Unterschied zwischen Aktien und Immobilien

Geschrieben von Odin am 11. April 2007 07:31:19:

Odin am 11. April 2007 07:31:19:

Als Antwort auf: aus meinen persönlichen Umfeld geschrieben von Joe68 am 10. April 2007 17:25:31:

Hallo

Eine Aktie ist nur ein "Wertpapier" - heute meist nicht mal mehr als Papier -
eine Immobilie hingegen ist je nach Nutzung ein Eigenheim, ein warmes Nest für
MENSCHEN, ein Bürogebäude, ein Parkhaus, eine Fabrikanlage oder je nachdem.
Bei Privatkunden gehen wir mal von Wohnhäusern aus.

Während der Wert eines Wertpapiers in einem Augenblick auf Null gehen kann -
etwa bei Konkurs - oder auf sehr wenig, hat ein Eigenheim auch einen Substanz-
und Gebrauchswert, der vom Marktwert unabhängig ist. Zwar kann auch der Gebrauchs-
wert einer Immobilie plötzlich stark absacken, etwa bei Blitzschlag, Feuer oder
Naturkatastrophen. Aber zumindest das Grundstück bleibt. Und gegen Feuer hat
man eine Brandversicherung.

Ausserdem braucht man eine Bleibe zum Wohnen, während Aktien keiner wirklich
braucht. Zudem kann man sich mit seinem trauten Heim auch identifizieren, sich
also "zu Hause fühlen", und diese Doppelfunktion einer Wohnimmobilie ist meiner
Ansicht nach einen stärkeren Schutz gegen rücksichtsloses und kurzsichtiges
Finanzgebaren eines Kreditinstituts wert als lediglich eine Aktie, die heute
nicht mal mehr aus sichtbarem bedrucktem Papier besteht so wie früher.

Hier konkurrieren also unterschiedliche Rechtsnormen, und eine davon ist die
Unverletzlichkeit der Wohnung. Und die halte ich bei Privathaushalten, wo es
um Menschenschicksale geht, für schützenswerter als die momentanen und
kurzfristigen Überlegungen einer bank bezüglich "Sicherheit" eines Kredits,
solange der vom Kunden einwandfrei bedient wird.

Zudem ist - wie ein anderer Fori betont hat - die Pfändung und die zwangs-
weise Versteigerung von Immobilien betriebswirtschaftlich nur sinnvoll, wenn
ein aufnahmebereiter Markt vorhanden ist. Wird aus den immobilien eine
Schleuderware, dann macht das für niemanden mehr Sinn, ähnlich wie bei der
Aktie, die nur noch 30 % des Wertes von kurz vorher hat. Aber bei einer
Aktie muss man keine unschuldigen (!!!) Leute auf die Strasse setzen und
dann hinterher massenweise guten Wohnraum sinnlos und zu niemandes Freude
lerr stehen lassen, während die Betroffenen nicht mehr wissen wohin
angesichts des Wohnungsmarktes.

Daher meine Überlegungen, und soweit ich weiss sind schwedische Banken auch
nicht so rabiat wie deutsche (hoffentlich stimmt das, genau weiss ich´s nicht).
Jedenfalls treten die hier nicht so arrogant auf.

Gruss

Odin

Antworten: