Tui Bei Tu (Schauungen & Prophezeiungen)

Wodans Sohn, Mittwoch, 13.12.2017, 11:02 vor 2326 Tagen (3077 Aufrufe)

Hallo und guten Tag.

Ich habe gelesen, dass es aus China ein den Centurien von Nostradamus vergleichbares Werk gibt, 'Tui Bei Tu' genannt. Die dort vorgestellten Prophezeiungen, bestehend aus jeweils ein paar Gedichtzeilen und einer Zeichnung, 60 an der Zahl, beschreiben die Geschichte Chinas vom siebten Jahrhundert an bis in unsere Zeit und darüber hinaus. Es soll einige Übereinstimmungen mit den Nostradamusprophezeiungen geben, gerade was das Thema kommende Kriege und Naturkatastrophen betrifft. China war im Weltgeschehen selten zu vernachlässigen, daher finde ich es interessant mehr darüber zu erfahren.
Ist das hier schon einmal besprochen worden?
Ich habe mit der Suchfunktion nichts dergleichen finden können.

Wodans Sohn

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Ja, eines Tages sterben wir.
Aber an allen anderen Tagen nicht!

zu: Tui bei tu

Ulrich ⌂, München-Pasing, Mittwoch, 13.12.2017, 13:53 vor 2326 Tagen @ Wodans Sohn (2893 Aufrufe)

Hallo Wodans Sohn,

(welcher denn? Heimdall, Balduur, Sigurd?)

die Zuschreibung des "Tui bei tu" zu den Autoren Li Chunfeng und Yuan Tiangang ist nur Legende und keinesfalls nachgewiesen.
Es existieren zahlreiche Ausgaben mit unterschiedlichen Texten und Zeichnungen, die Prophezeiungen und Erklärungen unterscheiden sich ebenfalls.

Ein Exemplar aus dem 17. Jahrhundert findest Du digitalisiert als Download bei der "Digital World Library":
https://www.wdl.org/en/item/19486/

Das Buch steht in der Tradition der daoistischen Orakel-Bücher, vergleichbar mit den mittelalterlichen "Stundenbüchern", "Losbüchern" der westlichen Kultur, die Interpretation als Prophezeiung zukünftigen historischen Geschehens steht der Interpretation als Sammlung "allegorischer Kurzgeschichten" gegenüber, die der Ermahnung, Erbauung und Kontemplation dienen.

Dazu:
Michel Strickmann, Bernard Faure: Chinese poetry and prophecy: the written oracle in East Asia.
http://libgen.io/book/index.php?md5=5D1A4281990DB91901EBC21360A49411

Blöderweise sind alle, wirklich alle nicht-chinesischsprachigen Seiten mit Informationen zum "Tui bei tu", incl. der englischen Wikipedia-Seite, durchsetzt mit dem Geschwätz von Alex Y.C. Chiu und dessen Interpretation:
http://www.alexchiu.com/philosophy/superichingtuaybaytu.htm

Alex Y.C. Chiu interpretiert nicht nur das "Tui bei tu", er schrieb auch, dazu passend, das "Super I-Ching", bietet für schlappe 199 Dollar ( http://alexchiu.com/eternallife/alexchiu.htm ) eine "Cell Realignment Machine" an, die Haare wieder sprießen lässt und für nur 28,30 Dollar, bzw. das Paar zu 52,40 EUR "Immortality Rings" an, die deshalb so heißen, weil der Körper dessen, der die Ringe trägt, "schneller heilt als er altert" (O-Ton Chiu) und deshalb unsterblich ist ohne zu altern. Mit 90-tägiger Rückgabe-Garantie: http://www.alexchiu.com/german/

Weil man mehr Zeit zu haben meint, wenn man unsterblich ist, hat Chiu regelmäßig versäumt, zu seiner Rückerstattung zu stehen, was 2010 eine Hausdurchsuchung, eine Untersuchungshaft, eine 10.000 Dollar-Strafe und drei Jahre Bewährung nach sich zog.

Vielleicht sollte man die hartnäckig dahinsiechende Antje Sophia Lachenmayr ( https://schauungen.de/forum/index.php?id=36746 ) mit Alex Y.C. Chiu bekannt machen: Sie könnte ihren "Severin SM 3591 Milchaufschäumer", gebraucht aber gut erhalten, gegen ein Paar "Immortality Rings" tauschen.

Gruß an die Sterblichen
Ulrich

Immortality Rings

Wodans Sohn, Mittwoch, 13.12.2017, 17:40 vor 2326 Tagen @ Ulrich (2539 Aufrufe)

Hallo Ulrich,

die Immortality Rings haben mich überzeugt:-D

Danke für den Hinweis.

Gruß,

Wodans Sohn

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Tu-pei-tu bei Tollmann

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 13.12.2017, 14:44 vor 2326 Tagen @ Wodans Sohn (2743 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Mittwoch, 13.12.2017, 14:54

Hallo!

Karl Leopold von Lichtenfels verweist im „Lexikon der Prophezeiungen“, ohne zusätzliche Angaben zu machen, auf:

  • Bauer, W., Das Bild in der Weissagungsliteratur Chinas (München: Moos, 1973) 93 S.
  • Tollmann, Alexander und Edith, Das Weltenjahr geht zur Neige. Mythos und Wahrheit der Prophezeiungen (Wien, Köln, Weimar: Böhlau Verlag, 1998) 512 S.

Ersteres liegt immerhin noch vor Alex Chius Zeit, besitze ich aber nicht.

Aus Tollmanns Buch (S. 59ff.):

„Gleichermaßen erscheint im ältesten bekannten chinesischen Weissagungsbuch, dem aus dem 7. Jh. nach Chr. stammenden ‚Tu-pei-tu‘ – das schon im vorigen Jahrhundert von einem englischen Missionar mit der Johannesapokalypse verglichen worden war – , gegen Schluß seiner 6o Bildtafeln ein Sintflutbild (Bild 56), auf dem aus einem endlosen Wogenschwall nur vier Menschen herausschauen, und zeigt auf Tafel 6o Kriegsgeschehen. Dabei ist dort allerdings auch ein Kind zu erkennen, das den Soldaten weiterschiebt als Symbol eines neuen Anfangs nach dem Endzeit-Krieg.“

Und dazu dieses Bild:

[image]

„Bild der nächsten Sintflut im chinesischen Weissagungsbuch ‚Tu-pei-tu‘ aus dem 7. Jh. nach Chr.“

Tollmann verweist als Quelle auf den oben genannten W. Bauer, S. 18-26.

