Re: Landwirtschaftlicher Zwangsexodus geht weiter!

Geschrieben von detlef am 21. Oktober 2009 02:39:12:

Als Antwort auf: Re: Landwirtschaftlicher Zwangsexodus geht weiter! geschrieben von Rumpelstielzchen am 20. Oktober 2009 18:13:21:

>Hallo,
>leider reden wir komplett aneinander vorbei.
>>Grundaussage, daß ein Teil des Ertrags (sei es flächenmäßig oder
>zeitlich) nur zur "Biosprit"-Erzeugung dient, bleibt die gleiche.
>Absolut nicht.
>1. Lassen sich die 120 PS einer durchschnittlichen Landmaschine mit dem einen PS eines Pferdes, selbst wenn die Mehrleistung zur Anrechnung kommt, nur schwer vergleichen.
>2. Wurden oft Ochsen verwendet, wo dann wohl auch die Fleischproduktion ein wichtiger Faktor war.
>3. Wurde idR. nur für den Winter ("Biosprit")Futter angebaut.
>>Wie ich die Felder dazu am besten bewirtschafte, ist eine andere Frage.
>Es gab zur Brache keine Alternative und somit auch keine Fragen.
>Neben den Zugtieren ernährte die Brache auch die Schweine und Gänse.
>Es gab also damals keinen Anbeu, der mit dem heutigen Biospritanbau vergleichbar wäre.
>Aus all diesen Gründen bleibe ich bei meiner zugegeben provokanten These:

Biosprit ist Genozid.

Zumindest solange Menschen hungern müssen, kann mir keiner diese These entkräften.
>LG.

moin,

zu "2." da bin ich anderer meinung. ich habe hier, als ich ansiedelte noch einige mit ochsen wirtschaften gesehen.
da waren zum teil ueber 15 jahre alte ochsen im einsatz. ein trainiertes tier schlachtet man nur, wenn es aus irgend einem grund unumgaenglich ist.
ochsen sind genuegsamer, unempfindlicher und kraeftiger als pferde, dafuer langsamer und eigenwilliger.

ansonsten sind anbau durch muskelkraft (mensch auch tier) und mechanischer anbau nicht gut zu vergleichen.

beim mechanischen anbau kommt immer was "von aussen". und wenn es "nur" die riesige menge energie ist, die in der herstellung von traktor und geraeten steckt.
und wenn dieser zusaetzliche input fehlt, sinkt die produktivitaet.
lest ueber die landwirtschaftliche "revolution" der fuenfziger jahre.

mit meinem traktor konnte ich einen halben hektar pro stunde pfluegen. (also bis zu 10 ha pro tag)
mit vier pferden zwei pro tag. (nicht ich. aber es gab bauern, die hielten das durch)

ich bin mir ziemlich sicher, bei verzicht auf erdoel (herbizide, insektizide, fungizide, treibstoffe, schmiermittel, reifen, und herstellungsenergie der maschinen) wird man von jedem gegebenen standort nur ca ein viertel der netto energie (nahrung/biotreibstoff) haben koennen.


gruss,detlef

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