für Linguisten (Schauungen & Prophezeiungen)

NeuOrest, Freitag, 30.11.2012, 00:00 (vor 4186 Tagen) @ Taurec (4328 Aufrufe)
bearbeitet von NeuOrest, Freitag, 30.11.2012, 00:05

Hallo,

(viel zu pedantisch, daher nur für Eingefleischte, um diese "Empfindenssache" etwas zu objektivieren: ) ich glaube, dass man das aus linguistischer Perspektive eventuell differenzierter darstellen kann. Es gibt Phoneme (kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit der Sprache), die sprachübergreifend als "hart" empfunden werden, so wie es auch als "weich" empfundene Phoneme gibt. Vor allem stimmlose Plosive und Frikative, darunter das [χ] (wie in "Ach!"), verleihen einen harten Klang. Letzteres kennt das Französische beispielsweise gar nicht.
Als Tolkien sein Elbisch schuf, suchte er nach weichen Klängen. Das waren vor allem stimmhafte, offene Laute. Eine Sprache der vielen Vokale.
Man könnte nun die größeren Weltsprachen auf die Häufigkeit aller Phoneme im gängigen Wortschatz hin untersuchen und diese nach ihrem "Härtegrad" staffeln.
Wenn man ganz korrekt ist, kann man noch berücksichtigen, dass etwa das [p] des Französischen weicher ist (abgeschwächterer Luftausstoß) als das Deutsche. Auch das Japanische, das unerwartet viele Gemeinsamkeiten mit dem Deutschen hat, spricht das vergleichsweise harte [f] viel sanfter aus, indem es weniger gerieben wird (labiodentaler Schluss ist weniger vollständig, wird mehr gehaucht).

Auch müsste die Satzmelodie berücksichtigt werden: je monotoner der Klangverlauf im Satz und je kürzer die Töne (Staccato), desto stärker der "harte" Eindruck.

Alles in allem denke ich, dass Arabisch und Russisch sich auf diese Weise wohl recht wahrscheinlich als "harte" Sprache erkennen lassen, während das Französische weiter hinten im "Härtegrad" stehen wird.

Gruß


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