Zur Interpretation sei hinzugefügt, daß Tollmann in seinem anderen Buch „Und die Sintflut gab es doch“ (S. 186f.) auf die Lückenhaftigkeit einer chinesischen Sintflutüberlieferung aus der Vorzeit hinweist:

„Keineswegs so ergiebig an Flutsagen zeigt sich die Tradition der ältesten Kultur im Osten des asiatischen Kontinents, in China. Die Berichte dort gehen sogar so weit, daß der arabische Weltreisende lbn-Wahab bei einem Besuch in China im 9. Jh. n. Chr. in einer Audienz beim Kaiser von diesem lächelnd belehrt worden sein soll, die Sintflutüberlieferung sei zwar richtig, was die Region seiner Heimat betreffe, aber China habe die Flut nicht erreicht.
Die Armut an eigenständigen chinesischen Flutberichten hat jedoch einen ganz banalen konkreten Grund: Der eitle chinesische Kaiser Cheng Shih Huang-ti ließ im Jahre 213 v. Chr. alle chinesischen Bücher, deren er habhaft werden konnte, verbrennen, um allen Ruhm der großen Taten früherer Kaiser zu vernichten. Dies gelang ihm perfekt. Zusammen mit einer ähnlichen, ganz der chinesischen Mentalität entsprechenden Zerstörungsaktion des Ministers und Historiographen Thsan-Ke des ‚Gelben Kaisers‘ Huang-ti um das Jahr 2650 v. Chr. führte dies dazu, daß die uralte chinesische Hochkultur gerade aus ihrer ältesten Zeit nur wenige Bruchstücke an Überlieferungen besitzt.
Nun ist es zwar nicht so, daß China keine Flutsagen hätte, aber viele berichten lediglich über Regenfluten. Da die sicheren Anzeichen für ein Impaktgeschehen wie Beben, Weltenbrand, Weltnacht, Meeresflutwoge usw. in solchen Berichten fehlen, wird man bei den meisten dieser Sagen nur an große lokale Fluten denken. So fällt die berühmteste große Flut Chinas laut dem Shu-ching (‚Buch der Schriften‘), einem aus dem 6. Jh. v. Chr. stammenden chinesischen Geschichtswerk, in die Zeit des mythischen Kaisers Yao. Einerseits hat nach der Sage diese ‚ungeheure Flutwelle alle neun Teile der Welt überschwemmt, setzte selbst die höchsten Gebirge unter Wasser und ertränkte alle Menschen‘, andererseits soll dieser Urkaiser Chinas im 24. Jahrhundert geherrscht haben. Dann wäre diese Flut doch nur eine der zahlreichen großen Überschwemmungen des Gelben Flusses, wie J. G. Frazer vermutete, und keine Weltenflut. Es ist hier aber sicherlich genauso wie im Falle Mesopotamiens und Griechenlands, daß sich auch in der chinesischen Altkultur Elemente von der Urflut mit solchen einer jüngeren Regionalflut vermischen und das Erinnerungsbild auf diese Weise verschwommen wird, wie schon A. Stentzel zu Recht vermutet hat.
Auch die beiden anderen markanten Flutsagen Chinas lassen erahnen, daß sich Lokalereignis und Urfluterinnerung überlagern. So in der Sage des Bergvolkes Jau-dze in Südkanton, wonach das Wasser so hoch stieg, daß die höchsten Berge dem Meer glichen.
Die am häufigsten verbreitete Sintflutsage kennt Kung Kung als Urflutdämon in der Gestalt des schwarzen Drachen als Verursacher. Kung Kung, dessen Name ‚Urflut-Gott‘ bedeutet, gilt als Satan der Protochinesen, als ‚Entfessler der Urflut und Widersacher des herrschenden Gottes‘.
Der chinesische Schöpfungsmythos Yao-Shun-tien schildert die Sintflut, die von diesem Herrscher der Finsternis, des Höllenreiches des Todes, verursacht wird, wie folgt: Bei seinem Kampf um den Himmelsthron rannte Kung Kung voller Wut den Pu-chou-Berg um. Der Himmelspfeiler brach, der Himmel senkte sich nach Nordwesten herab. Daraufhin ‚überschwemmten ungeheure Fluten alles, und die Regengüsse hörten nicht auf‘. ‚Weithin wogend verursacht Schaden die Urflut, weithin wogend umschließt sie Berge, umhüllt die Höhen, uferlos strömend quillt sie zum Himmel empor … [Jangtse-]Kiang und Huai-Fluß flossen ineinander, die vier Meere dehnten sich ins Uferlose aus. Das Menschenvolk stieg zum Himmel empor, flüchtete sich in die Bäume.‘ Vom Aussehen des schwarzen Drachen werden der Schlangenleib und das rote (flammende) Haar hervorgehoben.“

Somit besteht die Möglichkeit, daß es sich um die Darstellung einer halb legendären, halb historischen regionalen Flut handelt oder um die Darstellung der Urflut aus dem Schöpfungsmythos.
Zur Beurteilung eines möglichen Zukunftsgehalts müsste man sich das Originalwerk anschauen, um zu eruieren, ob es überhaupt der Intention nach zukünftige Ereignisse darstellen soll oder nicht vielmehr mythologische oder historische.

Gruß
Taurec

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„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

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Eine europäische Parallele?

BBouvier @, Mittwoch, 13.12.2017, 16:11 vor 2326 Tagen @ Taurec (2494 Aufrufe)

<"... der Himmel senkte sich nach Nordwesten herab."

Hallo!

