Re: Landwirtschaftlicher Zwangsexodus geht weiter!

Geschrieben von Johannes am 19. Oktober 2009 20:30:35:

Als Antwort auf: Re: Landwirtschaftlicher Zwangsexodus geht weiter! geschrieben von Rumpelstielzchen am 19. Oktober 2009 18:23:49:

> Auch der gesamte Biosprit ist nichts Anderes als ein politisch
> gewollter Genozid, weil ja auf all diesen Flächen auch Nahrungs-
> mittel angebaut werden könnten.


Hallo,

dem möchte ich mal widersprechen.

Über Jahrtausende war es völlig normal, "Biosprit" zu verwenden, denn das
Futter für die Zugtiere ist ja im Prinzip nichts anderes als der Sprit der
Traktoren. Warum sollte es heute nicht mehr möglich sein, die Zug"tiere"
aus der vorhandenen Fläche zu füttern?

Ich weiß, wir haben heute eine größere Bevölkerung, aber dafür haben wir
auch eine bessere Bewirtschaftung der Flächen, die einen höheren Ertrag
liefert.

Das Problem setzt früher an, nämlich beim immens hohen Energieverbrauch,
den wir haben. Und es läßt sich auch kaum bestreiten, daß wir unseren
Wohlstand zu einem guten Teil der Ausbeutung der dritten Welt verdanken,
siehe dazu z.B. den Beitrag von Optimist:

http://www.prophezeiungsforum.de/forum/forum_entry.php?id=2653&page=0&category=0&order=last_answer

Und soll es jetzt weitergehen, Öl in Naturschutzgebieten zu fördern, damit
wir es nur ja billig haben und auch immer mehr Plastikmüll produzieren
können? Wäre es nicht realistischer, den Tatsachen ins Auge zu sehen und
zu schauen, wieviel Ressourcen uns dauerhaft hier bei uns zur Verfügung
stehen, und dann versuchen, damit auszukommen? Oder soll es dabei bleiben,
daß die Bundeswehr die Menschenrechte immer nur da verteidigt, wo unsere
Rohstoffinteressieren gewahrt werden müssen? Dieser Zwang, Interessen si-
chern zu müssen (und sei es im Vorfeld durch Sturz oder Stabilisierung von
Staaten) ist nämlich auch eine Folge davon, daß wir nicht mehr mit der
Fläche auskommen wollen, die wir haben.

Klar, unser Lebensstandard würde sinken - aber wäre das wirklich so tragisch?

Viele Grüße

Johannes

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