Re: Frauenbild
Geschrieben von detlef am 09. April 2007 20:05:55:
Als Antwort auf: Re: Frauenbild geschrieben von Andika am 09. April 2007 16:49:45:
>>lass eine Geschlechtsumwandlung machen und dann stell die Frage noch einmal...
>>Das ist ja noch schlimmer als konvertierten müssen!
>Wieso, vielleicht findest Du das am Ende noch toll? :-)))
>>Aber mal ehrlich, die aktuelle freie Position der Frau ist doch nur eine Modeerscheinung der letzten 30-40 Jahre, es wird in vielen Industriestaaten bei den zwei Generationen bleiben. Schon jetzt sieht man doch immer mehr "Chickz", die eher dem alten Rollenmuster ähneln.
>Du, ich finde vieles, was in Punkto "Emanzipation" abgelaufen ist, ziemlich falsch und übertrieben. Was ich aber ebenso falsch finde, ist dieses Rufen zurück in die alten Bahnen.
>Was wir brauchen ist einfach eine neue Positionierung der Menschen und nicht feste Rolleneinteilungen. OK, ein Mann kann nun mal keine Kinder stillen, aber danach sollte ein Paar selber entscheiden, wer wie und wo arbeitet oder sich um die Kinder kümmert. Nur solange eine Frau, die sich für den Beruf entscheidet, genauso schief angesehen wird, wie ein Mann, den es in die Familie und den Haushalt zieht, solange wird dies immer ein Streithema bleiben.
>>Und was die Männer betrifft, da wünschen sich doch immer mehr Westler islamische Verhältnisse was das Verhalten der Frau betrifft.
>Sorry, aber dafür habe ich nur Mitleid. Lasst Ihr euch wirklich so leicht ins Bockshorn jagen, wenn mal einige Frauen an der Fassade kratzen? Jungs, geht in den ehrlichen Kampf und winselt nicht nach Gesetzen, die euch die Macht zurückgeben.
>>Noch, aber man kann ja ausrechnen, dass bald von den ganzen Religionen der Islam der größte Teil ist, wenn auch noch nicht 50% der Bevölkerung. Und auch die 50% Marke wird geschafft werden, die Frage ist nicht mehr ob, sondern nur noch wann.
>Und dann? Auch der Islam ist Änderungen unterworfen, auch dort wird man sich im Laufe der Zeit von den "Vorbetern" befreien. Wie war das denn Jahrhunderte im Christentum?
>Die Kirche bestimmte das gesamte Leben, bis tief in den Privatbereich hinein. Irgendwann haben die Menschen sich dagegen aufgelehnt und wenn der Islam noch strenger wird, passiert dies dort auch. Beispiel Iran: Dort wird alles von oben geregelt, dennoch ist in den Städten gerade bei den Jüngeren eine regelrechte Untergrundszene entstanden mit Diskos, Sportvereine für Frauen usw. usw. Alles Dinge, die eigentlich verboten sind.
>Nein, der Islam macht gerade die Entwicklung durch, die das Christentum bereits hinter sich hat. Zunehmende Strenge seitens der Kirchenoberhäupter ( Christentum = Inquisition) und daraus resultierende Aufmüpfigkeit der Gläubigen ( Christentum = Aufklärung). Wird wahrscheinlich noch 2-3 Generationen brauchen, aber dann hat sich auch der Islam emanzipiert.
>Ich glaube außerdem, daß wir vorher ganz andere Probleme haben werden und die Frage nach der Religion zweitrangig sein wird und die nach der Gesellschaftsform sich den Gegebenheiten anpassen wird.
>Also, für mich ist dies ein absolut zweitrangiges Thema, daß - wenn überhaupt - erst in der nächsten Generation richtig auftritt. Und dann bin ich eine alte verwirrte Frau, an denen haben die Mullahs eh kein Interesse.
>lg
>andikamoin andika,
ich bin schon immer der meinung gewesen, dass es eine "machtlosigkeit" der frau erst seit der industrialisierung und da auch nur in den untersten schichten gegeben hat.
die "macht" der frauen war anders strukturiert, sie war eine indirekte.
wenn ich mir die emanzipation in allen ihren facetten anschaue, habe ich den eindruck, sowohl frauen, als auch maenner haben verloren.
die emanzipation, als ein teil der entwicklung vom gruppenmenschen zum unabhaengigen individuum, hat die frauen gezwungen, auf "maennlichen" gebieten besser zu sein, als die maenner - und sie vereinsamt.
die maenner haben sich in die soziale verweigerung gefluechtet.
fazit der ganzen uebung: die gesellschaft zerbroeselt. es wird kein nachwuchs mehr produziert, und die am hoechsten entwickelten voelker sterben einfach aus.ich seh bloss immer wieder den unterschied zwischen der altmodischen, baeuerlich-laendlichen gesellschaft einerseits, und der modernen urbanen lebensweise andererseits.
im baeuerlichen waren die rollen recht fest verteilt. aber jeder wusste, dass zu einer wirtschaft bauer und baeuerin gehoeren, genau so wie knechte und maegde.
die rollen waren unterschiedlich, aber die geschlechter wurden als gleichwertig empfunden.
in der stadt wird sehr betont, dass alle gleich sind. doch fuer "wertig" wird niemand mehr gehalten.wenn die ueberlebenden der naechsten zehn jahre beim neuanfang gesellschaftlich beim modernen, staedtischen system anknuepfen, koennte es sein, dass die menschheit einen platz neben den dinosauriern bekommt.
denn der wechsel vom gruppenmenschen zum urbanen individuum ohne bindungen, mit all seinen nebenerscheinungen, wie auch die emanzipation, wuerde auch ohne kriege oder naturkatastrophen die menscheit binnen einiger jahrzehnte zerstoeren.
(es sei denn, einige "unterentwickelte" voelker harren in ihrer primitivitaet laenger aus, als den zivilisierten suizidalen "gesellschaften" noch bleibt, um die primitiven zu zivilisieren.grus,detlef
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