Eine europäische Parallele?
=>
Der antike Bericht über den Phaeton-Impakt schließt nämlich
mit den Aussagen, unmittelbar nach erneutem Hellwerden
und dem Ende der mehrtägigen Finsternis habe die Sonne am Himmel
eine ganz andere Bahn gezogen, das Sternbild des Großen Wagens
habe am nördlichen Himmel deutlich tiefer gestanden
,
das Nordmeer habe sich ab dann erwärmt.

Womöglich hat sich damals die europäische Platte binnen
weniger Tage um glatt mehrere tausend Kilometer vom nördlichen
Drehpunkt entfernt, und die Stelle des "alten" Nordpols rutschte dabei
von seinem ursprünglichen Ort bei Labrador in die offene See -
eben dorthin, wo er sich seitdem befindet.

Grüße,
BB

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- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Video zu "Tui Bei Tu"

Ulrich ⌂, München-Pasing, Mittwoch, 13.12.2017, 18:15 vor 2326 Tagen @ Taurec (2496 Aufrufe)

Hallo Taurec,

Bauer, W., Das Bild in der Weissagungsliteratur Chinas (München: Moos, 1973) 93 S.
Ersteres liegt immerhin noch vor Alex Chius Zeit, besitze ich aber nicht.

das gibt es ab 2,95 EUR bei Amazon
https://www.amazon.de/Das-Bild-Weissage-Literatur-Chinas/dp/3787900705
oder gratis bei mir...

Tollmann: "... gegen Schluß seiner 6o Bildtafeln ein Sintflutbild (Bild 56), auf dem aus einem endlosen Wogenschwall nur vier Menschen herausschauen ..."

Falls man das fragliche Bild nicht als "vier Greise im Whirlpool" sondern als "endlosen Wogenschwall" deutet, das Buch als Prophezeiung versteht und falls man der Reihenfolge der Bilder eine chronologische Abfolge unterstellt, dann wackelt Tollmanns Interpretation: Weder in der Ausgabe aus dem 17. Jahrhundert, noch in einer anderen von 1911 ( https://openresearch-repository.anu.edu.au/handle/1885/112108 ) ist die entsprechende Abbildung an Position 56 von 60.

Es existieren zahlreiche Ausgaben mit unterschiedlichen Texten und Zeichnungen, die Prophezeiungen und Erklärungen unterscheiden sich ebenfalls. ... wie auch die Reihenfolge der Abbildungen.

Prof. Dr. Michael Lackner (er promovierte bei Wolfgang Bauer, dem Autor des von Tollmann zitierten Buches "Das Bild..."), Forschungsschwerpunkte u.a. Wahr‐ und Weissagung im traditionellen China und Geschichte und Gegenwart von Zukunftsprognosen:
"In China werden Traditionen „erfunden“ ... um einen höheren Grad an Zivilisiertheit zu erreichen."

...und stellte wenige Tage vor dem ausgefallenen Maya-Weltuntergang fest:
"Die abendländische Idee von einem absoluten Ende der Zeit stellt aller Wahrscheinlichkeit nach eine Sonderentwicklung dar, die vor allem die monotheistischen Religionen vertreten. Andere Zivilisationen teilen sie nicht."
https://www.fau.de/2012/12/news/nachgefragt/die-faszination-vom-ende-der-welt/

Eine gelungene Alex-Chiu-freie Dokumentation zum "Tui Bei Tu" in chinesischer Sprache mit englischen Untertiteln wurde 2016 von PhoenixTV veröffentlicht und ist frei einsehbar: "Prophecies Revealed - Decoding the National Fate Prediction of Ancient China."
Info:
http://www.phoenixtv-distribution.com/products/detail/435/435/79/pcategory:81/lang:eng
Video:
https://vimeo.com/188932800

46:23 min: "Tui Bei Tu's vision is likewise that of a beautiful unified world."

Nach der Lesart des Films steht Bild 44 für die Annäherung China/Taiwan und Bild 45 (51:09 min) spricht für einen zukünftigen Krieg, der dem Aufstieg eines (mit Taiwan) vereinigten Chinas vorausgehen wird: "Guest from west, stop at east. Wood, fire, metal, water, big shame revenged." ("...from west, stop at east.." ein reziproker Irlmaier :rotfl: )
und danach: "The ode: Great fortune brings about world peace, golden birds hides among the white seas. From now on no more aggressive ambitions. Weapons are gone, so is the fighting disease."

Wie groß der Interpretations-Spielraum ist, zeigt sich, wenn Bild 45 entsprechend einer historischen Deutung von Jin Shengtan aus dem 17. Jh. als Seekrieg, gemäß einer zeitgenössischen Interpretation von Miao Yuanyi (53:03 min) aber als Luftkrieg gedeutet wird. Letzterer hat mit "Study of Chinese history and fatalism - Introduction to push back" ["Push back drawings" ist ein Synonym für das "Tui Bei Tu"] ein Buch zum "Tui Bei Tu" verfasst:
https://www.amazon.com/Study-Chinese-history-fatalism-Introduction/dp/7807616350

Der Text zu Bild 59, der letzten Prophezeiung, lautet: "No city, no government, no you, no me. One family under heaven, living naturally." was Miao Yuanyi als Auflösung der Nationalstaaten versteht.

Gruß
Ulrich

Eine weitere Europäische Parallele?

Aeneas, Mittwoch, 13.12.2017, 21:48 vor 2326 Tagen @ Taurec (2306 Aufrufe)

Hallo,

"Die am häufigsten verbreitete Sintflutsage kennt Kung Kung als Urflutdämon in der Gestalt des schwarzen Drachen als Verursacher. Kung Kung, dessen Name ‚Urflut-Gott‘ bedeutet, gilt als Satan der Protochinesen, als ‚Entfessler der Urflut und Widersacher des herrschenden Gottes‘."
"
Vom Aussehen des schwarzen Drachen werden der Schlangenleib und das rote (flammende) Haar hervorgehoben."

Men erster Gedanke hierzu ist die Ähnlichkeit mit der Midgardschlange "Jörmungandr" aus der nordischen Mythologie, die ebenfalls zu den Widersachern der herrschenden Götter, den Asen und Wanen, gehört (eine der "3 germanischen Weltfeinde", Quelle: Wikipedia).

