Re: Da hast du mich falsch verstanden - es geht nicht um Neid - alle zahlen drauf!!

Geschrieben von detlef am 06. Juli 2006 00:11:20:

Als Antwort auf: Da hast du mich falsch verstanden - es geht nicht um Neid - alle zahlen drauf!! geschrieben von Georg am 05. Juli 2006 23:17:36:

moin,

>Was ich damit zum Ausdruck bringen wollte, war alles andere als eine Neiddiskussion.
>
>>hallo,
>>na, kommmen wir jetzt wieder in eine der sinnlosen diskussionen?
>>was du da oben schreibst, bestreitet doch keiner.
>>der springende punkt ist doch ganz einfach nur der, dass die vielgeschmaehten 2% (oder wieviel auch immer) doch nur so viel guthaben koennen, wie irgendein gieriger depp freiwillig an schulden gemacht hat.
>
>In einem Zinsgeldsystem besteht eine Art de facto Verschuldungszwang.
>In jedem Geldsystem/Währungsraum gibt es ungefähr gleich viele Geldguthaben und Geldschulden.
>Würden die Gesamtguthaben schrumpfen, so würde auch die Gesamtverschuldung in gleichem Maße zurückgehen müssen.
>Wachsen die Guthaben durch den Zinseszinseffekt, so müssen es auch die Schulden tun, damit das Gleichgewicht erhalten bleibt.
>In dem Moment wo es viel weniger Schulden, als Guthaben gäbe
>- so wie das von naiven Sparideologen oft gefordert wird, die glauben man könne einfach nur einseitig Schulden abbauen,
>ohne dass dadurch auch die Guthabenseite tangiert wäre -
>käme es nämlich schlagartig zu einem deflationären Totalzusammenbruch der Wirtschaft!!
>Das ist das Teuflische daran.

nun, ich bin naiv genug, ueber die nasenspitze hinauszusehen.
hab ich irgendwo das jetzige geldsystem als erhaltenswert bezeichnet? ich dachte nicht.
ich wehre mich bloss vehement dagegen, ein instabiles system gegen ein noch kurzlebigeres auszutauschen (freigeld-negativzins, etc)

>Conclusio:
>Ein Zinsgeldsystem kann nur solange existieren, wie die Menschen bereit oder in der Lage sind sich weiter zu verschulden.
>Geht das nicht mehr,
>1) gibt es keine Neukreditnehmer mit ausreichender Bonität mehr,
>2) fällt die Rentabilität von Realinvestitionen unter ein kritisches Niveau,
>so mögen vorübergehend noch Spekulationsblasen entstehen, dann kommt der Rückzug des Geldkapitlas und dann der Zusammenbruch...
>Das ist auch empirisch bestätigt durch die ganze Weltgeschichte hindurch.
>Immer ist in allen Zinsgeldsystemen die Verschuldung im Laufe der Zeit immer nur angestiegen.

empirisch bestaetigt...
fuer mich ist "empirisch" bestaetigt, dass das hauptproblem in der benutzung von tauschmitteln ohne eigenen wert (oder mindestens sachwertdeckung) besteht.
vor der abloesung der "waehrungen" von metallstandards wurden inflationaere tendenzen immer automatisch abgewuergt.
andersherum kranken alle zur zeit benutzten oder auch nur angedachten zahlungsmittel daran, dass sie sich auf immaterielle fundamente stuetzen sollen.

>Beispiel aus der jüngeren Zeit:
>Finanzminister Franz Josef Strauß hatte in den 60er Jahren als oberste Maxime seiner Finanzpolitik den Schuldenabbau.....
>..........es ist nicht gelungen....die Konjunktur war zu wichtig.

damals war die mark durch den dollar gestuetzt, dieser wiederum durch gold. da gab es noch sachliche grenzen fuer geldmengen.
erst, und ausschliesslich durch die aufhebung dieser grenzen ging das system wie ein hefeteig auf, um beim ersten kalten wind zusammen zu fallen.
>
>An Ende verlieren in einem solchen System nur alle,
>auch die, die momentan noch profittieren.

die verlieren am meisten. denn ihre buchvermoegen machen ein vielfaches der real vorhandenen sachwerte aus.
>
>Es bleiben dann meist nur noch Völker- und Bürgerkriege....ständische-, etnische und Rassenkonflikte...etc....leider.

ja. und darauf sollten wir uns vorbereiten, statt zu jammern und schuld zuzuweisen.

>Lösung:
>Würden die Guthaben durch den Zinseszinseffekt nicht mehr anwachsen,
>so würde sich das Schuldenproblem auf der anderen Seite - wie durch Geisterhand - automatisch entspannen.
>Jene, die jetzt reich an Geldguthaben sind, bräuchten nicht zu fürchten, dass das Geldsystem irgendwann zusammenbricht.
>Außerdem würde der bei umlaufgesichertem Geld nicht vorhandene Wachstumszwang garantieren, dass es für vorhandenes Geldkapital
>immer genug rentable Realinvestitionsmöglichkeiten gäbe, woruch auch jene ihr Vermögen sogar weiter mehren könnten!!

hier hast du eine herrliche argumentative volte geschlagen!
wenn guthaben nicht mehr wachsen, gibt es kein freies kapital mehr.
deine/eure idee ist leider lediglich vom verbraucherstandpunkt aus bedacht worden.
wenn dies geld funktionieren soll, darf es keine "stabilen" guthaben geben. denn es muss ja der umlauf erzwungen werden.
ohne stabile/dauerhafte guthaben wird niemals genug geld auf einem haufen zusammenkommen, um groessere investitionen zu machen.
ausserdem wuerden ja die besitzer von geld/guthaben durch das system zu verbrauch animiert.
waehrend andererseits durch wegfall von kapitalgewinnen/zinsen kein anreiz zu investitionen besteht.
dein system wird innerhalb weniger jahre auf ein fruehmittelalterliches handwerksniveau absinken. mangels grossinvestitionen.

gruss,detlef


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