wunderbar! (Schauungen & Prophezeiungen)

Gerhard, Samstag, 03.04.2010, 08:33 (vor 5144 Tagen) @ Taurec (4117 Aufrufe)

Vielen Dank, Taurec, für den Goethe-Okkultismus-Literatur-Hinweis!

Der erste Fall ist sehr wahrscheinlich eine Bilokation, wobei der Goethesche Schlafrock mit Pantoffeln den Carrier bzw. das Bindeglied abgab, dass die beiden sich "anzogen". Bilokation ist deshalb zu vermuten, weil Wolf (aus Erschöpfung!>) wohl so tief schlief, dass sich der Astralkörper leicht abspalten konnte. Dass Goethe den Wolf nicht sehen konnte, hängt mit dem von mir angedeuteten Phänomen zusammen, dass durch die Projektion meist gleichzeitig die Wahrnehmungsfähigkeit der Beteiligten modifiziert wird. Um das beurteilen zu können, müsste man mehr über die betreffenden Personen und ihr Verhältnis zueinander wissen. Goethe könnte aber auch Recht damit haben, dass K. eine Vision gehäbt hätte, doch müßte er dann etwas beibringen, das glaubhaft machte, dass und warum K. in die "Schau" übergewechselt sein soll (etwa, dass K. das auch sonst öfters tat). In jedem Fall war der astrale Wolf "unterwegs"! Hat zumindest ein paar Protuberanzen aus seinem Energiebündel herausgeschleudert ...

Sehr interessant auch die zweite Geschichte, insbesondere wie Goethe klarstellt, dass er "nicht mit den Augen des Leibes sondern des Geistes" gesehen hat (vgl. meinen parallelen Beitrag in der Antwort für Richard). Deutlich ist auch die Energie erkennbar, durch die das Bewußtsein in die "Schau" transformiert/katapultiert wird: es ist der Schmerz des Abschiedes, den Goethe, typisch für ihn (Herunterspielen der eigenen Emotion!***), auf das "Elsass mit allem ..." bezieht, obwohl ganz klar Friederike gemeint ist - denn warum wohl sollte er Jahre später sie nochmals besuchen wollen!>

Für die Veränderung des Bewußtseinszustandes ist immer eine Anstoßenergie notwendig, die "Schau" ist ein "exaltierter" Zustand. Wir haben u.a. deswegen so selten eine "Schau", weil wir unsere Bewußtseinsenergie völlig auf Wahrnehmung des dussligen Alltags fixieren bzw. "verschwenden". Fast möchte man sagen, wir sind in dieser Wahrnehmungsstruktur gefangen.

Wunderbar ist auch, wie die Energie des Schmerzes ihren Ausgleich sucht: Goethe hat oberflächlich betrachtet zwar eine Vision seiner eigenen Zukunft, gleichzeitig wird aber wohl beim Ritt, kurz nach dem Abschied, der Keim für die spezifische Intention gelegt, einmal wiederzukommen und Friederike erneut zu sehen: die intentionale Bewegung und Schöpferkraft der Seele bildet so sehnend die Zukunft vor, gleichzeitig sieht sie letztere schon wie gegeben (Intention und Bewußtsein und Schöpfung bilden eine Einheit). Wenn seine Intention zu den Lebensfäden der übrigen Welt passt, kann sich der ganze Komplex realisieren, Goethe wird es dann "leiblich" erfahren *). In nuce haben wir hier den Vorgang, der im Indischen als "Zubereitung des Karma" bezeichnet wird. Die Situation ist - klassisches Liebesdrama! - so intensiv (die überdurchschnittlich hohe Grundenergie Goethes eingerechnet), dass verschiedene "Funken" nun sichtbar überspringen, die normalerweise im Hintergrund still hin- und hertunneln ...


Nochmaliger Dank und Grüße!

Gerhard


***) da beschreibt er, wie angeblich nur Friederike leidet, dabei zeigen doch die nachfolgenden Ereignisse, dass er genauso aufgewühlt ist!!! Einen
"Taumel des Lebwohls" zwar gibt er zu, aber er "findet sich wieder" ...

*) Leiblichkeit ist das Ende der Schöpfungen Gottes (Oetinger). Der Mensch hat einfach ein Quentchen dieser Schöpferkraft zugeteilt bekommen. Aber nicht nur der Mensch, sondern jedes Wesen. Hier steckt auch eine Triebfeder für das was wir (sehr oberflächlich) als Evolution der Arten (= der Vielfalt des Lebendigen) bezeichnen. Für Wissensdurstige evtl. Michael Nahm, Evolution und Parapsychologie, Norderstedt 2007.


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