Auch sie ist für eine weltweite Sintflut verantwortlich, allerdings für eine zukünftige.

Die Frage hierbei ist, ob in der chinesischen Überlieferung nicht nur eine Überflutung durch Kung Kung in der fernen Vergangenheit, sondern auch eine Wiederholung derselben in der Zukunft, überliefert ist.

Grüße,

Aeneas

Interessante Verbindung

Aeneas, Mittwoch, 13.12.2017, 22:15 vor 2326 Tagen @ Aeneas (2456 Aufrufe)
bearbeitet von Aeneas, Mittwoch, 13.12.2017, 22:23

Noch eine Anmerkung zur Verbindung zwischen ureuropäischen und indischen Überlieferungen, die ich schon länger zur Diskussion bringen wollte, und mir an dieser Stelle angemessen scheint:


Laut nordischer Mythologie konnten durch die 540 Tore in Walhalla je 800 Einherjer gleichzeitig hindurchgehen. Das macht zusammen 432000 [Einherjer].

Das jetzige Zeitalter des Kali Yuga dauert laut indischer Mythologie 432000 Jahre.


Hierbei zeigt sich recht eindeutig, in welchem Maße Überlieferungen über Ereignisse in ferner Vergangenheit, die einst mehrere Volksgruppen betrafen - oder gar zu einer Zeit stattfanden, als diese Völker noch eins waren - sich über die Jahrtausende hinweg immer weiter von ihrer ursprünglichen Version entfernt hatten. Auch wenn der Kerninhalt erhalten geblieben ist, wenn auch in anderem Mantel.


Außerdem sind die anderen Weltkatastrophen aus dem Ragnarok in unseren Schauungen meiner Meinung nach vorhanden.

Der Fimbulwinter als extremer Kältesommer, womöglich nur ein auf den europäischen Kontinent begrenztes Großerereignis.

Der Weltenbrand ist im Funkenregen recht deutlich, und zudem in zwei neueren Schauungen über ein "Großes Feuer" erhalten:

Schauung - Großes Feuer

Schauung - Brennende Felder, Roter Himmel

Mein Vorschlag wäre übrigens noch, mal sämtliche Überlieferungen, Mythen, Sagen usw. mit Verbindung zu heutigen Schauungen separat zu sammeln und zu analysieren.

Vielleicht als eigener Unterpunkt bei der Quellensammlung?

Beste Grüße,

Aeneas

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Drei Jahre alter Beitrag

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 14.12.2017, 07:44 vor 2325 Tagen @ Wodans Sohn (2423 Aufrufe)

Hallo!

Situation chinesischer Schauungen

damals als die ausländischen Schauungen diskutiert wurden, hatte ich noch den Eindruck, daß man mit Büchern darüber Geld verdienen könnte. Deswegen machte ich mich kurze Zeit später auf die Suche nach chinesischen Schauungen oder Prophezeiungen. In China nimmt man solche Dinge sehr ernst. Auch auf höchster politischer Ebene.

Schauungen und Prophezeiungen unterliegen in China einer strikten Zensur. Man kann lediglich solche finden, die schon seit Jahrhunderten bekannt und berühmt sind. Die stellten sich sehr schnell als Fälschungen heraus. Das läßt sich eigentlich schon bei oberflächlichem Hinsehen feststellen, falls man die grundlegenden Kriterien kennt.

Das berühmteste Beispiel dafür ist das Tuī bèi tú (推背圖), welches gerne als chinesische Entsprechung zu Nostradamus gepriesen wird. Es besteht aus sechzig Zeichnungen und dazu deren Beschreibung in Gedichtform. Chinesische Schauungsforscher preisen es als dem Nostradamus überlegen, weil es angeblich Ereignisse mit konkreten Daten, Orten und Namen vorhersagt. Vom siebten bis ins vierzehnte Jahrhundert trifft das zu. Zu der Zeit will ein Beamter ein entsprechendes Manuskript aus einem schon so gut wie zerfallenem Archiv gerettet haben. Bis dahin sind einige Ereignisse präzise wie in einem Geschichtsbuch beschrieben. Ab dann jedoch werden sie sehr vage und vieldeutig. So einen Bruch gibt es in allen berühmten, chinesischen Vorhersagetexten. Das führte mich zu dem Schluß, daß die chinesischen Schauungsforscher noch nie eine valide Schauung zu Gesicht bekamen. Nachdem Chinesen nicht in der Lage sind, eine solche zu finden, habe ich dann auch aufgegeben.

Weil das Tuī bèi tú (推背圖) die Schauungen angeblich mit Zeiten und darum chronologisch geordnet wiedergibt, ist bekannt, welche als nächste an der Reihe wäre. In den früheren waren entsprechende Jahreszahlen angegeben, in den neueren fehlen solche Hinweise. Nur was als nächstes anstünde, ist bekannt. Die Zeichnung zeigt einen Vogel, der auf einem Berg landet. Die Interpretation der Chinesen ist einstimmig und eindeutig: Taiwan wird zum Mutterland zurückkehren. Das Beispiel zeigt, warum eine Schauung in China etwas hochpolitisches ist und was man in Bezug darauf sagen darf und was nicht.

Ich kann die Situation nur bedauern. Sowohl für mich selbst als auch für das Forum oder alle anderen Schauungsinteressierten. Mit Bedauern,
Ranma

Gruß
Taurec

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Chinesische Prophezeiungen und die Zensur

Wodans Sohn, Donnerstag, 14.12.2017, 09:21 vor 2325 Tagen @ Taurec (2479 Aufrufe)

Hallo und guten Tag.

Beim Anschauen des Videos, zu dem uns Ulrich eine Internetadresse gegeben hat, wird genau diese Zensur zum Thema gemacht und erklärt, wieso Herrscher das Bedürfnis hatten, die Prophezeiung in ihrem Sinn umzudeuten und dann wird sogleich, im späteren Teil des Videos, als es zur Betrachtung von Gegenwart und Zukunft geht, eine regimefreundliche Interpretation angeboten.
Teile, welche in anderen zugänglichen, nichtstaatlichen Quellen, so interpretiert werden, dass es in Zukunft eine Demokratie in China geben werde, werden vom stattlichen Fernsehen, in einen vollkommenen anderen Zusammenhang und eine andere Zeit gedeutet.
So finde ich es sehr erstaunlich, dass sich die 1300 Jahre alte Prophezeiung in Gedicht 58 mit der Verurteilung der Viererbande beschäftigen soll, einem parteiinternen Machtkampf. Da sehen andere Interpretationen von Gedicht 58 einem ganz anderen Kontext. Nach einen interkontinentalen Krieg, der durch einen Friedenstifter beendet wurde, sehen nichtstaatliche Interpretationen folgendes:

Poem #58 says:
“Big trouble is over, and all foreigners gave in. Become brothers. Six – seven countries.
Millions of miles without noise nor waves. Become brothers, become friends, and peaceful again.
Only remaining danger lies in north-west, thus we still cannot sing a global song of peace.”

[image]

An image of 4 men all carrying bows and arrows. (Bows and arrows represent power.) They all hold official seals in their hands. (In ancient China, when government officials attend meetings, they all must hold their seals in their hands.) This image indicates that there will be some kind of new world organization.
After the savior stopped the war, it’s peaceful again. In an area north-west from China, there still is conflict. Therefore global peace still cannot be accomplished.


Da wird von staatlicher Seite ganz bewusst eine bestimmet Interpretation gefördert, welche im die Ablösung des kommunistischen Regimes unterschlägt.
Da meine Kenntnisse der chinesischen Sprache und Symbolik nicht ausreichen um eigene Interpretationen zu finden, ist die Thematik Tui Bei Tu für mich nicht mehr interessant, da ich keine Möglichkeit habe, die Täuschung von der Wahrheit zu trennen.
Gruß,
Wodans Sohn

--
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Leider nur lauter Fälschungen ...

BBouvier @, Donnerstag, 14.12.2017, 14:52 vor 2325 Tagen @ Wodans Sohn (2359 Aufrufe)

<"So finde ich es sehr erstaunlich,
dass sich die 1300 Jahre alte Prophezeiung in Gedicht 58
mit der Verurteilung der Viererbande beschäftigen soll
...">

Hallo!

Ja, natürlich.

Ranma dazu hier:
https://schauungen.de/forum/index.php?id=27198
=>
"Schauungen und Prophezeiungen unterliegen in China
einer strikten Zensur. Man kann lediglich solche finden,
die schon seit Jahrhunderten bekannt und berühmt sind.
Die stellten sich sehr schnell als Fälschungen heraus.
Das läßt sich eigentlich schon bei oberflächlichem Hinsehen feststellen,
falls man die grundlegenden Kriterien kennt.
Das berühmteste Beispiel dafür ist das Tuī bèi tú (推背圖).
"

Insofern ist es völlig irrelevant,
wie diese Fälschungen ausgelegt werden ...

Grüße!
BB

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Hallo Wodans Sohn und andere Leser!

Zarko, Amberg / Oberpfalz, Sonntag, 17.12.2017, 18:39 vor 2322 Tagen @ Wodans Sohn (2490 Aufrufe)

Habe im Netz leider nur die englischen Übersetzungen gefunden.
Interessant ist aber folgendes:

Flyers are not birds, swimmers are not fish,
A war does not depend on soldiers. It's a game of technology.
Millions of miles of deadly smoke, on top a mushroom and at bottom a fountain.
A sight out of people's imagination. Big trouble not solved, but greater trouble arrives.

Also müsste der WK3 eine (beinahe) rein technologische Sache sein.
Etwas, was sich Stück für Stück hoch schauckelt.

Auch hier vorsichtige Hinweise auf den Einsatz von chemischen Waffen.
Die späteren Worten könnten ein Hinweis auf Atomare Waffen sein.
Die erste Zeile ein Hinweis darauf, das im kommenden Krieg unbemannte
Waffensysteme zum Einsatz kommen. Auch auf See(Siehe de.sputniknews.com in der Rubrik Technik).

Bei dem diplomatischen Geschick von Trump darf man weiterhin
gespannt sein.

Nix für unguat
Zarko

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Hallo, Zarko!

BBouvier @, Sonntag, 17.12.2017, 19:15 vor 2322 Tagen @ Zarko (2612 Aufrufe)

Habe im Netz leider nur die englischen Übersetzungen gefunden.

Hallo, Zarko!

Hast Du vielleicht Ulrichs kundige Expertise
dazu übersehen?
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=36792

Oder Ranma dazu, hier:
https://schauungen.de/forum/index.php?id=27198
=>
"Schauungen und Prophezeiungen unterliegen in China
einer strikten Zensur. Man kann lediglich solche finden,
die schon seit Jahrhunderten bekannt und berühmt sind.
Die stellten sich sehr schnell als Fälschungen heraus.
Das läßt sich eigentlich schon bei oberflächlichem Hinsehen feststellen,
falls man die grundlegenden Kriterien kennt.
Das berühmteste Beispiel dafür ist das Tuī bèi tú (推背圖)
.
"

Insofern ist es ziemlich irrelevant,
wie diese Fälschungen in´s Englische übersetzt wurden ...


Und hierzu:

Also müsste der WK3 eine (beinahe) rein technologische Sache sein.

Was für ein "III. Weltkrieg" denn wohl? :confused:

Denn - ohne all´ die Lügen und Betrügereien Irlmaiers,
die selbst ja nur auf lauter Fälschungen beruhen, fällt dieser
"Dritte Weltkrieg" in sich zusammen wie ein schlaffer Luftballon:
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=35885

Politische Turbulenzen mit kriegerisch-gewaltsamen Begleitumständen
in Zentraleuropa sind jedoch durchaus vorstellbar,
und derlei (!) wird auch durchaus von Schauungen gestützt.

Tarec dazu:
"So deuten einige der neueren Schauungen darauf hin,
daß die Russen hier Ordnungsaufgaben wahrnehmen
und mehrere Jahre als Besatzer bleiben,
wobei sich die Lebensverhältnisse für alle Beteiligten
sukzessive verschlechtern.
Ein solches Geschehen verhielte sich zum politischen Weltgeschehen
etwa so wie die deutsche Besetzung Frankreichs 1940–44
zum Zweiten Weltkrieg.
Daß die russische Anwesenheit in Europa
aber Teil eines Großgeschehens wäre, das später
vielleicht von Historikern "Dritter Weltkrieg" genannt wird,
ist nicht Teil der Schauungen.
Schon der Begriff transportiert das Bild des Bösen Russen,
der uns heimtückisch überfällt."

Das ganze hier:
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=35886

Gruß,
BB

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Schauungen aus Afrika?

Explorer, Samstag, 23.12.2017, 09:45 vor 2316 Tagen @ Wodans Sohn (2530 Aufrufe)
bearbeitet von Explorer, Samstag, 23.12.2017, 09:57

Hallo,

Ohne jetzt einen neuen Thread aufzumachen, wollte ich mal fragen, ob es auch schon versucht wurde, an Schauungen oder Prophezeiungen aus Afrika zu gelangen.
Hier wurde ja schon über indische Palmblattbibliotheken diskutiert, jetzt über Chinesische Prophezeiungen und natürlich früher schon über Schauungen aus dem europäischen Ausland, Russland oder Nordamerika.
Ich habe mit der Suchfunktion leider nichts zu Afrikanischen Schauungen/Prophezeiungen gefunden und auch mittels Google habe ich jetzt nichts dergleichen im Internet entdeckt.

Aber vielleicht würde man ja in Afrika etwas interessantes finden.
Auf die Idee bin ich gekommen, als ich diese Doku über Voodoo ansah.
https://www.youtube.com/watch?v=Vz_mCQ6sEg4
Ab Minute 13, Sekunde 17 wird das Fa-Orakel vorgestellt und der Forscher selbst, scheint von den Informationen, die diese Methode liefert überrascht zu sein und darauf zu vertrauen.

Über dieses Fa-Orakel, aus dem Voodoo schreibt z.B. sektenberatung.info:

Von allgemeinen Gegebenheiten bis zu ganz persönlichen und konkreten Fragen gibt das Orakel den Menschen Antwort und Weisung.
Es ist erstaunlich, wie das Orakel auch stimmige Erkenntnis bringt für westliche Menschen. Ohne dass der Priester uns je vorher gesehen oder gekannt hat, und ohne dass wir ihm konkrete Fragen gestellt hätten, hat er doch allein aus den Nuss-Schalen sehr wesentliche Persönlichkeitsbeschreibungen von uns machen können. Er hat mit Treffsicherheit auf wichtige Lebensthemen hingewiesen und Elemente erkannt, welche tatsächlich zutreffend und zentral waren. Allerdings wurde auch die kulturelle Differenz deutlich.
Er hat erkannt, dass die drei Kinder eines Teilnehmers nicht mehr bei ihm leben und deutete dies als familiäre Probleme. Da die Kinder alle erwachsen sind und es in unserer Kultur nicht üblich ist, zusammen wohnen zu bleiben, war die Bedeutung nicht im westlichen Sinn getroffen.
Aus der afrikanischen Perspektive heraus aber durchaus konkret auf den Punkt gebracht.

http://www.sektenberatung.info/text/175.pdf

Das mündlich überlieferte "Fa-Orakel", aus dem sie ihr Wissen schöpfen, gehört zu den komplexesten Weissagungssystemen der Welt. Die Ausbildung der Priester kann mehrere Jahrzehnte in Anspruch nehmen - und sie geschieht nicht immer freiwillig, wie der Ethnologe Henning Christoph betont:

"Viele waren selbst mal sehr krank und sind geheilt worden, was oft bei Frauen passiert, dass sie als junge Mädchen psychische Probleme hatten und werden zu einem Priester oder Priesterin gebracht und werden dort geheilt, und dann können die Eltern nicht bezahlen. Und dann sagt man, dann muss sie bei dem Voodoo-Priester bleiben, in einem Kloster bleiben, die Eltern können sie nie auslösen, dann sind sie vielleicht elf Jahre in diesem Kloster und lernen all die Geheimnisse, und wenn sie dann irgendwann so weit sind, dass sie raus dürfen, sind sie auch fertige Priester."

http://www.deutschlandfunkkultur.de/voodoo-ist-keine-hexerei.1278.de.html?dram:article_id=192916

Es wäre ja auch interessant, ob die Priester Tendenzen in der großen Entwicklung der Welt erkennen können, wenn sie Jahre lang jeden Tag für viele Menschen orakeln müssen.

Grüße Explorer

Nicolaas van Rensburg

Dannylee, Sonntag, 24.12.2017, 02:08 vor 2315 Tagen @ Explorer (2348 Aufrufe)

Hallo,

Ohne jetzt einen neuen Thread aufzumachen, wollte ich mal fragen, ob es auch schon versucht wurde, an Schauungen oder Prophezeiungen aus Afrika zu gelangen.
Hier wurde ja schon über indische Palmblattbibliotheken diskutiert, jetzt über Chinesische Prophezeiungen und natürlich früher schon über Schauungen aus dem europäischen Ausland, Russland oder Nordamerika.
Ich habe mit der Suchfunktion leider nichts zu Afrikanischen Schauungen/Prophezeiungen gefunden und auch mittels Google habe ich jetzt nichts dergleichen im Internet entdeckt.

Aber vielleicht würde man ja in Afrika etwas interessantes finden.

Grüße Explorer


Hallo, Explorer,

Außer Voodoo gab's noch interessante Schauungen von Nicolaas van Rensurg, auch
Siener van Rensburg genannt. Einige Links dazu:
Nicolaas van Rensburg|Prophezeiungen
https://prophezeiungen.wordpress.com/2010/06/15/nicolaas-van-rensburg/
Man beachte, dass dieser Text bereits 2010! veröffentlicht wurde. Eine Passage
daraus:

– Zahllose Ausländer wandern nach Europa ein; daraus resultierend zunehmender Nationalismus in der westlichen Welt, Aufstände, Brandstiftung, schwerste Zusammenstöße bis hin zum Bürgerkrieg (vor allem in England)

--
Möglicherweise hat auch er die große Flüchtlingswelle 2015 und die Folgen vorhergesehen. Damit hätte er (meiner Meinung nach) zumindest schon mal teilweise unsere Gegenwart vorweggenommen.

