000 Euro zusammen rechnet und wenn Demographie/Fortschritt so weiterlaufen wie bisher, dann müsste der Staat 6 Billionen auf der hohen Kante haben. Die Reichen tragen kaum zu dieser Problematik bei, da die finanzielle Selbstversorger sind, auch nicht weil die in Summe den Staat aussaugen, sondern weil die Mehrwert schaffen (von einen schwarzen Schafen abgesehen).
>>Das alles spätestens 2050 laut zusammenbricht wurde in mehreren Schritten nach dem zweiten Weltkrieg von den Politikern für den kleinen Mann so angelegt und der kleine Mann hat diese Politiker für diese Geschenke auch gewählt. Vernünftig wäre es gewesen davon die Finger zu lassen, aber:
>>Vom System (d.h. wir verkaufen den Enkeln ihr klein Häuschen) profitieren und gleichzeitig jammern bringts irgendwie nicht. Ist wie Urlaub auf Kredit.
>>cu AlexP
>sorry, aber das ist ein märchen das immer wieder gerne erzählt wird, gehe jetzt aber nicht darauf ein, muss ins bett.
>hatte schon mal was dazu geschrieben gehabt, weiss aber leider nicht mehr ob es noch im alten forum war.

hallo,

hier in diesem thread faellt jetzt schon das zweite mal der begriff maerchen.

wollen doch mal lieber ins konkrete gehen:
definition von "ueber seine verhaeltnisse leben"
fuer mich lebt jemand ueber seine verhaeltnisse, wenn er zusaetzlich zu seinem normalen einkommen noch schulden macht, um seinen lebensstandard zu erhalten.

von dieser definition ausgehend, gibt es fuer mich keinen zweifel. die kreditschulden der buerger sind durchschnittlich so hoch wie schon seit mindestens ueber 80 jahren nicht.
der staat hat so hohe kreditschulden, wie noch nie.
also leben die deutschen ueber ihre verhaeltnisse.

(warum, und wie man das aendern koennte, lasse ich bewusst aus.)

ich halte es fuer sehr weit hergeholt, die "schuld" am fehlverhalten des ganzen volkes auf eine minderheit abwaelzen zu wollen.
"die reichen" haben zwar kredite angeboten, aber "die armen" wurden von nichts und niemandem gezwungen, diese kredite zu nehmen. ausser von einer mischung aus gier und dummheit.
wer eine urlaubsreise zum ballermann auf raten kauft, ist doch selber schuld. oder ledermoebel auf stottern, oder, oder...

wer heute verprassen will, was er gedenkt, morgen (hoffentlich) zu verdienen, lebt eindeutig ueber seine verhaeltnisse.

und wer heute rumjault, was da jetzt auf deutschland zukommt, das habe man nicht gewusst, der ist ein luegner oder ein depp.

schon mitte der siebziger war es offener diskussionsstoff, dass das deutsche rentensystem nur fuer schoenwetter tauglich ist.
schon damals konnte man in der presse detaillierte prognosen lesen, wann der staat durch seine ueberschuldung pleite sein wuerde.

gruss,detlef

ps: heute noch immer in den alten politischen dreckspuren fahrend die schuld bei "anderen", egal welcher art, zu suchen, verbaut die sicht auf die notwendigkeiten.


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