Danke für den Link - WK III als Lösung aber ideenlos

Geschrieben von Micha aus dem Süden am 08. April 2007 15:36:34:

Als Antwort auf: Durchaus zukunftsrelevant: Bevölkerungsaustausch geschrieben von Harry am 08. April 2007 09:36:19:

Froher Ostern allerseits und viele bunte Eier!

Danke, Harry, für den Link und dass da mal sauber argumentiert und ordentlich mit Statistik unterlegt wird.
Die sich abzeichnenden Veränderungen verlaufen derart in Zeitlupe, dass allzuviele erst wach werden, wenn es zu spät ist.

Nun löst sich aber auch meine Frage an Dich und Boni - was gedenkt ihr, mit den absehbaren Entwicklungen zu tun? Wie soll man mit der demografischen Krise umgehen? Ich hatte Euch provokant gefragt: "wollt ih die drei Millionen Muslime in Deutschland an die Wand stellen?".

Jetzt kommt als Antwort: "WK III". Nunja. Als ob Krieg jemals ein Problem gelöst hätte, statt größere zu schaffen, als die, der er zu lösen angetreten ist. Siehe Irak, siehe Vietnam, siehe WK II....

Fällt uns intelligenz-niedergehenden Deutschen wirklich nix besseres ein, als ein WK III? Dann wären wir ja schon Opfer dessen, dass kluge Leute in deutschland zu wenige Kinder kriegen und Dumme zu viele.

Ich glaube, wir stehen an ähnlich dramatischen Änderungen, wie vor 200 Jahren. Die Erfindung von Dampfmaschine und Kapitalismus haben die Welt derart gründlich und schnell umgekrempelt, dass nichts mehr trug, was bis dahin trug: Monarchie, die Hofgemeinschaft als Sozialsystem, Ernährung durch Selbstversorgung.... statt dessen Demokratie, anonyme Sozialversicherungen für Rente, Krankheit, Alter, Berufsunfähigkeit, neue Familienformen, Ernährung durch Erwerbsarbeit... "Industrialisierung" und die Erfindung der Industriezivilisation. Mag man alles negativ sehen, aber ich habe das Leben in einer "Argrargesellschaft" für ein Jahr ausprobiert und möchte NICHT dahin zurück.

Jetzt verändern Computer und Internet die Welt ähnlich dramatisch. Der Mensch verschwindet aus der Produktion, wie einst das Pferd aus der Landwirtschaft. Der Klimawandel (egal ob von CO-2 oder Sonne verursacht) ist ein Schnellkurs in globaler Kooperation. Jetzt ist GLOBALISIERUNG und die Erfindung der GLOBALEN ZIVILISATION.

Gut, die Industralisierung brauchte einen neuen Typ von Krieg hervor, BB hat das sehr anschaulich am Beispiel der gezogenen Stahlrohre gezeigt: den industriellen Krieg. Und die Umsetllung von Monarchie auf demokratie ging vielerorts blutig ab.

Die Globalisierung bringt wieder einen anderen Krieg hervor - den asymmetrischen Krieg, siehe Irak, siehe Libanon, siehe 9-11. Und die Umstellung auf Demokratie 2.0 - Meritokratie - (nach dem Staatsbankrott - Herrschaft engagierter Bürger statt der Politiker) wird auch ordentliche Beben erzeugen. Und vielleicht braucht es auch noch einen finalen WK, bis alle merken, dass man Kriege nicht mehr gewinnen kann. Vielleicht braucht die muslimische Welt ein erschreckendes Erwachen, wieviel protentielle (und realisierte) Gewalt in unreflektierter Ausübung des Islam liegt, damit sie sich einer globalen Zivilisation anschließen kann, die den Namen Zivilisation verdient.

Jedenfalls liegen ausgesprochen spannende Jahre vor uns, und nur eines NICHT: dass alles so weitergeht, wie bisher.

beste Grüße und bis die Tage,

Micha




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