Sogar bei Wikipedia fand er Eingang:
https://de.wikipedia.org/wiki/Siener_van_Rensburg

Auch hier hab' ich mal die Suchfunktion bemüht und diesen Faden aus dem Jahr 2008 hier gefunden:
Afrilanisches Original
https://schauungen.de/forum/index.php?id=4372
Zeitproblem
https://schauungen.de/forum/index.php?id=4514
Bekannte von Nicolaas van Rensburg zitieren den "siener"
https://schauungen.de/forum/index.php?id=1869
Bekannte von Nicolaas van Rensburg zitieren den "Siener"
https://schauungen.de/forum/index.php?id=1871
Bekannte von Nicolaas van Rensburg zitieren den "Siener"
https://schauungen.de/forum/index.php?id=1872

Freundliche Grüße

Dannylee

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Rensburg zu Europa

Taurec ⌂, München, Sonntag, 24.12.2017, 11:05 vor 2315 Tagen @ Dannylee (2485 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Sonntag, 24.12.2017, 11:11

Hallo!

Man beachte, dass dieser Text bereits 2010! veröffentlicht wurde. Eine Passage daraus:

Zahllose Ausländer wandern nach Europa ein; daraus resultierend zunehmender Nationalismus in der westlichen Welt, Aufstände, Brandstiftung, schwerste Zusammenstöße bis hin zum Bürgerkrieg (vor allem in England)

Möglicherweise hat auch er die große Flüchtlingswelle 2015 und die Folgen vorhergesehen. Damit hätte er (meiner Meinung nach) zumindest schon mal teilweise unsere Gegenwart vorweggenommen.

In seinem Buch über Rensburg von 2006 weist Snyman darauf hin, daß die Zahl der Asylbewerber bereits seit den Siebzigern, verstärkt seit der "Wende" zunimmt.

Rensburgs angebliche Visionen dazu (nachträglich hinzugefügte Interpretationen entfernt):

"Ochsen mit weißen Rücken, die von einem kleinen Jungen geführt werden, ziehen Wagen in Europa. Dann waren dort auch noch rote Ochsen mit zwei Ochsen mit weißen Rücken, die von einem kleinen Bantu angeführt wurden."

"Ein Geschäft steht in Europa, aber es sind keine Menschen in dem Geschäft, Menschen Wagen, voll beladen mit Abfall, fliehen in Richtung Norden. Viele Ochsen mit weißen Rücken erscheinen in West-Europa, und als sie verschwinden, rennen kleine, nackte Eingeborene Richtung Norden."

Die weißen Ochsen sollen Amerika sein, die roten Kommunisten, der Bantu ein Afrikaner.

Der Interpret macht daraus, daß die Europäer die Unterstützung der Amerikaner verlören (so weit, so gut), dann aber afrikanische Kommunisten (!) bei uns die Macht übernähmen. So recht nachvollziehbar ist das nicht.

Rensburgs Aussagen sind alle dergestalt. Die Behauptung, er hätte gegenwärtige Ereignisse vorausgesehen, läßt sich damit schlecht begründen. Man kann sich nur überlegen, was man gerne hineinläse, und die Symbole entsprechend interpretieren.

Die von Dir oben zitierten Aussagen sind lediglich Behauptungen, die auf Interpretationen der Aussagen Rensburgs zurückgehen, nicht die Visionen Rensburgs selbst.

Eine Hungersnot in Europa sollen folgende Worte bedeuten:
"Der Mais ist grün und steht ungefähr 60 cm hoch in den Feldern, aber er sieht kümmerlich aus. Er verschwindet plötzlich, und es ist auf einmal nichts mehr auf dem Feld.
Ein rauher blauer Stein verwandelt sich in Europa in ein Rad, und als es zu rollen beginnt, fällt es in Stücke."

Während die erste Hälfte wenig Deutungsspielraum läßt, ist die zweite unverständlich. Der "rauhe blaue Stein" soll Deutschland sein (warum?). Das Rad soll die Börse ein (warum?).

Den Zusammenbruch der Regierungen in Europa soll die folgende Vision vom 18. Februar 1921 bedeuten:
"Ein hoher Baum stürzt in Europa um, eine Säge zerteilt seinen Stamm längs durch."

Aufgrund der zeitlichen Nähe zum Ende des ersten Weltkrieges vermute ich, daß hier nicht die Zukunft, sondern das Ende der deutschen Monarchien und die Zerteilung des Reiches durch das Versailler Diktat gemeint sind:

[image]

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

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Eindrücke aus Afrika

Taurec ⌂, München, Sonntag, 24.12.2017, 10:25 vor 2315 Tagen @ Explorer (2349 Aufrufe)

Hallo!

Ohne jetzt einen neuen Thread aufzumachen, wollte ich mal fragen, ob es auch schon versucht wurde, an Schauungen oder Prophezeiungen aus Afrika zu gelangen.

Davon ist mir nichts bekannt. Ich wüßte auch nicht, wo man ansetzen müßte, es sei denn bei Ethnologen, Religionsforschern etc.
Bis in jüngste Vergangenheit handelt es sich zumeist um völlig illiterate Völkerschaften. Außer in Äthiopien wurden sämtliche afrikanischen Schriftsysteme erst ab dem 19. Jahrhundert von Europäern entwickelt und den Eingeborenen beigebracht. Dem entsprechend wird man keine alten prophetischen Aufzeichnungen finden. Möglicherweise wurden ältere mündliche Traditionen seitdem aufgezeichnet. Wie für Prophezeiungen typisch, dürften sie religiösen Mythen ähneln, inhaltlich aber kaum zu gebrauchen sein.

Aber vielleicht würde man ja in Afrika etwas interessantes finden.

Wen man weiß, wo man suchen muß.

Ab Minute 13, Sekunde 17 wird das Fa-Orakel vorgestellt und der Forscher selbst, scheint von den Informationen, die diese Methode liefert überrascht zu sein und darauf zu vertrauen.

Wie z. B. auch beim Tarot und anderen Orakeltypen liegt die Fähigkeit natürlich nicht im leblosen Werkzeug, sondern im Anwender. Es dient der Fokussierung dessen medialer Begabung durch einen Konzentrationspunkt in der Außenwelt, der inerpretiert wird, meines Erachtens aber eher eine Projektsionsfläche geistiger Ausflüsse ist.

Bei den echten indischen Palmblattbibliotheken, nicht Ritters Behauptungen in westlichen Zeitungsartikeln, ist es wohl im wesentlichen das selbe. Da sitzt ein medial Begabter im Hinterzimmer und zimmert aus Palmblattschablonen persönliche Aussagen zusammen.

Es wäre ja auch interessant, ob die Priester Tendenzen in der großen Entwicklung der Welt erkennen können, wenn sie Jahre lang jeden Tag für viele Menschen orakeln müssen.

Es wird da wohl ähnlich sein wie bei Gabriele Hoffmann: Die großen, Afrika betreffenden Entwicklungen werden sich in ihrer regionalen Ausprägung in den gesehenen Schicksalen wiederfinden. Konkrete Ereignisse wird man damit wohl nicht erkennen können, aber grobe Entwicklungen.

Die unvergleichliche Bevölkerungsexplosion in Afrika, wo sich die Zahl der Menschen seit 1900 verzehnfacht hat und bis 2050 nochmal verdoppeln wird, spiegelt sich mit all dem damit verbundenen Elend vermutlich darin wieder, weniger aber wohl die globale Entwicklung, da die wenigsten Afrikaner damit persönlich in Verbindung kommen.
Interessant wären Eindrücke über die Zeit ab 2050. Die Afrikaner sitzen in der malthusianischen Falle und werden zwangsläufig irgendwann einen Zusammenbruch der Bevölkerungszahl mit enorm chaotischen Zuständen erleben (übler als jetzt schon). Dieser Prozeß verläuft vermutlich parallel zum Zusammenbruch der Weltwirtschaft und wäre daher auch für uns relevant.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Die Interpretation dürfte immer gleich sein

Explorer, Montag, 25.12.2017, 11:06 vor 2314 Tagen @ Taurec (2191 Aufrufe)

Hallo Taurec,

Wie z. B. auch beim Tarot und anderen Orakeltypen liegt die Fähigkeit natürlich nicht im leblosen Werkzeug, sondern im Anwender. Es dient der Fokussierung dessen medialer Begabung durch einen Konzentrationspunkt in der Außenwelt, der inerpretiert wird, meines Erachtens aber eher eine Projektsionsfläche geistiger Ausflüsse ist.

Hast du dir die Doku angesehen?
Henning Christoph sagt dort, dass er, als er sich das erste mal mit dem Fa-Orakl beschäftigte drei unterschiedliche aufsuchte, die sich nicht kannten und alle drei von den möglichen 256 Zeichen am Anfang das selbe warfen. Alle Orakel sollen im dann auch das selbe gesagt haben!
Die Chance 3 mal da selbe von 256 Zeichen zu werfen, liegt bei 1:16777216! Sofern Henning hier die Wahrheit sagt, sind die Ketten beim Fa-Orakel nicht einfach nur eine Konzentrationshilfe, bei der nach der Anwendung das "Zeichen oder Ergebnis" frei interpretiert wird.

Es scheint eher so zu sein, dass die Kette, unterbewusste Bewegungen des Orakelpristers sichtbar macht, die er während des Wurfvorgangs ausführt.
Diese Bewegungen werden dann wohl beeinflusst, von den "Eindrücken", die der Prister von der Person aufnimmt (zumindest erkläre ich mir den Erfolg dieses Voodoo-Orakels so).

Henning sagt auch, erwürde am Anfang jedes Jahres zu einem Fa-Orakl gehen, er dürfte es also ernst zu nehmen.

Es wird da wohl ähnlich sein wie bei Gabriele Hoffmann: Die großen, Afrika betreffenden Entwicklungen werden sich in ihrer regionalen Ausprägung in den gesehenen Schicksalen wiederfinden. Konkrete Ereignisse wird man damit wohl nicht erkennen können, aber grobe Entwicklungen.

Die unvergleichliche Bevölkerungsexplosion in Afrika, wo sich die Zahl der Menschen seit 1900 verzehnfacht hat und bis 2050 nochmal verdoppeln wird, spiegelt sich mit all dem damit verbundenen Elend vermutlich darin wieder, weniger aber wohl die globale Entwicklung, da die wenigsten Afrikaner damit persönlich in Verbindung kommen.
Interessant wären Eindrücke über die Zeit ab 2050. Die Afrikaner sitzen in der malthusianischen Falle und werden zwangsläufig irgendwann einen Zusammenbruch der Bevölkerungszahl mit enorm chaotischen Zuständen erleben (übler als jetzt schon). Dieser Prozeß verläuft vermutlich parallel zum Zusammenbruch der Weltwirtschaft und wäre daher auch für uns relevant.

Es wäre auch interessant, ob gesehen wird, ob und wie viele ihre Heimat wegen Kriegen oder Naturkatastrophen verlassen müssen. Wurden Klimakapriolen gesehen, die mit dem antropogenen Treibhauseffekt zusammen hängen können, oder Klimaphänomene, die mit einem Kältesommer in Europa zusammen hängen könnten gesehen?
Dann weiter, ob bei vielen ein Leben in reicheren Staaten gesehen wird und was sie konkret, in den reicheren Erdteilen erleben.

Grüße Explorer

Mehr zum Voodoo-Orakel

Explorer, Dienstag, 26.12.2017, 19:34 vor 2313 Tagen @ Taurec (2124 Aufrufe)

Hallo,

Falls jemand noch etwas mehr über das Voodoo-Orakel erfahren will, sollte er sich folgendes ansehen:
https://www.youtube.com/watch?v=lTTUbr7Nibk
Hier gibt es ab 29:45 noch weit mehr Informationen von Christoph Henning zum Voodoo-Orakel.


Grüße Explorer

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