Landwirtschaftlicher Zwangsexodus geht weiter!

Geschrieben von Tawa am 19. Oktober 2009 06:13:07:

Tawa am 19. Oktober 2009 06:13:07:

Der Zwangsexodus geht weiter! Wieder hat ein Milchbauer klein beigegeben. 16 Cent je kg Milch (4,5% Eiweißgehalt) haben die Bank veranlaßt, Druck auf den Landwirt auszuüben. Resultat: Die 3 Dutzend Milchkühe werden abgeschafft, alle landwirtschaftlichen Flächen (Getreide, Mais, Kartoffeln) künftig nicht mehr bewirtschaftet. Rente für den Landwirt mit Herzinfarkt und Schlaganfall wird verweigert, da er die letzten fünf Jahre nicht in die Alterskasse einzahlte. Künftig wohl ein Fall für die Grundsicherung! Leider muß man an der Stelle bemerken, daß die Milchbauern in unserem einig Vaterland Europa (Italien) nach wie vor 46 Cent je Kg Milch erhalten. Die Schlußfolgerungen daraus kann sich jeder für sich selbst überlegen.

Traurig an der ganzen verhexten Angelegenheit ist, daß wir direkt vom Exodus des Bauern betroffen sind. Die Qualität unserer privaten Schweinezucht hing unweigerlich mit der täglichen Milchlieferung (40 Liter Milch) zusammen. Von allen anderen Vorteilen dieses Joint Ventures (Getreide, Stroh, Kartoffeln) ganz zu schweigen.

Eine eigene Kuh zu halten scheitert u.a. schon an den fehlenden Grünflächen, welche eine Kuh benötigt. Hinzu kommt der Umstand, daß man uns behördlicherseits unerfüllbare Auflagen zur Freilandhaltung der Schweine macht, so daß die Haltung auf die Stallflächen begrenzt ist.

In den vergangenen Jahren durfte ich den Unterschied zwischen Biologischem Landbau / Tierhaltung und dem natürlichen Äquivalent erkennen. Die verschiedenen "biologischen" Siegel sind reiner Mumpitz, da letzten Endes kein Unterschied zur industriellen Haltung / Bebauung besteht. Eine natürliche Haltung, auch und insbesondere für den "kleinen Mann" zu Selbstversorgerzwecken ist nicht erwünscht.

Es ist wichtig, daß wir uns intensiver mit dem Wert von Lebensmitteln beschäftigen, daß wir den Anliegen von Aldi & Co uns entgegenstellen. Leicht gesagt, ich weiß! Umso wichtiger, daß Bewußtsein für die Notwendigkeit der Erzeugung eigener Lebensmittel zu schärfen.

Nun denn, der Frust ist etwas verpufft, die Gedanken etwas klarer (auch wenn ich im Text nur Teilaspekte andeutete) somit ein Servus an die Schreiberlinge hier. Es geht auf jeden Fall weiter, trotz aller Widerstände.

Gruß
Tawa

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